Im Februar 2016 herrschte in Deutschland nur an wenigen Tagen Hochdruckeinfluss mit trockenem und sonnigem Wetter. Stattdessen nahmen immer wieder atlantische Tiefdruckgebiete mit ihren Ausläufern Kurs auf Mitteleuropa. Mit teilweise kräftigen Südwest- bis Westwinden führten Sie meist milde und feuchte Luft heran. Dadurch lagen die Temperaturen und Niederschläge weit über dem vieljährigen Durchschnitt, während der Sonnenschein etwas unter dem Soll blieb. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Deutlich zu mild mit teilweise frühlingshaften Temperaturen
Die Mitteltemperatur erreichte im Februar 3,4 Grad Celsius (°C) und lag damit um 3,0 Grad über dem Soll der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Selbst gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 war der Monat um 2,4 Grad zu warm. In Deutschland dominierte meist milde Luft aus Südwest oder West, in der das Queck-silber tagsüber häufig auf zweistellige Werte kletterte. Am 22. bekamen die Menschen in Oberbayern bei 17 °C und mehr bereits einen Vorgeschmack auf den Frühling. Wärmster Ort war dabei Piding, nahe Bad Reichenhall, mit 20,0 °C. Wegen erheblich zu hoher Temperaturen über Skandinavien und Russland führten auch die seltenen, von dort nach Mitteleuropa gerichteten Strömungen in Deutschland meist nur zu geringer Kälte. Lediglich vereinzelt zeigte das Thermometer nachts Frost unter -10 °C. Den tiefsten Wert des Monats meldete Leutkirch-Herlazhofen im Allgäu am 27. mit -12,7 °C.
Wenig Schnee, aber reichlich Niederschläge - zeitweise stürmische Böen
Im Gegensatz zu 2015, als in vielen Regionen eine lange Phase der Trockenheit begann, zeigte sich der Februar 2016 sehr niederschlagsreich. Mit rund 80 l/m² erreichte er bundesweit etwa 158 Prozent seines Solls von 49 l/m². Verantwortlich dafür waren die zahlreichen Tiefdruckgebiete, die mit ihren Ausläufern über Deutschland hinweg zogen. Oft blieben die mitgeführten Wolken an den Mittelgebirgen und Alpen hängen und sorgten dort für lang anhaltende Stauniederschläge. So erhielt der Schwarzwald den insgesamt meisten Regen und Schnee, mit örtlich mehr als 270 l/m². Die größte Tagesmenge entstand dagegen am 20. in Schneizlreuth-Ristfeucht, im Berchtesgadener Land, mit 58,6 l/m². Beim Durchzug der Tiefdruckgebiete kam es häufig auch zu heftigen Winden mit Sturmböen, die ausgerechnet an Fastnacht ihren Höhepunkt erreichten, so dass viele Umzüge abgesagt werden mussten. Die trockensten Gebiete lagen im Lee des Harzes, wo die Gesamtmengen teilweise unter 30 l/m² blieben. Es fiel insgesamt nur wenig Schnee und dieser taute meist auch recht schnell wieder weg.
Sonnenscheindauer in vielen Gebieten unter dem Schnitt
In Deutschland blieb die Sonnenscheindauer im Februar 2016 mit rund 60 Stunden um 17 Prozent unter dem Soll von 73 Stunden. Begünstigt waren im Februar die Küste der Nordsee sowie Rügen, mit örtlich mehr als 100 Stunden. In einem Streifen von der Rhön
bis zum Erzgebirge schien die Sonne dagegen oft weniger als 35 Stunden.
Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland im Februar 2016. Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.