Der Fachmann, der Sie hier täglich mit dem Thema des Tages beglückt, sitzt natürlich nicht einsam und verlassen in einem stillen Kämmerlein, sondern ist ein Mitarbeiter der Vorhersage- und Beratungszentrale (VBZ) des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach. Er nimmt direkt die Informationen auf, die die Kollegen im gleichen Großraumbüro liefern. Damit kommt dann der gesamte aktuelle Wissensstand der Wettervorhersage auf kürzestem Wege zu Ihnen. Womit sich die Mitarbeiter tagsüber so beschäftigen, lesen wir im Folgenden. Nachts ist die Besetzung und Aufgabenverteilung etwas anders.
Zum einen muss es natürlich einen Chef geben, hier Supervisor genannt. Er verfasst die "Synoptischen Übersichten", also die aktuelle Einschätzung der Wetterlage. Sie können diese unter:
abrufen. Dass sich da einiges an Fachchinesisch in den Text mischt, versteht sich von selbst. Als Supervisor hat er die Aufsicht über alle die nicht flugmeteorologisch in der Wettervorhersage arbeitenden Kollegen. Dabei überwacht und koordiniert er die Warnungen. Zusätzlich ist er Ansprechpartner des Verkehrsministeriums und anderer Verwaltungen bei ungewöhnlichen Wetter- oder externen Gefahrenlagen, wie zum Beispiel dem radioaktiven Störfall in Fukushima. Am Wochenende und nachts vertritt er den Präsidenten des Wetterdienstes.
Einen weiteren Arbeitsplatz besetzt der Kollege, der sich um die Ihnen allen zugänglichen Warnungen kümmert. In der VBZ ist er für alle Warnungen zuständig, die Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland betreffen. Für die meisten anderen Bundesländer erstellt er in Absprache mit den dortigen Kollegen die Windwarnung. Er ist auch meteorologischer Ansprechpartner in Unwetter- bzw. Katastrophenfällen, insbesondere für die Polizei, die Feuerwehren und das THW. Bei kritischen Wetterlagen erhält er Unterstützung von einem Kollegen, der sonst hauptsächlich nicht zeitkritische hausinterne meteorologische Arbeiten durchführt.
Mit Wetterkarten für das aktuelle Wetter und den Vorhersagekarten beschäftigt sich ein anderer Mitarbeiter. Sie finden dessen Kunstwerke unter: http://www.dwd.de/DE/leistungen/hobbymet_wk_europa/hobbyeuropakarten.html?nn=357606
Mittelfristige Vorhersagen über bis zu 10 Tage werden an einem anderen Arbeitsplatz erstellt. Dabei wird versucht aus einer dreistellige Menge an unterschiedlichen Wettervorhersagemodellen, natürlich mit Rechnerunterstützung, die wahrscheinlichste Vorhersage abzuleiten. Sie finden die Resultate als 10-Tage-Vorhersage auf unsere Homepage, das zugehörige Fachchinesisch für die nächsten sieben Tage auf:
Womit sich der für die Medienbetreuung zuständige Mitarbeiter beschäftigt, wenn er nicht gerade das Thema des Tages schreibt, hat er Ihnen schon erzählt:
http://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2015/4/5.html
Unterstützt werden die Mitarbeiter an den obigen Arbeitsplätzen durch den Fachdienst. Der meteorologische Fachdienst steht im ständigen Informationsaustausch mit dem diensthabenden Warnmeteorologen hinsichtlich Wetter- und Warnlage. Er überwacht die Datenabgabe, führt rund um die Uhr ein Wettermonitoring und meldet dem Meteorologen beispielsweise signifikante Wettererscheinungen zu. Der Fachdienst erstellt mittels spezieller Rechenprogramme Ausbreitungsvorhersagen bei kerntechnischen Unfällen und Großschadensereignissen, bei denen giftige Substanzen entstehen. Er ist erster Ansprechpartner bei Anrufen aus der Bevölkerung.
Sie sehen also, die Schnittstelle zwischen Wetterdienst und Kunden ist noch nicht automatisiert, 15 Frauen und 41 Männer arbeiten für Sie im Wechselschichtdienst. Die Vorarbeiten kommen allerdings bis auf ein paar Augenbeobachtungen im Wesentlichen aus den Großrechnern.*