Das lange Osterwochenende liegt hinter uns. Im Hinblick auf das Wetter war es leider ziemlich wechselhaft und gerade temperaturtechnisch wurde uns in Deutschland mitunter "Magerkost" aufgetischt. Dabei bildete der Ostermontag den Höhepunkt der Unbeständigkeit, als Tief JEANNE besonders in der Westhälfte für stürmischen Wind und viel Nass von Oben sorgte. Ungleich härter traf es allerdings die Regionen rund um den Ärmelkanal und die südwestliche Nordsee.
Das Sturmfeld an der Südflanke von Tief JEANNE, das am Ostermontag vom Nordatlantik her kommend über Wales und Mittelengland zur Nordsee zog, brachte in Südengland und Nordfrankreich sowie an der belgischen und niederländischen Nordseeküste Windgeschwindigkeiten bis Orkanstärke hervor. So wurde beispielsweise in Cap de la Heve in der Normandie eine Spitzenböe von 132 km/h gemessen, auf der Isle of Portland eine Böe von 127 km/h. Direkt über dem Ärmelkanal traten sogar extreme Orkanböen um 150 km/h auf. Selbst im Großraum London kam es zu schweren Sturmböen, vereinzelt zu orkanartigen Böen.
Dieser Ostermontagssturm, der vom Britischen Wetterdienst auf den Namen KATIE getauft wurde, führte zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen sowohl auf Straßen und Schienen als auch zu Wasser und in der Luft. An den beiden Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick mussten etliche Flüge gestrichen werden, Tausende saßen fest. In der Londoner Innenstadt sorgte der Sturm für abgedeckte Dächer und einen umgestürzten Industriekran.
Nicht nur der Sturm vermieste vielen Briten das Osterfest. Es regnete zu allem Überfluss teils auch noch sehr kräftig. Niederschlagssummen zwischen 20 und 30 l/qm binnen weniger Stunden waren in England und Wales keine Seltenheit. Darüber hinaus ging der Regen in der einfließenden Polarluft im Verlaufe des Ostermontags in einigen Regionen in Schnee über. Anstatt eines saftigen Frühlingsgrüns durfte man also hier und da eine weiß überzuckerte Landschaft bestaunen.