01. Oktober 2013 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Taifun WUTIP
...ist nach diversen tropischen Depressionen und mehr oder weniger
schweren tropischen Stürmen der vierte "richtige" Taifun der
"Pazifischen Taifunsaison 2013", welche die im westlichen Pazifik
beobachteten tropischen Wirbelstürme umfasst. Derzeit sind neben
WUTIP noch zwei weitere, deutlich schwächere Systeme in der Region
unterwegs. Grundsätzlich können Taifune ganzjährig auftreten, dennoch
bildet der Zeitraum zwischen Frühsommer und Spätherbst sozusagen die
Hauptsaison. Diese fiel bislang etwas dünn aus, im vorigen Jahr
wurden bis Anfang Oktober bereits elf Taifune registriert.
WUTIP bildete sich am 25. September über dem Südchinesischen Meer
westlich der Philippinen, zog mit einer Marschgeschwindigkeit von
zuletzt 16 Knoten (knapp 30 km/h) ziemlich genau westwärts und
landete gestern Nachmittag mit seinem Zentrum an der vietnamesischen
Küste zwischen Da Nang und Dong Hoi. Während der Landung wies WUTIP
noch Spitzenwindgeschwindigkeiten von bis zu 100 kn (ca. 180 km/h)
auf, die sich infolge seiner Abschwächung über der Landmasse
Indochinas auf etwa 30 Knoten verringert haben dürften. Ein weiteres
Merkmal tropischer Wirbelstürme sind die sintflutartigen
Niederschläge. Beispielsweise wurden innerhalb von vierundzwanzig
Stunden bis gestern 12:00 UTC in Dong Hoi (17°29'N, 106°36'E, 6 m NN)
281 L/m² (= mm) Regen gemessen.
Eine Darstellung des Taifuns WUTIP, aufgenommen mit dem abbildenden
Spektroradiometer MODIS (Moderate Resolution Imaging
Spectroradiometer) auf dem polarumlaufenden, sonnensynchronen
Erdbeobachtunssatelliten "Terra", vom 30.09.2013, 03:35 UTC, finden
Sie nebenstehend. Beim
Vergleich mit der - salopp formuliert - für "Hurrikane in
amerikanischen Gewässern" geschaffenen, fünf-plus-zwei-stufigen
Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala, kann man WUTIP in die Kategorie 2,
vielleicht sogar 3 einordnen.
Bildquelle: NASA
© Deutscher Wetterdienst
Bild: NASA
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