22. Juli 2013 | M.Sc. Met. Stefan Bach
Der bisherige Juli 2013 - warm, trocken, sonnenscheinreich
Sieht man von den steigenden Temperaturen und der damit einhergehenden Wärmebelastung sowie von vereinzelt möglichen Gewittern an den Alpen und im Südschwarzwald ab, so gibt das Wetter in Deutschland momentan (noch) nicht viel Neues her. Da bleibt an dieser Stelle Platz für einen vorläufigen Julirückblick.
Über zwei Drittel des Monats Juli sind nun schon rum. Und nachdem
einige Leute den Sommer 2013 im Juni schon abgeschrieben hatten,
dürften diese nun doch positiv vom Juli überrascht worden sein. Denn
schließlich übernahmen die Hochs XENA und YASMINE schon in der ersten
Dekade des Monats die Wetterregie und sorgten für vielfach trockenes
und häufig auch warmes Wetter.
Der Blick in die Statistik verrät uns, dass der Juli bisher mit
durchschnittlich 9,6 Sommertagen (Temperaturmaximum über 25 °C) und
0,7 heißen Tagen (Temperaturmaximum über 30 °C) zu Buche schlägt.
Jeweils am meisten davon gab es im Südwesten Deutschlands.
Insgesamt gesehen war der bisherige Monat mit 18,4 °C um 1,5 Kelvin
zu warm. Das höchste Tagesmaximum wurde mit 33,1 °C am 21. Juli -
also gestern - an den Stationen Karlsruhe-Rheinstetten und
Rheinfelden gemessen. Das tiefste Minimum - sieht man einmal von der
Zugspitze mit ihren -2,4 °C am 1. Juli ab - lag bei 2,3 °C im
rheinland-pfälzischen Schneifelforsthaus.
Im bundesweiten Durchschnitt fielen bisher 9,4 mm (Liter pro
Quadratmeter). Im vieljährigen Mittel sind es 78,3 mm - das sind also
gerade einmal 12,1 % des "Monatssolls".
Mancherorts wurde noch gar kein Niederschlag beobachtet, so
beispielsweise im thüringischen Jena. Aber auch in List auf Sylt fiel
bisher noch keine messbare Menge vom Himmel. Am meisten Nass von oben
gab's in Chieming mit 72,8 mm. Davon fielen aber allein am 4. Juli
schon 59,4 mm in einem über mehrere Stunden stationären Schauer.
Durchschnittlich gab es bis zum gestrigen Tag 214,5 Stunden
Sonnenschein, womit das Soll von 212,3 Stunden bereits überschritten
wurde. Spitzenreiter bei den Sonnenstunden ist das saarländische
Perl-Nennig mit 247,3 Stunden. Knapp darauf folgen die zwei Stationen
in Trier und Olsdorf (alle Rheinland-Pfalz) mit je 247,2 Stunden. Am
wenigsten lachte "Klärchen" bisher auf der Zugspitze vom Himmel. Dort
konnte man nur 160,3 Sonnenstunden registrieren, was aber auch schon
91,8 % des Klimawertes entspricht.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: DWD