04. März 2014 | Dipl.-Met. Christoph Hartmann
Was uns im März so alles blühen kann ...
Was das Blühen der Flora betrifft, so sind wir dieses Jahr bekanntlich etwas weiter als gewöhnlich. Ausgiebig wurde dazu im Thema des Tages vom 22.02.2014 berichtet).
Die im März üblicherweise im Vorfrühling blühenden Pflanzen haben
derzeit einigen Vegetationsvorsprung (in Klammern die Anzahl der
Wochen), wobei die Reihenfolge dem mittleren Blühbeginn in
Deutschland entspricht. Die Hasel beginnt bereits im Februar mit der
Blüte, der Löwenzahn im April:
Vollblüte der Hasel (2), Erle (3), Huflattich (1), Weide (1),
Forsythien (2-3) und Löwenzahn (4).
Was uns beim Wetter in Deutschland so alles "blühen" kann, dafür
blättern wir in der Klimastatistik und suchen uns die Extremwerte
heraus. Die Daten zeigen, dass der März der Übergangsmonat vom Winter
zum Sommer ist. Strengen Frösten zu Monatsbeginn stehen Sommertage
Ende März gegenüber.
Im März kann es anfangs noch sehr winterlich sein, schließlich haben
knapp 10 % aller Wettertationen am 06.03.1971 noch eine
Höchst(!)temperatur unter -10 Grad gemeldet, also ganztägig strengen
Frost. Die Stationen lagen alle im Süden und in Mittelgebirgslagen.
Märztage mit Höchstwerten unter null Grad (Eistage) sind in ganz
Deutschland schon aufgetreten.
Tiefstwerte unter - 20 Grad gab es schon an 30 % aller Stationen; -30
Grad schaffte aber bisher nur die Zugspitze, in den Niederungen war
es in Riedlingen und Hermaringen (beide in der Nähe von Ulm im
Donautal gelegen) am 01.03.2005 mit -28 Grad am kältesten.
Stationen, an denen es im März noch nie unter -10 kalt Grad gewesen
ist, sind rar gesät und seit dem Märzwinter 2013 sind nur noch
Küstenstationen bzw. Inseln von der zweistelligen Kälte verschont
geblieben.
Dass zu solchen Temperaturen auch Schnee gehört, versteht sich von
selbst.
100 cm und mehr gab es in den Alpen und an vielen Stationen der
Mittelgebirge bis hinunter auf 450 m ü. NN. In den Tallagen der Alpen
ist Oberstdorf mit 170 cm Schnee am 12.03.1968 führend, in den
Mittelgebirgen Clausthal-Zellerfeld mit 164 cm am 08.03.1970.
Schließen wir nun das Kapitel Winter und wenden uns den für die
meisten Leser angenehmeren Sommeranteilen des März zu.
Ca. 15% aller Stationen hatten im März schon mal einen Sommertag mit
Höchstwerten über 25 Grad. Die nördlichste Meldung kam aus Angermünde
- 65 km nordöstlich von Berlin - mit 25,2 Grad am 30.03.1968.
Das absolute Märzmaximum wurde mit 26,6°C am 28.03.1989 in
Baden-Baden gemessen.
Zu einem heißen Tag mit Höchstwerten über 30 Grad reicht es im März
wegen des Sonnenstandes und des noch kühlen Meerwassers von
Mittelmeer und Atlantik natürlich noch nicht, aber Ende des Monats
klopft der Sommer schon ab und zu mal an die Tür.
An Sonnenscheinstunden sind 263 (1953) und 21 Stunden (1988) als
Extremwerte zu vermelden, beides auf dem Feldberg im Schwarzwald. Das
waren 1953 immerhin etwa 80%, 1988 6% der astronomisch möglichen
Sonnenscheindauer.
Niederschlag fällt im März nicht unbedingt. Einige Orte hatten sogar
schon einen niederschlagsfreien März.
Gegossen hat es hingegen im März 1988 in Freudenstadt. Dort fielen
527 Liter auf den Quadratmeter, soviel wie in einigen Gegenden
Deutschlands im gesamten Jahr.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: Andreas Dengs, www.photofreaks.ws / pixelio.de
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