Da es in den Tropen keine thermischen, d.h. durch Temperaturunterschiede definierbaren Jahreszeiten gibt, muss eine saisonale Differenzierung anhand der Niederschlagsverhältnisse erfolgen. Diese werden im Wesentlichen durch den Verlauf der sog. Innertropischen Konvergenzzone (ITCZ), einem im Laufe des Jahres den Sonnenhöchstständen folgenden, durch Konvektion verursachten, weltumspannenden Tiefdruckgürtel und die damit verbundenen Zenitalregenfälle dominiert.
Die Gebiete der inneren Tropen, das ist die Zone um den Äquator bis ca. 10° nördlicher und südlicher Breite, werden innerhalb eines Jahres entsprechend dem Sonnenlauf von der ITC zweimal überquert. Somit weisen sie zwei deutlich ausgeprägte klimatische Niederschlagsmaxima auf. In den Randtropen, mit wachsender geographischer Breite und Annäherung an die Wendekreise, verringert sich der Zeitraum zwischen den ITC-Passagen immer mehr und das doppelte Niederschlagsmaximum geht schließlich in ein einfaches, im Sommer der jeweiligen Hemisphäre gelegenes Maximum über.
Zu den Randtropen, auch äußere oder wechselfeuchte Tropen genannt, zählen die nördlichen Teile Australiens. Dort wird die Regenzeit "The Wet" genannt, doch auch die Bezeichnung "Monsun" ist durchaus üblich. Sie dauert etwa von Dezember bis April und ist durch heftige Gewitter und sintflutartige Regenfälle charakterisiert. Januar, Februar und März sind die regenreichsten Monate - in diesen Tagen ist also noch Hochsaison bei schwülen 27 bis 35 °C.
Tropical Cyclone warning cancelled!. Window of opportunity for system to intensify is gone as low makes landfall. pic.twitter.com/jvA8ivati5
— BOM Queensland (@BOM_Qld) 16. März 2016
In der Nacht zu Mittwoch entstand über dem westlichen Golf von Carpentaria aus einer mit organisierter Konvektion verbundenen Gewitterstörung der "tropische Sturm "16P". Unter einem "tropischen Sturm" versteht man nach Lesart des in Pearl Harbor, Hawaii, ansässigen Joint Typhoon Warning Centers (JTWC) der US-Marine das zweite Entwicklungsstadium eines im Idealfalle stetigen Lebenszyklus tropischer Tiefdruckgebiete, die als "tropische Depression" starten und als "Zyklon" enden.
Der tropische Sturm "16P" zieht seit seiner Entstehung mit einer Verlagerungsgeschwindigkeit von ca. 17 km/h im wesentlichen ostsüdostwärts und wird am späten Mittwochabend (Ortszeit) an der Ostküste des Golfs von Carpentaria auf etwa 16,7° nördlicher Breite in einer ziemlich dünn besiedelten Gegend landen.