Wie bereits in den Vormonaten, dominierten auch im Mai 2016 abwechselnd Hoch- und Tiefdruckgebiete. Dadurch gelangte teils kühle und feuchte, teils warme und trockene Luft nach Deutschland. Dabei profitierte der Nordosten Deutschlands von überwiegend hohem Luftdruck. Anders im Westen und Süden – heftige Gewitter brachten im letzten Drittel verbreitet Starkregen, Hagel und Sturmböen. Insgesamt verlief der Mai etwas zu warm, bei leichtem Niederschlagsdefizit aber ausreichend Sonnenschein. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Anfangs vereinzelt noch Frost, Pfingsten sehr kühl, später oft sommerlich warm
Mit durchschnittlich 13,6 Grad Celsius (°C) lag der Mai um 1,5 Grad über dem Soll der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +0,6 Grad. In der windschwachen Zone des über Deutschland hinwegziehenden Hochs „Peter“ sank der Tagestiefstwert im Süden am 5. des Monats vereinzelt bis in den Frostbereich ab: Oberstdorf meldete mit -4,1 °C den tiefsten Wert. Anschließend bescherte das Hoch besonders dem Nordosten noch eine ganze Reihe von Tagen mit Höchstwerten über 25 °C. Ein Temperatursturz von teilweise mehr als 10 Grad folgte zu den „Eisheiligen“. Dadurch war Pfingsten Mitte des Monats vor allem im Süden Deutschlands oftmals kälter als das extrem warme Weihnachten 2015. Eine Woche später stieg das Quecksilber dann wieder auf frühsommerliches Niveau. Heißester Ort war am 22. Jena mit 31,4 °C. Nachfolgend sorgte eine Luftmassengrenze mit Gewittern für große Temperaturunterschiede zwischen dem Norden und Süden. So meldete am 25. Grambow-Schwennenz in Vorpommern 29 °C, Stuttgart aber ledig 11°C.
Im Süden viel Regen, im Nordosten sehr trocken, zum Monatsende Gewitter
Der Mai verfehlte mit etwa 68 l/m² sein Soll von 71 Litern pro Quadratmeter (l/m²) lediglich um fünf Prozent. Dabei traten, wie schon 2015, in Deutschland sehr unterschiedliche Niederschlagssummen auf. Im Nordosten blieben die Mengen örtlich unter 5 l/m², und es kam durch Trockenheit zu ersten Waldbränden. Im Chiemgau fielen dagegen an manchen Stationen mehr als 270 l/m². Heftige Gewitter, oft begleitet von Starkregen, Sturm und Hagel, verursachten im letzten Monatsdrittel örtlich schwere Schäden. Besonders betroffen waren am 22. Nordrhein-Westfalen, am 23. Sachsen, am 27. Rheinland-Pfalz und Hessen sowie am 29. Baden-Württemberg. Gewaltige Flutwellen strömten durch manche Orte, es gab mehrere Todesopfer. Am 29. meldete Gundelsheim, nördlich von Heilbronn, eine Tagessumme von 122,1 l/m².
Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland.
Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.