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25. September 2013 | Dipl.-Met. Simon Trippler

Nebelmorgen

Schaut man sich unsere Warnkarte am heutigen Mittwochmorgen an, so fallen die vielen Nebelwarnungen quer über Deutschland auf (siehe dazu die Warnkarte von 7.39 Uhr). Für einen Septembermorgen ist das natürlich nichts Ungewöhnliches. Wie aber entsteht Nebel und warum gibt es ihn im Herbst öfter als in den anderen Jahreszeiten?

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Als Nebel wird die dichte Verteilung kleiner Wassertröpfchen in
Bodennähe bezeichnet, die aus kondensiertem Wasserdampf dort
entstanden sind. Im Prinzip ist der Nebel daher nichts anderes als
eine am Boden aufliegende Wolke. Diese "Wolke" reduziert dann auch
die Sichtweite. Je mehr Wassertröpfchen nun vorhanden sind, desto
stärker ist die Sichteinschränkung. Ab einer Sichtweite unter 1 km
spricht der Meteorologe von Nebel. Bei Sichtweiten zwischen 1 und 8
km sowie einer relativen Luftfeuchte von 80 % wird die Bezeichnung
feuchter Dunst gewählt.

Bei der Entstehung des Nebels ist ein Vorgang wichtig: Die Luft wird
soweit mit Wasserdampf gesättigt, bis ihr nichts anderes mehr
überbleibt, als zu kondensieren. Dann bilden sich Wassertröpfchen und
der Nebel entsteht.

Diese Sättigung der Luft mit Wasserdampf wiederum kann auf
verschiedene Arten hervorgerufen werden. Dabei wird zwischen 3
Nebeltypen unterschieden: Abkühlungsnebel, Verdunstungsnebel und
Mischungsnebel.

Der Abkühlungsnebel wird durch eine Abkühlung bodennaher
Luftschichten ausgelöst. Da kalte Luft weniger Wasserdampf aufnehmen
kann als warme, wird die Luft relativ gesehen immer feuchter, bis sie
irgendwann gesättigt ist und der Kondensationsprozess in Gang kommt.
Die Abkühlung kann durch mehrere Vorgänge ausgelöst werden: durch die
Abkühlung bodennaher Luft durch nächtliche langwellige Ausstrahlung
(Strahlungsnebel), durch Abkühlung herangeführter feucht-warmer Luft
durch einen kalten Untergrund (Advektionsnebel) und durch Abkühlung
der Luft durch eine gegen einen Berg aufsteigende Strömung
(orografischer Nebel).

Verdunstungsnebel entsteht, wenn bodennahe Luftschichten mit
Wasserdampf durch einen warmen und sehr feuchten Untergrund
angereichert werden und so die Sättigung irgendwann erzielt wird.
Eine bekannte Form dieses Nebels ist der Seerauch (oder auch
Meerrauch bzw. Flussrauch).

Beim Mischungsnebel wird die Luft dadurch gesättigt, dass sich die
Luft zum einen durch Mischung abkühlt und zum anderen auch mit
Wasserdampf angereichert wird. Mischungsnebel gibt es beispielsweise
bei Niederschlägen oder bei Fronten, wo feuchte und warme Luft mit
kalter und trockener durchmischt wird.

Im Herbst ist der Strahlungsnebel die weitaus häufigste Form des
Nebels. Im Vergleich zu den Sommermonaten kühlt sich die Luft durch
die länger werdenden Nächte und die dadurch bedingte langwellige
Ausstrahlung wieder stärker ab, sodass die Sättigung viel leichter
erreicht wird als im Sommer. Im Winter und im Frühjahr sind die
Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht häufig nicht so groß
wie im Herbst, sodass der Herbst die bevorzugte Jahreszeit für den
Nebel ist. Zusätzlich sorgt die noch gut ausgeprägte Vegetation im
Herbst für einen zusätzlichen Eintrag an Feuchtigkeit.

Heute Morgen kann man übrigens noch eine Sache gut beobachten: Es hat
sich vor allem in Flusstälern Nebel gebildet. Eine Rolle spielt
dabei, dass Flüsse meist in Senken liegen. In diesen sammelt sich
kalte Luft, die von den Hängen herabströmt, da sie schwerer ist als
warme Luft. Es kommt zur zusätzlichen Abkühlung, sodass sich Nebel
leichter bilden kann. Darüber hinaus gibt der Fluss, der durch den
Sommer ja meist noch warm ist, zusätzliche Feuchte an die untersten
Luftschichten ab. Auch das begünstigt die Nebelbildung.


© Deutscher Wetterdienst

Bild: DWD