10. Juni 2014 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Hitze und Blitze
An der Ostflanke des seit Tagen bei den Britischen Inseln befindlichen Tiefdruckgebietes ELA gelangten über Pfingsten mit südlicher Strömung Luftmassen afrikanischen Ursprungs nach Mitteleuropa und konnten sich unter leichtem Hochdruckeinfluss (WOLFGANG) bei meist prächtigem Sonnenschein zusätzlich erwärmen.
Diese Wetterlage nennt man "antizyklonale Südlage", sie führte zur
ersten "Hitzewelle" dieses Sommers.
Während es gestern in der norddeutschen Tiefebene sowie an den
deutschen Küsten meist bei Tageshöchsttemperaturen zwischen 22 °C und
27 °C blieb, wurden südlich einer gedachten Linie zwischen
Niederrhein und Berliner Raum im Tiefland durchweg 30 °C und mehr
erreicht.
Das Gewitter gestern von meinem Balkon aus gesehen #koeln pic.twitter.com/F8Qzr3pPqD
— Public (@publictorsten) 10. Juni 2014
So war der gestrige 9. Juni 2014 der bislang heißeste Tag dieses
Jahres und das Pfingstfest das heißeste seit Beginn der
Wetteraufzeichnungen. Heißeste Region Deutschlands war die
Oberrheinische Tiefebene mit den DWD-Stationen Rheinau (37.7 °C),
Waghäusel (37.3 °C) und Ohlsbach (37.1 °C). Ein weiterer "Hotspot"
lag am Untermain (Kitzingen 37.3 °C).
Auf die Hitze folgten die Blitze, denn die Westhälfte Deutschlands
geriet in den Einflussbereich eines sich von Frankreich her nähernden
Frontensystems. Verbreitet kam es zu Regenschauern und teils heftigen
Gewittern, die mit Starkregen, Hagel und Orkanböen einhergingen. Vor
allem in Nordrhein-Westfalen gab es durch umgestürzte Bäume und
geflutete Keller chaotische Zustände. Sechs Menschenleben waren zu
beklagen.
Schwerpunkt der Unwetterentwicklungen war der Zeitraum zwischen 21:00
und 23:00 Uhr, beispielsweise wurden in der Stunde bis 22:00 Uhr in
Düsseldorf Spitzenböen von 144 km/h gemessen, in Essen waren es 126
km/h und in Wuppertal 90 km/h.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: BLIDS
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