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07. September 2014 | Dipl.-Met. Christian Herold

Dunst

In den letzten Tagen brachte Hoch "Görge" besonders im Norden Deutschlands häufig Sonnenschein. Vielerorts wurde es zwar wolkenlos, doch so einen richtigen stahlblauen Himmel konnte man nicht beobachten. Eher wurde die Sicht in den meisten Gebieten durch Dunst getrübt. Doch was ist eigentlich Dunst und wie entsteht er?


Dunst ist eine Trübung der Atmosphäre durch Wassertröpfchen oder
durch in der Luft schwebende Partikel (Aerosole). Diese
Aerosolpartikel gelangen zu einem Großteil durch natürliche Prozesse
in die Atmosphäre (z.B. durch Stoffwechselprodukte von Pflanzen,
Mineralstaub, Pollen usw.), ein oft nicht unerheblicher Teil wird
aber auch vom Menschen in die Atmosphäre gebracht, wie zum Beispiel
durch Industrie- und Autoabgase. An diesen Aerosolen und vor allem an
den Wassertröpfchen wird das Sonnenlicht gestreut, wodurch eine
Trübung entsteht. Von Dunst spricht man, wenn die Sichtweite unter 8
km gefallen ist. Er unterscheidet sich dabei vom Nebel, bei dem die
Sichtweite auf unter 1 km sinkt.

Liegt die Luftfeuchtigkeit über 80 %, kondensiert Wasser an den
sogenannten hygroskopischen (Wasser anziehenden) Aerosolpartikeln,
was zur Bildung von kleinen Wassertröpfchen führt, die dann für die
Sichteintrübung sorgen. Man spricht in diesem Fall von feuchtem
Dunst. Er entsteht meist bei austauscharmen und windschwachen
Wetterlagen, wo feuchte Luftmassen in bodennahen Luftschichten über
mehrere Tage fast stationär liegen bleiben. Diese Wetterlagen sind
typisch für den Herbst. Oft reicht die Sonnenstrahlung tagsüber nicht
mehr aus um die Luft entsprechenden zu erwärmen, um Nebel- und
Dunstfelder aufzulösen. Bei Fortschreiten der Jahreszeit bilden sich
bei entsprechender Wetterlage dann auch zunehmend Nebel- und
Hochnebelfelder.

Allerdings kann es auch Dunst bei einer Luftfeuchtigkeit von deutlich
unter 80 % geben. Dann spricht man von trockenem Dunst. Dieser bildet
sich zumeist im Winter. Ursache dafür ist eine über mehrere Tage
anhaltende, windschwache Hochdrucklage, bei der sich schwerere kalte
Luft in bodennahen Luftschichten ansammelt. Da sich in höheren
Schichten oft leichtere, wärmere Luft befindet
(Inversionswetterlage), wird der vertikale Luftaustausch unterbunden,
wobei sich in der bodennahen Kaltluftschicht Aerosole über mehrere
Tage ansammeln können. Sammeln sich dabei Luftschadstoffe in höherer
Konzentration an, spricht man auch von Smog.




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