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03. März 2014 |

Deutschlandwetter im Februar 2014:

Die ersten Krokusse
Die ersten Krokusse


Trocken und sonnig; von Winter kaum eine Spur

Die im Dezember und Januar vorherrschenden Wetterlagen änderten sich auch im Februar 2014 nicht: Deutschland befand sich immer wieder an der Südostflanke von Sturmtiefs und im Bereich milder Luft. Tiefausläufer brachten zwar häufige, aber überwiegend spärliche Niederschläge, die sich nach Osten hin merklich abschwächten und fast ausschließlich als Regen fielen. Dazwischen ließ sich auch öfter die Sonne blicken. Das ergab insgesamt einen zu trockenen, sonnigen und ungewöhnlich milden Februar. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Februar 2014 unter den wärmsten sieben seit Messbeginn

Nachdem bereits Dezember und Januar deutlich zu warm ausgefallen waren, folgte 2014 auch ein erheblich zu milder Februar: Die Durchschnittstemperatur lag in Deutschland mit 4,3 Grad Celsius (°C) um 3,9 Grad höher als das Mittel der internatio-nal gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +3,3 Grad. In der seit 1881 bestehenden Messreihe steht der Monat damit an siebter Stelle der wärmsten Februarmonate. Einige Orte, z.B. Essen oder Rheinfelden am Hochrhein, hatten keine einzige Nacht mit Frost. Selbst in den Alpentälern sank das Quecksilber nicht unter -8°C. Im Gegenteil: Föhn ließ die Temperaturen dort vielfach auf Werte um 15 Grad empor schnellen. Bei bis zu 19,4°C und Sonnenschein lockten am 15. in München die Biergärten. Durch die warme Witterung waren die ersten Blumen bereits verblüht, Wiesen zeigten sich in saftigem Grün und Allergiker litten längst unter dem Flug von Hasel- und Erlenpollen.

Beim Niederschlag markantes West-Ost-Gefälle

Der Februar 2014 verfehlte den Klimawert von 49 Litern pro Quadratmeter (l/m²) recht deutlich. Er erreichte mit rund 34 l/m² nur 70 Prozent des vieljährigen Durchschnitts. Atlantische Tiefausläufer, die immer wieder heranzogen, schwächten sich Richtung Osten erheblich ab oder lösten sich ganz auf. Im Westen führten sie zu häufigen Niederschlägen, die jedoch fast immer kleine Mengen brachten und so nur gebietsweise das Monatssoll erfüllten. So stehen sich Monatssummen von fast 150 l/m² im Schwarzwald und etwa 2 l/m² in Ostsachsen gegenüber. Schnee spielte im Februar praktisch keine Rolle mehr: Sogar in sonst als schneesicher geltenden Orten, wie Oberstdorf, war dieser bereits Ende des ersten Monatsdrittels verschwunden.

Im Westen trüb, sonst ausgesprochen sonnig – örtlich sogar neue Rekordwerte

Beim Sonnenschein übertraf der Februar 2014 mit etwa 88 Stunden sein Soll von 73 Stunden um 21 Prozent. Einige Gebiete im Westen, und hier vor allem das Saarland, blieben jedoch deutlich unter dem Klimawert: Örtlich wurden dort mit rund 30 Stunden nur 35 Prozent erreicht. Völlig anders präsentierten sich dagegen die anderen Regionen: Einige Messstellen im Osten kamen auf mehr als 200 Prozent und fast 140 Stunden. Manche Stationen und auch Bundesländer meldeten neue Rekorde.

Das Wetter in den Bundesländern im Februar 2014 (In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode)


Schleswig-Holstein und Hamburg: Im Februar 2014 registrierten die DWD-Experten für Schleswig-Holstein 4,9°C (0,7°C), 47 l/m² (42 l/m²) und etwa 94 Sonnenstunden (65 Stunden). Damit übertraf Schleswig-Holstein sowohl beim Niederschlag als auch beim Sonnenschein sein Soll. Hamburg war mit 5,6°C (1,2°C) neben Nordrhein-Westfalen das wärmste Bundesland. Hier fielen 42 l/m² (42 l/m²) und die Sonne schien rund 90 Stunden (64 Stunden). Die Temperatur sank in Schleswig-Holstein und Hamburg im ganzen Februar nicht unter -5°C.

Niedersachsen und Bremen: Niedersachsen gehörte im Februar 2014 mit 5,5°C (1,1°C) ebenso wie Bremen mit 5,5°C (1,4°C) zu den wärmeren Bundesländern. In Niedersachsen brachte der Februar 34 l/m² (44 l/m²) und in Bremen 40 l/m² (40 l/m²). Die Sonnenscheindauer lag in Niedersachsen bei etwa 86 Stunden (66 Stunden) und auch in Bremen bei 86 Stunden (68 Stunden).

Mecklenburg-Vorpommern: Bei durchschnittlich 4,4°C (0,0°C) fielen in Mecklenburg-Vorpommern 27 l/m² (31 l/m²). Die Sonne zeigte sich etwa 106 Stunden; das entspricht 157 Prozent des Solls (67 Stunden).

Brandenburg und Berlin: Brandenburg war bei 4,9°C (0,2°C) mit 15 l/m² (33 l/m²) ein recht trockenes Bundesland. Beim Sonnenschein überbot es den alten Spitzenwert von 2003 und erzielte mit 120 Stunden (70 Stunden) einen neuen Rekord. Zahlreiche Stationen meldeten ebenfalls neue Februarspitzenwerte. Auch Berlin, das sonnenscheinreichste Bundesland, überbot mit 122 Stunden (71 Stunden) den alten Rekord von 2003. Beim Niederschlag erreichte Berlin mit 10 l/m² nicht einmal ein Drittel des Solls (35 l/m²) und die Temperatur lag mit 5,4°C um 4,9 Grad über dem Klimawert (0,5°C).

Sachsen-Anhalt: Hier betrug die Temperatur im Februar 5,1°C (0,4°C). Die Niederschlagsmenge erreichte in Sachsen-Anhalt mit 16 l/m² (33 l/m²) nur 48 Prozent, die Sonnenscheindauer mit 104 Stunden (68 Stunden) dagegen 154 Prozent des Solls. An mehreren Messstellen entstanden neue Sonnenscheinrekorde für den Februar.

Sachsen: Sachsen gehörte im Februar mit 4,0°C (-0,3°C) zu den vergleichsweise kühleren Bundesländern. Der Niederschlag blieb mit rund 10 l/m² nur wenig über dem Negativrekord von 6 l/m² aus dem Jahr 1972 und kam auf nur 20 Prozent des Solls (43 l/m²). In einigen Orten im Osten Sachsens fielen nur etwa 2 l/m². Beim Sonnenschein wurde dagegen mit rund 110 Stunden das Soll (70 Stunden) um 56 Prozent übertroffen. Nossen, westlich von Dresden, meldete sogar fast 140 Sonnenstunden.

Thüringen: Hier notierte die DWD-Experten 4,2°C (-0,4°C), beim Niederschlag mit 24 l/m² nur 53 Prozent des Solls (44 l/m²) und im Mittel 80 Sonnenstunden (69 Stunden).

Nordrhein-Westfalen: Nordrhein-Westfalen war mit 5,6°C (1,8°C) neben Hamburg das wärmste Bundesland. Im gesamten Monat wurde es hier nicht kälter als -5°C, und in Essen gab es keine einzige Frostnacht. Der Niederschlag summierte sich auf 47 l/m² (58 l/m²) und die Sonnenscheindauer auf etwa 77 Stunden (72 Stunden). Am 7. be-schädigten Böen des Sturmtiefs „Qumaira“ die Oberleitung einer Bahnstrecke.

Hessen: Die Durchschnittstemperatur betrug hier 4,3°C (0,5°C). Am 24. stieg das Quecksilber in Michelstadt im Odenwald auf 15,7°C. Beim Niederschlag fehlten mit 41 l/m² 22 Prozent zum Soll (52 l/m²), beim Sonnenschein mit etwa 61 Stunden (69 Stunden) elf Prozent.

Rheinland-Pfalz: Das mit 58 l/m² (57 l/m²) vergleichsweise niederschlagsreiche und mit 57 Stunden (73 Stunden) zweitsonnenscheinärmste Bundesland Rheinland-Pfalz landete im Februar 2014 bei 4,6°C (1,2°C). Während die Temperatur nachts im ganzen Monat nicht unter -5°C sank, stieg sie tagsüber mehrmals deutlich über 10°C: Bad Neuenahr-Ahrweiler meldete am 24. immerhin 15,7°C.

Saarland: Die DWD-Experten notierten für das Saarland im Februar 4,6°C (1,6°C). Die niedrigste Temperatur des ganzen Monats wurde am 3. mit nur -4,5°C in Perl-Nennig, nahe der luxemburgischen Grenze gemessen. Anders als in anderen sonnig-trockenen Bundesländern erreichte das Saarland beim Niederschlag mit 108 l/m² immerhin 150 Prozent des Solls (72 l/m²), beim Sonnenschein mit etwa 36 Stunden (76 Stunden) jedoch nur 47 Prozent. Weiskirchen im Norden des Saarlandes gehörte mit lediglich etwa 30 Stunden zu den bundesweit trübsten Orten.

Baden-Württemberg: Baden-Württemberg war mit 3,9°C (0,5°C) das zweitkühlste Bundesland. Am 24. meldete Ohlsbach, südöstlich von Offenburg, ein Maximum von 16,4°C. Bei etwa 84 Stunden (76 Stunden) Sonnenschein gehörte Baden-Württemberg mit 61 l/m² (68 l/m²) zwar zu den niederschlagsreichen Bundesländern, kam aber nur auf 90 Prozent des Solls. Die höchsten Monatssummen entstanden mit bis zu 150 l/m² erneut im Schwarzwald. In Baiersbronn-Ruhestein fiel mit 48,1 l/m² am 15. die größte Tagesmenge.

Bayern: Bayern war mit 3,0°C (-0,6°C) das kälteste Bundesland und mit 25 l/m² (58 l/m²) erheblich zu trocken. München-Stadt meldete am 15. mit 19,4°C die bundesweit höchste Temperatur. Die Sonne zeigte sich in Bayern etwa 92 Stunden (78 Stunden). Statt unter einer Schneedecke befanden sich einige Teile des Alpenvorlandes am 20. unter einer dünnen Schicht Saharastaub.

*Alle in dieser Pressemitteilung genannten Monatswerte sind vorläufige Werte. Die für die letzten drei Tage des Monats verwendeten Daten basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung.



Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland

Erste Auswertungen der Ergebnisse von 2 000 Messstationen des
Deutschen Wetterdienstes (DWD) in ganz Deutschland

Besonders warme Orte im Februar 2014*

1. Platz Geilenkirchen (Nordrhein-Westfalen) 7,2°C Abweich. +4,5 Grad
2. Platz Köln-Stammheim (Nordrhein-Westfalen) 7,1°C Abweich. +3,5 Grad
3. Platz Duisburg-Baerl (Nordrhein-Westfalen) 7,1°C Abweich. +3,4 Grad

Besonders kalte Orte im Februar 2014*

1. Platz Zinnwald-Georgenfeld (Sachsen) -0,8°C Abweich. +3,1 Grad
2. Platz Carlsfeld (Sachsen) 0,1°C Abweich. +3,9 Grad
3. Platz Deutschneudorf-Brüderwiese (Sachsen) 0,2°C Abweich. +2,1 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im Februar 2014**

1. Platz Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) 162,7 l/m² 105 Prozent
2. Platz Todtmoos (Baden-Württemberg) 149,1 l/m² 88 Prozent
3. Platz St. Blasien-Menzenschwand (Baden-Württemberg) 147,0 l/m² 88 Prozent

Besonders trockene Orte im Februar 2014**

1. Platz Rosenthal-Bielatal (Sachsen) 2,1 l/m² 4 Prozent
2. Platz Ostritz (Sachsen) 2,4 l/m² 6 Prozent
3. Platz Kemnitz (Sachsen) 2,8 l/m² 6 Prozent

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Februar 2014**

1. Platz Nossen (Sachsen) 135 Stunden 196 Prozent
2. Platz Müncheberg (Brandenburg) 130 Stunden 184 Prozent
3. Platz Görlitz (Sachsen) 129 Stunden 170 Prozent

Besonders sonnenscheinarme Orte im Februar 2014**

1. Platz Weiskirchen (Saarland) 29 Stunden 35 Prozent
2. Platz Manderscheid (Rheinland-Pfalz) 31 Stunden 42 Prozent
3. Platz Tholey (Saarland) 31 Stunden 39 Prozent

Bergstationen oberhalb 920 m NN sind hierbei nicht berücksichtigt.

* Monatsmittel und Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt

** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen
Monatswertes zum vieljährigen Mittelwert der jeweiligen Station
(normal = 100 Prozent)






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Bild: Uwe Bachmann, DWD