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23. März 2016 | Dipl.-Met. Robert Hausen

Welttag der Meteorologie - Stellen wir uns der Zukunft

Welttag der Meteorologie - Stellen wir uns der Zukunft

Datum 23.03.2016

"Heißer, trockener, feuchter. Stellt Euch der Zukunft." So lautet das Motto des diesjährigen Welttags der Meteorologie. Was es damit auf sich hat, lesen Sie im Folgenden.



Am heutigen 23. März ist es wieder soweit - es ist Welttag der Meteorologie, der auch als Internationaler Tag der Meteorologie beziehungsweise als Weltwettertag bekannt ist. Dieser Ehrentag findet einmal jährlich und weltweit jeweils am 23. März statt und erinnert an die vor genau 66 Jahren in Kraft getretene Konvention zur Gründung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO). Sie ging als Nachfolgeorganisation der Internationalen Meteorologischen Organisation (IMO), die im Jahre 1873 gegründet wurde, hervor und ist als Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Genf federführend in allen Belangen der Meteorologie. Der Deutsche Wetterdienst vertritt die Bundesrepublik Deutschland als Mitglied dieser internationalen Organisation seit 1954. Zu den wichtigsten Aufgaben der WMO zählen beispielsweise die Förderung der internationalen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Meteorologie und der Hydrologie, die Standardisierung des Beobachtungswesens sowie die Planung und Durchführung technisch-wissenschaftlicher Programme. Hervorzuheben ist die politische Neutralität mit der globale Projekte der meteorologischen Forschungsgemeinschaft unter der Schirmherrschaft der WMO vorangetrieben werden.

Jedes Jahr wählt die Weltorganisation zum Welttag der Meteorologie ein Leitthema aus, bei denen aktuelle Studien, Projekte und Verfahren erläutert werden. In diesem Jahr lautet das Motto: "Hotter, drier, wetter. Face the future." - also übersetzt: "Heißer, trockener, feuchter. Stellt Euch der Zukunft." Damit stehen die Herausforderungen des Klimawandels im Mittelpunkt, denn 2015 war bezüglich registrierter Wetterextreme in der Tat ein historisches Jahr. Daher appelliert Petteri Taales, Generalsekretär der WMO, auch eindringlich an die Politik, das jüngst im Dezember auf der internationalen Klimakonferenz unterzeichnete Pariser Abkommen zu verwirklichen. Als Ziel sieht die Vereinbarung die Begrenzung der globalen Erwärmung auf unter 2°C vor, indem die Treibhausgasemissionen drastisch zurückgefahren werden. Hier noch einige prägende Beispiele aus Deutschland und der Welt zu den genannten Schlagwörtern:



"Heißer": 2015 war mit einer globalen Durchschnittstemperatur von 14.7 °C weltweit das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Mit einer positiven Temperaturabweichung von knapp 1°C gegenüber der vorindustriellen Periode Ende des 19. Jahrhunderts ist die Hälfte der kritischen Obergrenze von 2°C im vergangenen Jahr bereits erreicht worden. In Erinnerung blieb hierzulande ein Temperaturmaximum von 40,3°C, das am 5. Juli und zusätzlich auch am 7. August in Kitzingen (Unterfranken/Bayern) registriert wurde. Aber auch die jüngste Vergangenheit brachte mit einer positiven Temperaturabweichung von 5,6 Grad im vergangenen Dezember zum langjährigen Mittel (1961-1990) einen neuen Allzeitrekord zu Stande. "Trockener": Nicht nur die Hitzewellen, auch die Dürreperioden erreichen immer größere Ausmaße. Exemplarisch erwähnt sei hier die lang anhaltende Trockenheit in Österreich im vergangenen Sommer. Im Nordosten des Landes, sprich in einem Gebiet von Oberösterreich über Niederösterreich und Wien bis zum Burgenland war es der trockenste Sommer seit 1911. Dort regnete es bis zu 43 Prozent weniger als im Durchschnitt, Ernteausfälle von bis zu 90% waren die Folge. In Deutschland stach vor allem in der Mitte des Landes das trockene Frühjahr hervor. So hat es beispielsweise in Frankfurt am Main im gesamten Frühjahr nur 51,1 mm Niederschlag gegeben, was lediglich 31% (also nicht mal einem Drittel!) des "Soll-Niederschlags" - verglichen mit der Referenzperiode 1961 bis 1990 - entsprach.

"Feuchter": Nein, dieser Punkt stellt keinen Widerspruch zum vorherigen dar. Obwohl der Niederschlag eine sehr variable Größe ist und von vielen Faktoren abhängt, zeigt der weltweite Trend ein höheres Risiko für Starkregenfälle in Regionen, in denen es ohnehin im Mittel schon viel regnet. Immer wärmer werdende Luftmassen sind in der Lage mehr Wasserdampf aufzunehmen, der dann potentiell als niederschlagbares Wasser ausfallen kann. Hierzulande ist vor allem das Starkregenereignis in Münster vom 28. Juli 2014 noch präsent, bei dem kleinräumig sintflutartige Regenfälle 292 mm Niederschlag innerhalb von nur 7 Stunden produzierten. Damit spielte dieses Event in derselben Liga wie üblicherweise gemessene Niederschlagssummen in Taifun- oder Monsunregionen wie Japan oder China.

Weitere Informationen hierzu finden Sie auf der Homepage der WMO: http://www.wmo.int/worldmetday/home

Abschließend noch ein passendes Zitat des französischen Schriftstellers Albert Camus (1913-1960): "Die wahre Großzügigkeit der Zukunft gegenüber besteht darin, in der Gegenwart alles zu geben." In diesem Sinne: "Let's face the future!" - "Stellen wir uns der Zukunft!"



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