Deutschlandwetter im Jahr 2016:
Datum 02.01.2017
Das Jahr 2016 war in Deutschland mit einem Plus von 1,4 Grad deutlich zu warm
eutschlandwetter Jahr 2016
Das Jahr 2016 verlief in Deutschland mit einem Plus von 1,4 Grad deutlich zu warm - brachte aber nicht wie 2014 mit 10,3 Celsius (°C) und 2015 mit 9,9 °C neue Temperaturrekorde. Beim Niederschlag und der Sonnenscheindauer fiel das Jahr durchschnittlich aus. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.
Weit überdurchschnittliche Niederschlagssummen im Januar und Februar 2016 beendeten die große Trockenheit, die 2015 vor allem im Süden und in der Mitte Deutschlands geherrscht hatte. Während Deutschland in den vorangegangenen Aprilmonaten oft mit frühsommerlichen Temperaturen verwöhnt worden war, brachte diesmal ein Kaltlufteinbruch im letzten Drittel Schnee bis ins Flachland. Ende Mai und im Juni entluden sich schwere Gewitter mit extremen Regenfällen, die örtlich zu katastrophalen Überflutungen führten. Damit war in der ersten Jahreshälfte 2016 an zahlreichen DWD-Stationen schon mehr Niederschlag gefallen als im ganzen Jahr 2015. Dann stellte sich die Großwetterlage um: Die folgenden Monate blieben teils erheblich zu trocken, ab Juli rollten mehrere Hitzewellen heran. Der September gehört zu den drei wärmsten seit Aufzeichnungsbeginn 1881, der Oktober und November blieben zu kühl. Der Dezember verlief zwar deutlich kälter als im Jahr 2015, aber fast genauso schneearm.
2016 war es in Saarbrücken-Burbach mit knapp 38 °C am heißesten
Das Jahr 2016 fiel mit 9,6 °C um 1,4 Grad wärmer aus als das Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 von 8,2 Grad. Bezogen auf die wärmere Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung +0,7 Grad. 2016 erreichte damit nicht die Top 10 der wärmsten Jahre seit 1881. Am höchsten kletterte das Quecksilber am 27. August in Saarbrücken-Burbach mit 37,9 °C. Die kälteste Nacht meldete Oberstdorf am 18. Januar mit -23,5 °C.
Trotz reichlich Niederschlag in der ersten Jahreshälfte blieb 2016 zu trocken
Mit 736 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fielen 2016 nur 93 Prozent der hierzulande im Jahr typischen Niederschlagsmenge von 789 l/m². Es war damit das sechste zu trockene Jahr in Folge. Die größten Niederschlagsmengen fielen von Ende Mai bis Ende Juni in einer Periode mit einer außergewöhnlichen Häufung schwerer Gewitter. Die höchste Tagessumme fiel mit 150,7 l/m² am 23. Juni in Groß Berßen. Die nasseste Region war der Nordschwarzwald mit örtlich gut 2000 l/m², am trockensten blieb das nördliche und östliche Harzvorland. Dort fielen lokal nur etwa 360 l/m². Die höchste Schneedecke lag am 18. Januar in Reit im Winkl mit 63 cm.
Sonnenscheinsoll leicht übertroffen
Mit etwa 1585 Stunden übertraf die Sonne im Jahr 2016 ihr Soll von 1544 Stunden nur leicht. Am längsten zeigte sie sich auf der Insel Rügen mit fast 2000 Stunden, am wenigsten schien sie im Sauerland mit örtlich kaum 1360 Stunden.
Wie üblicherweise stellen wir Ihnen am 02. Januar die Orte vor, die bezüglich einiger Wetterwerte in 2017 die Extremwerte gemessen haben.
Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland
Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.
Besonders warme Orte im Jahr 2016*
1. Platz Köln-Stammheim (Nordrhein-Westfalen) 11,6°C Abweich. +0,9 Grad
2. Platz Frankfurt am Main-Westend (Hessen) 11,6°C Abweich. +1,3 Grad
3. Platz Duisburg-Baerl (Nordrhein-Westfalen) 11,4°C Abweich. +0,5 Grad
Besonders kalte Orte im Jahr 2016*
1. Platz Carlsfeld (Sachsen) 6,0°C Abweich. +1,6 Grad
2. Platz Zinnwald-Georgenfeld (Sachsen) 6,0°C Abweich. +1,7 Grad
3. Platz Kahler Asten (Nordrhein-Westfalen) 6,2°C Abweich. +1,3 Grad
Besonders niederschlagsreiche Orte im Jahr 2016**
1. Platz Ruhpolding-Seehaus (Bayern) 2095,6 l/m² 94 Prozent
2. Platz Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) 2010,4 l/m² 100 Prozent
3. Platz Marktschellenberg (Bayern) 2004,7 l/m² 112 Prozent
Besonders trockene Orte im Jahr 2016**
1. Platz Bernburg/Saale (Sachsen-Anhalt) 358,5 l/m² 76 Prozent
2. Platz Köthen/Anhalt (Sachsen-Anhalt) 364,0 l/m² 73 Prozent
3. Platz Mehringen (Sachsen-Anhalt) 374,5 l/m² 77 Prozent
Besonders sonnenscheinreiche Orte im Jahr 2016**
1. Platz Arkona (Mecklenburg-Vorpommern) 1991 Stunden 110 Prozent
2. Platz Greifswalder Oie (Mecklenburg-Vorpommern) 1949 Stunden 107 Prozent
3. Platz Karlshagen (Mecklenburg-Vorpommern) 1837 Stunden 106 Prozent
Besonders sonnenscheinarme Orte im Jahr 2016**
1. Platz Kahler Asten (Nordrhein-Westfalen) 1358 Stunden 100 Prozent
2. Platz Zinnwald-Georgenfeld (Sachsen) 1365 Stunden 97 Prozent
3. Platz Braunlage (Niedersachsen) 1374 Stunden 93 Prozent
Bergstationen oberhalb 920 m NN sind hierbei nicht berücksichtigt.
* Jahresmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int. Referenzperiode 1961-1990).
** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Jahreswertes zum vieljährigen
Jahreszeitmittelwert der jeweiligen Station (int. Referenzperiode, normal = 100 Prozent).
Hinweis:
Einen ausführlichen Jahresüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter http://www.dwd.de/presse.*