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28. September 2016 | Stud. geogr. Marc Senzig, Johannes-Gutenberg-Universität Mainz / Dipl.-Met. Peggy Hofheinz

Trockenheit und Waldbrandgefahr

Trockenheit und Waldbrandgefahr

Datum 28.09.2016

Nachdem August und September verbreitet zu trocken waren, besteht in Teilen Deutschlands immer noch eine erhöhte Waldbrandgefahr. Wie wird sich diese Gefahrenlage in den nächsten Tagen entwickeln?

Kalifornien, Spanien, Frankreich, Portugal. In den letzten Wochen und Monaten wurde viel über Waldbrände aus diesen Ländern bzw. Regionen berichtet. So brennt bereits seit etwa zwei Monaten ein Gebiet südlich der kalifornischen Stadt Monterey. Mehr als 490 Quadratkilometer Wald fielen diesem Brand bisher zum Opfer, ebenso rund 60 Häuser.



An der bei Touristen beliebten "Costa Blanca" in Spanien wüteten bei Temperaturen von mehr als 40 Grad Anfang September gleich mehrere Brände. Zuletzt war sogar die Metropole Barcelona betroffen, in deren Nähe letzte Woche ein Feuer ausbrach, das auch den Naturpark "Serra de Collserola" bedrohte. In Deutschland sind Temperaturen jenseits der 40 Grad in den letzten Wochen natürlich nicht zu verzeichnen gewesen, gebietsweise wurde aber zumindest die 30-Grad-Marke mehrmals geknackt. Zudem ist der September nach dem August schon der zweite zu trockene Monat in Folge. Diese Trockenheit macht sich nicht zuletzt durch ein vielerorts erhöhtes Waldbrandrisiko bemerkbar.

Das Risiko von Waldbränden wird mit Hilfe des sogenannten "Waldbrandgefahrenindex", der das meteorologische Potenzial für die Gefährdungslage durch Waldbrände beschreibt, dargestellt. Er dient hauptsächlich zur Information von Landesbehörden und der Feuerwehr, um im Falle einer hohen Gefährdung vorbereitet zu sein.

Wenn man einen Blick auf die aktuelle Karte des Waldbrandgefahrenindex wirft, sieht man, dass für große Teile von Nord-, West- und Ostdeutschland Gefahrenstufe 3 gilt. Dies entspricht einem mittleren Gefahrenpotenzial. Vor allem in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern weisen einige Gebiete sogar eine hohe Waldbrandgefahr auf. Dort ist dann bei einem Waldbrandgefahrenindex der Stufe 4 höchste Vorsicht beim Umgang mit offenem Feuer geboten. In großen Teilen Baden-Württembergs, Bayerns, Sachsens, Hessens und Thüringens ist das Risiko für Waldbrände schon seit längerer Zeit als gering bzw. sehr gering einzustufen, da dort am vorletzten Wochenende teils ergiebiger Dauerregen fiel, der die Trockenzeit beendete. In den nordöstlichen Regionen bleibt auch am morgigen Donnerstag die Gefahrenlage bestehen bzw. erhöht sich sogar noch etwas (siehe Grafik des Walbrandgefahrenindex WBI).


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Dass sich daran erstmal nichts ändert, ist der aktuellen Wetterlage geschuldet, bei der sich Niederschläge heute und am morgigen Donnerstag lediglich auf den Nordwesten und Norden Deutschlands beschränken. Nach Süden und Osten dominiert weiterhin hoher Luftdruck und der Altweibersommer zeigt sich von seiner besten Seite - sobald sich der Nebel gelichtet hat. Die Höchstwerte erreichen heute 20 Grad im Norden und 25 Grad örtlich im Südwesten. Morgen wird noch ein kleines Schippchen draufgepackt und das Quecksilber steigt auf 21 bis 25, am Oberrhein örtlich sogar bis auf 27 Grad. Im Norden bleibt es dagegen merklich frischer bei 18 Grad.

Ab Freitag geht die Waldbrandgefahr dann aber insgesamt sukzessive zurück. Der Ausläufer von Tief "Walpurga" greift vom Norden Deutschlands weiter auf die Mitte des Landes über und bringt den von der Natur (aber auch von einigen Zeitgenossen) bereits sehnsüchtig erwarteten Regen. In der Nacht zum Sonntag erfasst der Regen schlussendlich auch den Südosten Bayerns.

So gestaltet sich das Wetter am Wochenende eher wechselhaft und etwas kühler. Zu Beginn der neuen Woche ("Tag der deutschen Einheit") glänzt der Oktober nach seinem "Fehlstart" aber wieder von seiner goldenen Seite. Denn die Sonnenanteile nehmen zu, wobei sich jetzt im Herbst jedoch die nächtlichen Nebelfelder auch bis weit in den Tag hinein halten können. Ob der Niederschlag dann in der Fläche ausgereicht hat, um die Trockenheit etwas zu mindern, wird sich zeigen.



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