Im März wechselte der Einfluss von Hoch- und Tiefdruckgebieten immer wieder. Häufig herrschten dabei frühlingshafte oder sogar sommerliche Temperaturen – nicht zuletzt auch durch die zunehmende Tageslänge. Dies ergab den wärmsten März seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. „Damit liegt dieser Monat im von uns erwarteten Trend des Klimawandels in Deutschland“, so Prof. Dr. Gerhard Adrian, Präsident des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Die Niederschlagssummen waren durchschnittlich, die Zahl der Sonnenscheinstunden lag jedoch über dem Soll. Das meldet der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Viele neue Temperaturrekorde an den Messstellen des DWD
Die Dominanz der durchweg frühlingshaften Phasen führte in Deutschland mit einem Monatsmittel von rund 7,2 Grad Celsius (°C) zum wärmsten März seit 1881, nach 1938 und 1989 (jeweils 7,0 °C). Damit lag der März 2017 um etwa 3,7 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Selbst gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung noch +2,9 Grad. An einigen Messstellen des DWD wurden neue Rekorde des Monatsmittels aufgestellt. Schon der Beginn des Monats brachte angenehme Frühlingswärme: am 4. meldete Wielenbach in Oberbayern mit Föhnunterstützung 20,4 °C. Weitere warme Tage bescherte uns Hoch „Kathrin“ zur Monatsmitte und schließlich Hoch „Ludwiga“ zum Ende des Monats. So stieg das Quecksilber beispielsweise am 16. in Saarbrücken-Burbach auf 21,5 °C und am 28. in Andernach am Rhein bis auf 23,0 °C. Nachts sanken die Temperaturen bundesweit nur noch vereinzelt in mäßige Frostbereiche. Der tiefste Wert im Monat März wurde in Oberstdorf am 3. mit -7,3 °C gemessen.
Niederschlag traf das Soll genau – Tornado in Kürnach
Der März traf sein Niederschlagssoll von rund 57 Litern pro Quadratmeter (l/m²) recht genau. Schnee spielte im Flachland keine Rolle mehr, einzig in den Mittelgebirgen und den deutschen Alpen bekam man in der ersten Dekade noch etwas Schnee zu sehen: Am 7. lagen in Neuhaus am Rennweg im Thüringer Wald 27 cm Schnee. In Kürnach, nordöstlich von Würzburg, entwickelte sich am 9. aus einer kräftigen Gewitterzelle ein Tornado der Stärke F1 (118–180 km/h). Schäden gab es an mehr als 50 Häusern. Tief „Eckhart“ führte am 18. in Staulagen der Alpen zu 24-stündigen Starkniederschlägen: Ruhpolding-Seehaus im Chiemgau bekam dabei beachtliche 102,4 l/m² ab, Balderschwang im Allgäu 92,5 l/m². Über Berlin und Brandenburg fegten schwere Sturmböen mit bis zu 102 km/h hinweg. Der insgesamt meiste Niederschlag mit bis zu 300 l/m² kam in den Alpen zusammen. In einem Streifen von Rheinhessen über den Hunsrück bis hin zur Eifel kamen dagegen lediglich etwa 25 l/m² zustande.
Sonnenscheinbilanz positiv, im Süden sogar deutlich
Die Sonnenscheindauer lag im März mit rund 148 Stunden deutlich über dem Soll von 111 Stunden. Während sich die Sonne im nördlichen Schleswig-Holstein und Vorpommern mit örtlich nur 110 Stunden häufiger mal versteckte, zeigte sie sich im äußersten Südwesten und Süden gebietsweise satte 200 Stunden.
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