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02. Oktober 2013 |

Deutschlandwetter im September 2013:

Herbstlaub vor der Zugspitze
Herbstlaub vor der Zugspitze


Trotz Start mit Hitze: Ein trüber und nasser September

Deutschland erlebte 2013 einen auch mal spätsommerlich schönen, meist aber zu kühlen und nassen September mit wenig Sonnenschein. Zwar brachte Hoch ?Hannah? zu Beginn eine kurze, intensive Hitzeperiode - Tief ?Nandor? leitete dann aber mit einem markanten Temperatursturz abrupt den Herbst ein. Danach dominierte zwei Wochen eine kühle und unbeständige Nordwestlage. In der letzten Dekade des Monats sorgten Hochdruckgebiete für teils sonniges, aber oft auch neblig-trübes Wetter. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.

Temperatur war mit 13,5 Grad Celsius recht durchschnittlich
Der September war in Deutschland mit 13,5 Grad Celsius durchschnittlich 0,2 Grad wärmer als nach der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 und traf genau den Klimawert der wärmeren Vergleichsperiode 1981 bis 2010. Deutschland befand sich anfangs im Bereich sehr warmer Mittelmeerluft, die im Westen nochmals zu hochsommerlichen Temperaturen führte. An zahlreichen Stationen des DWD wurden dabei sogar bisherige Spitzenwerte für den September überboten. So übertraf Geilenkirchen, nördlich von Aachen, am 5. mit 34,0°C den alten Rekord vom 5.9.1973 um 2,0 Grad und war der bundesweit wärmste Ort des Monats. Tief ?Nandor? über den Britischen Inseln verursachte mit seinen Ausläufern am 7. einen markanten Temperatursturz. Damit begann eine zweiwöchige, herbstlich kühle Witterungsphase. Im letzten Drittel herrschte dann Hochdruckeinfluss mit im Norden auch recht frischen Nächten.

September war deutschlandweit deutlich zu nass
Mit 82 Litern pro Quadratmeter (l/m²) übertraf der September sein Soll von 61 l/m² um 34 Prozent. Nach Abzug des Hochs ?Hannah? nistete sich Tief ?Nandor? über Deutschland ein, an dessen Rand Teiltiefs entgegen dem Uhrzeigersinn zirkulierten. In Borken, östlich von Bocholt, fielen vom Morgen des 8. bis zum Morgen des 10. rund 68 l/m². In Mühlheim an der Donau hinterließ ein heftiges Gewitter am Abend des 7. eine Hageldecke bis zu 10 cm Höhe. Nachfolgend setzte sich eine Nordwestströmung mit rasch aufeinander folgenden Frontensystemen durch, die besonders den Staulagen der Alpen und Mittelgebirge große Regenmengen brachten. Dabei fielen am 18. in Marktschellenberg im Berchtesgadener Land 82,2 l/m². Hier und im Allgäu entstanden Monatsummen von örtlich mehr als 290 l/m². Am trockensten blieb ein Streifen ganz im Osten von Rügen bis hinunter zur Oberlausitz mit teils weniger als 25 l/m² im Mittel.

Die Sonne machte sich rar
Die Sonnenscheindauer blieb im September mit 122 Stunden um 18 Prozent unter ihrem Soll von 149 Stunden. Wie bereits im August begünstigte die Sonne im September den äußersten Nordosten und den äußersten Südwesten, wo das Soll örtlich überboten wurde. Besonders sonnenarme Gebiete waren das Sauerland und der Harz.

Das Wetter in den Bundesländern im September 2013
(In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte)

Schleswig-Holstein und Hamburg: Die Durchschnittstemperatur lag in Schleswig-Holstein bei 13,4°C (13,2°C) und in Hamburg bei 13,8°C (13,7°C), die Niederschlagsmenge in Schleswig-Holstein bei 89 l/m² (75 l/m²) und in Hamburg bei 68 l/m² (68 l/m²), die Sonnenscheindauer in Schleswig-Holstein bei 122 Stunden (143 Stunden) und in Hamburg bei 109 Stunden (139 Stunden).

Niedersachsen und Bremen: Niedersachsen erreichte im September 13,7°C (13,5°C), 70 l/m² (60 l/m²) und war mit 106 Stunden (135 Stunden) ein sonnenscheinarmes Bundesland. Heftige Gewitter lösten am 6. im Emsland zahlreiche Einsätze von Polizei und Feuerwehr aus. Allein in Leer mussten die Einsatzkräfte über hundert Mal ausrücken. In Sögel, 20 km nordöstlich von Meppen, stürzten Hunderte Bäume um, wodurch mehrere Pkw und Häuser beschädigt wurden. Am 27. trat in Fassberg in der Lüneburger Heide bereits der erste Frost auf. Bremen gehörte mit 14,1°C (13,7°C) zu den warmen Bundesländern. Hier fielen im Schnitt 64 l/m² (61 l/m²) und die Sonne zeigte sich 111 Stunden (136 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Mecklenburg-Vorpommern ordnete sich mit 13,2°C (13,3°C) bei den kühleren, mit 63 l/m² (51l/m²) bei den vergleichsweise trockenen und mit 136 Stunden (154 Stunden) bei den relativ sonnigen Bundesländern ein. Die Insel Rügen war mit etwa 180 Stunden das sonnenscheinreichste Gebiet Deutschlands.

Brandenburg und Berlin: Brandenburg war mit 13,4°C (13,8°C) im September etwas zu kühl und mit 56 l/m² (45 l/m²) im Vergleich zu anderen Regionen ein trockenes Bundesland. Die Sonne schien 117 Stunden (156 Stunden). Für Berlin notierte man 13,6°C (14,1°C), 66 l/m² (46 l/m²) und 114 Sonnenstunden (156 Stunden).

Sachsen-Anhalt: Bei durchschnittlich 13,6°C (13,7°C) meldete Sachsen-Anhalt mit 57 l/m² (42 l/m²) gegenüber anderen Bundesländern nur wenig Niederschlag und war mit 108 Stunden (144 Stunden) sehr sonnenscheinarm. Stiege im Harz meldete am 27. den ersten Nachtfrost.

Sachsen: Sachsen zählte im September 2013 mit 12,9°C (13,4°C) zu den kühlen und mit 58 l/m² (55 l/m²) zu den trockeneren Bundesländern. Die Meteorologen des DWD verbuchten mit 110 Stunden nur 75 Prozent des Solls (148 Stunden).

Thüringen: Das im September 2013 mit 13,0°C (12,8°C) relativ kühle Thüringen erreichte eine durchschnittliche Niederschlagsmenge von 75 l/m² (51 l/m²) und war mit 109 Stunden (143 Stunden) ein sonnenscheinarmes Bundesland.

Nordrhein-Westfalen: Nordrhein-Westfalen zeigte sich im September 2013 mit 13,9°C (13,7°C) als ein warmes Bundesland. Geilenkirchen, nördlich von Aachen, war der bundesweit wärmste Ort des Monats. Hier wurde am 5. mit 34,0°C der alte Septemberrekord vom 5.9.1973 um 2,0 Grad überboten. In Duisburg-Baerl und Aachen-Orsbach sank das Quecksilber in der Nacht zum 6. nicht unter 22°C. Bei einem heftigen Gewitter verwüstete eine Windhose am 6. die Weseler Hafenanlage und Teile der Innenstadt. Anschließend erfolgte ein markanter Temperatursturz: Nachdem in Köln noch am 6. mit fast 33 Grad ein neuer Septemberrekord aufgestellt wurde, zeigte das Thermometer am 8. mittags gerade noch 13 Grad. Die Niederschlagsmenge betrug in Nordrhein-Westfalen 87 l/m² (67 l/m²). In Borken, östlich von Bocholt, fielen vom Morgen des 8. bis zum Morgen des 10. 68 l/m². Die Sonne zeigte sich in Nordrhein-Westfalen 111 Stunden (135 Stunden).

Hessen: Die DWD-Experten registrierten für Hessen eine Durchschnittstemperatur von 13,5°C (13,2°C), eine Niederschlagsmenge von 71 l/m² (57 l/m²) und eine Sonnenscheindauer von 116 Stunden (142 Stunden).

Rheinland-Pfalz: Im September gehörte Rheinland-Pfalz mit 14,0°C (13,5°C) zu den wärmeren Regionen. Der Niederschlag übertraf mit 88 l/m² das Soll (60 l/m²) deutlich, der Sonnenschein blieb mit 139 Stunden (151 Stunden) dagegen leicht darunter.

Saarland: Hier verlief der September im Vergleich zu anderen Bundesländern mit 14,0°C (13,7°C) warm, mit 141 Stunden (158 Stunden) sonnig und mit 104 l/m² (70 l/m²) nass. Am 7. fielen in Mettlach-Orscholz an der Saarschleife 81,5 l/m².

Baden-Württemberg: Baden-Württemberg präsentierte sich im September 2013 mit 13,9°C (13,3°C) als ein warmes, mit 109 l/m² (70 l/m²) als ein nasses und mit 148 Stunden (166 Stunden) als ein sonnenscheinreiches Bundesland. Im Donautal zwischen Tuttlingen-Nendingen und Fridingen richteten heftige Gewitter am 7. schwere Schäden an: In Mühlheim an der Donau ging zwischen 20 Uhr und 20.30 Uhr extremer Starkregen mit Hagel nieder. In der Mühlheimer Vorstadt lag der Hagel bis zu 10 cm hoch. Der Südschwarzwald gehörte deutschlandweit sowohl zu den Gebieten mit dem meisten Niederschlag als auch mit dem meisten Sonnenschein.

Bayern: Bayern zählte mit 13,0°C (12,8°C) zu den kälteren Bundesländern. Die durchschnittliche Sonnenscheindauer summierte sich auf 129 Stunden (160 Stunden) und die Niederschlagsmenge auf 103 l/m² (72 l/m²). Die bundesweit größten Monatssummen fielen im Allgäu und im Berchtesgadener Land mit örtlich mehr als 290 l/m². Allein am 18. meldete Marktschellenberg in 24 Stunden 82,2 l/m².

*Alle in dieser Pressemitteilung genannten Monatswerte sind vorläufige Werte. Die für die letzten vier Tage des Monats verwendeten Daten basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung.



Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland

Erste Auswertungen der Ergebnisse von 2 000 Messstationen des
Deutschen Wetterdienstes (DWD) in ganz Deutschland

Besonders warme Orte im September 2013*

1. Platz Rheinfelden (Bad.-Württembg.) 16,2°C Abweich. +1,0 Grad
2. Platz Waghäusel-Kirrlach (Bad.-Württembg.) 15,8°C Abweich. +0,5
Grad
3. Platz Ohlsbach (Bad.-Württembg.) 15,8°C Abweich. +1,0 Grad

Besonders kalte Orte im September 2013*

1. Platz Zinnwald-Georgenfeld (Sachsen) 9,0°C Abweich. -0,7 Grad
2. Platz Carlsfeld (Sachsen) 9,2°C Abweich. -0,6 Grad
3. Platz Kahler Asten (Nordrh.-Westf.) 9,6°C Abweich. -0,3 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im September 2013**

1. Platz Aschau-Stein (Bayern) 301,9 l/m² 194 %
2. Platz Marktschellenberg (Bayern) 297,1 l/m² 229 %
3. Platz Oberreute (Bayern) 285,4 l/m² 195 %

Besonders trockene Orte im September 2013**

1. Platz Bergholz-Meyenburg (Brandenburg) 26,8 l/m² 62 %
2. Platz Grimma-Kleinbothen (Sachsen) 28,6 l/m² 55 %
3. Platz Altgeringswalde (Sachsen) 28,8 l/m² 55 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im September 2013**

1. Platz Arkona (Mecklenburg-Vorpommern) 175 Stunden 103 %
2. Platz Lahr (Baden-Württemberg) 162 Stunden 95 %
3. Platz Lenzkirch-Ruhbühl (Baden-Württemberg) 161 Stunden 94 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im September 2013**

1. Platz Braunlage (Niedersachsen) 89 Stunden 67 %
2. Platz Kahler Asten (Nordrhein-Westfalen) 96 Stunden 75 %
3. Platz Brilon-Thülen (Nordrhein-Westfalen) 99 Stunden 74 %


Bergstationen oberhalb 920 m NN sind hierbei nicht berücksichtigt.

* Monatsmittel und Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt

** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen
Monatswertes zum vieljährigen Mittelwert der jeweiligen Station
(normal = 100 Prozent)





© Deutscher Wetterdienst

Bild: Claudia Hinz, DWD