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02. August 2013 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert

Hitze und Schwüle

Die vergangene Nacht wurde insbesondere am Niederrhein als "warm und stickig" empfunden. Man schlief schlecht, denn die Temperatur sank dort vielerorts nicht unter die 20-°C-Marke. In diesem Falle spricht man von einer "Tropennacht".

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Spitzenreiter mit dem höchsten nächtlichen Temperaturminimum innerhalb des DWD-Messnetzes war die Station Duisburg-Baerl mit 23.0 °C. Im relativ kühlen Mitteleuropa treten Tropennächte innerhalb von Hitzewellen auf und sind im statistischen Mittel eher selten.

Der Deutsche Wetterdienst warnt für heute und morgen vor Hitze in
großen Teilen Deutschlands. Mensch und Natur leiden unter der Hitze,
insbesondere die sog. Schwüle kann unser Wohlbefinden erheblich
beeinträchtigen. Schwüle charakterisiert die Behinderung der
Fähigkeit des menschlichen Körpers, über Verdunstung (Schwitzen)
Wärme an die Umgebung abzugeben. Bei hoher Luftfeuchte kann Wärmestau
zu Hyperthermie und im Extremfalle zu lebensbedrohendem Hitzschlag
führen.

Wann aber ist es schwül? Schwüle ist ein subjektives Empfinden, es
gibt keine eindeutige, meteorologisch fundierte Definition. Man kann
aber eine Schwülegrenze anhand einer Kombination von Werten im
Temperatur-Feuchte-Milieu festlegen. Ausgangspunkt einer
vereinfachten Betrachtung ohne die Berücksichtigung von
Wärmestrahlung, Luftbewegung sowie körperlicher Aktivität ist ein
absoluter Wert, und zwar ein Dampfdruck von 18.8 hPa, der einem
Taupunkt von 17 °C entspricht.

Je höher die Lufttemperatur ist, desto geringer wird die zur
Darstellung von 18.8 hPa notwendige relative Feuchte. Bei einer
aktuellen Temperatur von ca. 17 °C beträgt der Sättigungsdampfdruck
gerade 18.8 hPa, d.h. es müssen etwa 100 % relative Feuchte
herrschen, um Schwüle zu erreichen. Bei 20 °C werden immerhin 80 %,
bei 30 °C noch 44 % und bei 40 °C nur ca. 25 % relative Luftfeuchte
benötigt, um das Milieu als schwül zu empfinden.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD