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12. November 2013 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert

Dunst und Nebel

Morgennebel
Morgennebel


Zeitweise bestimmt Hochdruckeinfluss unser Wetter in diesen Tagen und
der aufmerksame Zeitgenosse liest oder hört wieder "teils
neblig-trüb, teils sonnig" o.ä. Floskeln in den Wettervorhersagen.
Bei Temperaturmaxima zwischen meist 5 bis 10 °C wird es tagsüber noch
"warm genug", um die Luft mit genügend Wasserdampf anzureichern.

Andererseits kühlt es sich in den nun schon langen Nächten derart ab,
dass in den Luftschichten an oder nahe der Erdoberfläche oftmals der
Taupunkt erreicht wird und der in der Luft enthaltene Wasserdampf
kondensiert. Es entstehen sog. feuchter Dunst oder Nebel, wobei die
entstehenden Dunst- oder Nebeltropfen eine Sichtverschlechterung
bewirken.

Praktischerweise unterscheidet man Dunst und Nebel anhand der
horizontalen Sichtweite in Augenhöhe. Beträgt sie weniger als einen
Kilometer, spricht man von Nebel, andernfalls von Dunst. Bei der
Entstehung von Dunst erfolgt Kondensation auch ohne
Wasserdampfsättigung, die entstehenden Tropfen haben Radien zwischen
0.1 und 1 µm. Bei relativer Luftfeuchte von 100 % bildet sich Nebel.
Dessen Tropfengröße hängt von der Menge des vorhandenen Wasserdampfes
und der Anzahl der Kondensationskerne ab.

Man findet ein ganzes Tropfenspektrum - leichter Nebel weist Radien
von 1 bis 5 µm auf, dichter Nebel hat Tropfenradien von 10 bis 20 µm.
Die größten Nebeltropfen in dichtem, nässendem Nebel können mit 50 µm
die Größe von Tautropfen erreichen. Wegen der Größe der Nebeltropfen
ist die Streuung des Lichtes von seiner Wellenlänge unabhängig -
Nebel erscheint also weiß.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: Kurt F. Domnik