Deutschlandwetter im Januar 2016
Datum 02.02.2016
Oft große Witterungsunterschiede – insgesamt mild, feucht und sonnig
Frühnebel im Wetterpark Offenbach
Zum Jahresbeginn 2016 stellte sich die Wetterlage um: In den Nordosten Deutschlands gelangte mit Hoch „Christine“ trockene russisch-skandinavische Kaltluft. Der Südwesten verblieb dagegen in milder, feuchter Meeresluft. Zur Mitte des Monats herrschte dann in ganz Deutschland winterliches Wetter mit verbreitetem Dauerfrost. Im letzten Drittel setzte sich dann wieder eine südwestliche Strömung durch, die ungewöhnlich milde Luft heranführte. Insgesamt ergab sich dadurch erneut ein recht milder Januar, mit reichlich Niederschlägen und leicht überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Im Norden und Osten Deutschlands frostig – im Südwesten oft sehr mild
Die Durchschnittstemperatur lag im Januar für Deutschland mit 1,2 Grad Celsius (°C) um 1,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +0,8 Grad. Anfang Januar trennte eine scharfe Luftmassengrenze Deutschland in einen kalten Nordosten und einen milden Südwesten, wobei der Temperaturunterschied an manchen Tagen bis zu 20 Grad betrug. Nach der Monatsmitte konnte sich die Kaltluft für einige Tage im ganzen Bundesgebiet durchsetzen. Über frisch gefallenem Schnee sank das Quecksilber teilweise in den strengen Frostbereich. So meldete Oberstdorf am 18. des Monats ‑23,5 °C. Ab dem 24. befand sich Deutschland wieder in sehr milder Luft aus Südwest. Die Natur reagierte auf frühlingshafte Werte: In Geilenkirchen, nördlich Aachen, zeigte am 25. das Thermometer einen Tageshöchstwert von 18,3 °C.
Verbreitet niederschlagsreich und vor allem im Bergland endlich Schnee
Mit etwa 82 l/m² erreichte der Januar 135 Prozent seines Solls von 61 Litern pro Quadratmeter (l/m²) und war damit ähnlich niederschlagsreich wie im Vorjahr. Entlang der Luftmassengrenze, die sich im ersten Monatsdrittel von Nordwestdeutschland bis in den Südosten erstreckte, fiel teils Regen mit Glatteisbildung, teils Schnee. Am 6. meldete Celle-Wietzenbruch 22 cm. Um die Monatsmitte zogen mehrere Tiefdruckgebiete über Deutschland hinweg, wobei vor allem „Emma“ im Bergland den lang erhofften Schnee brachte. Am 19. lagen in Baiersbronn-Ruhestein im Schwarzwald 100 cm. Am 23. führten Regenfälle auf den gefrorenen Böden verbreitet zu Glatteis und Unfällen, im Osten fiel nochmals Schnee. Besonders hohe Niederschlagssummen gab es im Schwarzwald, teilweise sogar mit neuen Monatsrekorden bis knapp 300 l/m².
Reichlich Sonne im Südwesten – deutlich weniger in Teilen Norddeutschlands
Im Bundesgebiet lag die Sonnenscheindauer mit insgesamt etwa 48 Stunden um zehn Prozent über ihrem Soll von 44 Stunden. Am meisten zeigte sich die Sonne im Lee von Schwarzwald und Harz. Örtlich wurden dort rund 75 Stunden registriert. Trüb mit vielen Wolken war es dagegen im Raum Hamburg, z. T. schien die Sonne nur 25 Stunden.
Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland. Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.
Besonders warme Orte im Januar 2016*
1. Platz Geilenkirchen (Nordrhein-Westfalen) 5,0 °C Abweich. +2,9 Grad
2. Platz Duisburg-Baerl (Nordrhein-Westfalen) 5,0 °C Abweich. +1,9 Grad
3. Platz Köln-Stammheim (Nordrhein-Westfalen) 4,9 °C Abweich. +2,1 Grad
Besonders kalte Orte im Januar 2016*
1. Platz Zinnwald-Georgenfeld (Sachsen) -3,0 °C Abweich. +1,6 Grad
2. Platz Carlsfeld (Sachsen) -2,5 °C Abweich. +1,1 Grad
3. Platz Deutschneudorf-Brüderwiese (Sachsen) -2,2 °C Abweich. +0,2 Grad
Besonders niederschlagsreiche Orte im Januar 2016**
1. Platz Todtmoos (Baden-Württemberg) 382,2 l/m² 182 Prozent
2. Platz Sankt Blasien-Menzenschwand (Baden-Württemberg) 360,0 l/m² 184 Prozent
3. Platz Baiersbronn-Mitteltal (Baden-Württemberg) 318,0 l/m² 140 Prozent
Besonders trockene Orte im Januar 2016**
1. Platz Rockendorf (Thüringen) 23,6 l/m² 73 Prozent
2. Platz Grünow (Brandenburg) 25,3 l/m² 82 Prozent
3. Platz Passow (Brandenburg) 25,5 l/m² 63 Prozent
Besonders sonnenscheinreiche Orte im Januar 2016**
1. Platz Balingen-Bronnhaupten (Baden-Württemberg) 78 Stunden 133 Prozent
2. Platz Quedlinburg (Sachsen-Anhalt) 76 Stunden 162 Prozent
3. Platz Hechingen (Baden-Württemberg) 75 Stunden 156 Prozent
Besonders sonnenscheinarme Orte im Januar 2016**
1. Platz Dörnick (Schleswig-Holstein) 22 Stunden 55 Prozent
2. Platz Hamburg-Fuhlsbüttel 22 Stunden 52 Prozent
3. Platz Quickborn (Schleswig-Holstein) 23 Stunden 65 Prozent
Bergstationen oberhalb 920 m NN sind hierbei nicht berücksichtigt.
* Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int. Referenzperiode 1961-1990).
** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Monatswertes zum vieljährigen Monatsmittelwert der jeweiligen Station (int. Referenzperiode, normal = 100 Prozent).
Hinweis:
Einen ausführlichen Monatsüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter http://www.dwd.de/presse.