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14. August 2013 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert

Taifun UTOR

UTOR entstand bereits am 8. August 2013 im Seegebiet südlich der
Insel Guam aus einer wellenartigen Störung an der Nordseite der
Innertropischen Konvergenzzone (ITCZ), welche ihre Amplitude
vergrößerte und sich schließlich von der ITCZ löste. Bereits am 9.
August intensivierte sich das System zu einer "tropischen Depression"
und wurde noch am selben Tage sowohl von der Japan Meteorological
Agency (JMA) als auch vom Joint Typhoon Warning Center (JTWC) der
US-Marine in Pearl Harbor als tropischer Sturm eingestuft.

Taifun UTOR vor den Philippinen am 11. August 2013
Taifun UTOR vor den Philippinen am 11. August 2013


Im Idealfalle einer stetigen Entwicklung und Verstärkung besteht der
Lebenszyklus tropischer Tiefdruckgebiete im Bereich des nördlichen
Pazifik nach Lesart des JTWC aus den Stadien "tropische Depression" -
bei Windgeschwindigkeiten bis 33 Knoten (1 Knoten = 1,852 km/h),
"tropischer Sturm" - bei 34 bis 63 Knoten, "Taifun" - bei 64 bis 129
Knoten sowie "Super-Taifun" - bei 130 Knoten und mehr.

Auch die weitere Entwicklung verlief rasant, UTOR wurde am 10. August
zu einem Taifun erklärt, verlagerte sich stetig in westnordwestlicher
Richtung und erreichte am 11. August östlich der Insel Luzon bei
einem Kerndruck von 925 hPa seine größte Stärke. Schließlich bildete
sich das berühmte "Auge des Wirbelsturms" und an der Ostküste der
philippinischen Provinz Aurora ging der Taifun UTOR an Land. Dabei
wurden mittlere Windgeschwindigkeiten von 175 km/h und Böen von bis
zu 210 km/h ermittelt, was einem Taifun der Kategorie 4 auf der
Saffir-Simpson-Skala entspricht.

Bei der Überquerung der Insel Luzon verlor UTOR zwar an Intensität,
konnte jedoch seinen Marsch in Richtung Westnordwest über das warme
südchinesische Meer (Meeresoberflächentemperaturen zwischen 27 °C und
31 °C) fortsetzen und sich erneut intensivieren. Heute früh
(Ortszeit) landete UTOR mit Orkanböen auf dem chinesischen Festland
im Küstenabschnitt zwischen Hongkong und der Insel Hainan.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: NASA