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26. März 2013 | Dipl.-Met. Sabine Krüger

Schnee zu Ostern?

Müssen wir die Ostereier dieses Jahr im Schnee suchen?
Müssen wir die Ostereier dieses Jahr im Schnee suchen?


Zum Einstieg in die Aussichten für das Osterfest folgen nun zunächst
ein paar aktuelle Schneehöhen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Lübeck-Blankensee (Schleswig-Holstein) 21 cm
Putbus (Rügen, Mecklenburg-Vorpommern) 16 cm
Angermünde (Brandenburg) 13 cm
Potsdam (Brandenburg) 12 cm
Chemnitz (Sachsen) 8 cm
Stuttgart-Echterdingen (Baden-Württemberg) 8 cm
München-Stadt (Bayern) 5 cm
Erfurt (Thüringen) 4 cm

Zugegeben, derlei Listen möchte die meisten jetzt nicht mehr sehen.
Und was wird davon zum Osterfest noch übrig sein?

Tja, die aktuellen Trends für das Osterfest zeigen eher wechselhaftes
Wetter mit zeitweiligen Niederschlägen, die im Norden weiterhin meist
in Form von Schnee oder Schneeregen fallen werden. Im Südwesten und
Süden ist es dagegen meist Regen. Der freundlichste und überwiegend
trockene Tag wird nach derzeitigem Stand der Prognosen wohl der
Ostermontag sein.
Die aktuell vorhandene Schneedecke im Norden und Nordosten wird zwar
bis Ostern bei teils sonnigem Wetter etwas abnehmen, meist aber noch
vorhanden sein und ab Donnerstagnachmittag oder -abend bzw. der Nacht
zum Freitag auch gebietsweise noch mal etwas Neuschneezuwachs
bekommen. Die Schneedecke im Süden wird wohl mit Ausnahme der
Bergregionen bis zum Karfreitag meist verschwunden sein.

Stellt sich nun die Frage, ob das denn nun alles noch normal ist. Die
Antwort dazu lautet "Ja und Nein!"

Einerseits ist es nicht außergewöhnlich, dass es zu Ostern auch mal
kalt ist und Schnee liegt oder fällt, insbesondere natürlich, wenn
Ostern sehr zeitig ist, also z.B. bereits Ende März. Das letzte
Osterfest, an dem man beim Verstecken auf weiße Eier verzichten
sollte, fand im Jahr 2008 vom 21. bis 24. März (Karfreitag bis
Ostermontag) statt und demnach noch eine gute Woche früher als in
diesem Jahr. An vielen Orten gab es damals zumindest eine dünne
Schneedecke, die im Laufe des Osterwochenendes auch teils noch
deutlichen Zuwachs bekam. Im Mittelgebirgsraum sowie in den Alpen gab
es vielerorts gemessene Schneehöhen von 30 cm oder mehr.

Andererseits ist es in diesem Jahr ungewöhnlich, dass die nicht nur
kalte, sondern insgesamt auch winterliche Witterung über einen
relativ langen Zeitraum andauert.
Die Spannbreite der Temperatur und der Wettererscheinungen im März
sowie auch im April ist sehr groß. Es können bereits sommerliche
Temperaturen registriert werden, aber eben auch Rückfälle in Richtung
Winter stattfinden. Dies liegt an den großen Temperaturgegensätzen
zwischen dem Kaltluftreservoir in polaren Breiten oder auch über
Russland und der teils schon sehr warmen Luftmasse über Afrika oder
dem Mittelmeerraum. Je nach Strömungsverhältnissen gelangt dann eben
bereits sehr warme oder noch sehr kalte Luft in unseren Raum.
Bemerkenswert ist in diesem Jahr also die Andauer des winterlichen
Wetters, die vor allem im Nordosten wahrscheinlich zu einem März
führen wird, der um 3 bis 5 Grad kälter ist als das vieljährigen
Mittel und gebietsweise kälter ausfällt als die eigentlichen
Wintermonate Dezember 2012 bis Februar 2013. Genauere Auswertungen
folgen aber an dieser Stelle erst in ein paar Tagen.




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