Am heutigen Montag, dem 21.08.2017, ist es wieder soweit. Alle, die fasziniert der Bewegung der Himmelskörper folgen, blicken gebannt in die USA. Denn dort kommt es heute zu einer totalen Sonnenfinsternis.
Eine Sonnenfinsternis kann man beobachten, wenn sich der Mond auf seiner Bahn um die Erde zwischen Erde und Sonne schiebt. Dabei unterscheidet man zwischen dem Kern- und dem Teilschatten. Während innerhalb des Kernschattens die Sonne vollständig verdeckt ist, sind im Bereich des Teilschattens noch mehr oder weniger große Teile der Sonne zu erkennen. Man spricht dann von einer partiellen Sonnenfinsternis.
Der Bereich des Teilschattens ist naturgemäß größer als der des Kernschattens. Dementsprechend kann die partielle Sonnenfinsternis in einem deutlich größeren Gebiet beobachtet werden, im heutigen Fall reicht dieses Gebiet von Südamerika bis nach Grönland. So zumindest die Theorie. In der Praxis wird insbesondere in den Randbereichen des Teilschattens mit bloßem Auge kaum eine Änderung der Strahlungsintensität zu beobachten sein, da der abgeschattete Teil der Sonne zu klein ist.
Anders sind die Bedingungen im Kernschatten, der vom Pazifik kommend gegen 17:20 Uhr Weltzeit (UTC) erst auf den Bundesstaat Oregon trifft, dann quer über die USA wandert um gegen 18:55 an der Küste von South Carolina den Atlantik zu erreichen (siehe Abbildung). In ihm ist die Sonne vollständig vom Mond verdeckt, mithin wird es dort "richtig" dunkel.
Sehr erfreulich für alle SoFi-Beobachter, die ja zum Teil aus aller Welt angereist sind: Das Wetter spielt mit! In den USA dominiert heute hoher Luftdruck das Wettergeschehen. Dabei reicht eine Hochdruckbrücke vom Nordpazifik bis zum Nordatlantik. Sie hält die Tiefdruckgebiete über Kanada in Schach und sorgt verbreitet für wolkenarmes Wetter. In der Abbildung ist auch der Bedeckungsgrad der tiefen und der mittelhohen Wolken angegeben, wobei vor allem die tiefen Wolken bei der Himmelsbeobachtung sehr störend sind. Aber: Abgesehen von dichteren Wolkenfeldern, die von den südlichen Great Plains bis nach Minnesota (westlich der Großen Seen) reichen, und abgesehen von ein paar Wolken im Gebiet der Appalachen, präsentiert sich der Himmel wolkenarm und damit bestens geeignet für alle SoFi-Fans.
Und damit heißt es jetzt: warten! Schon in wenigen Stunden werden unzählige Bilder der Sonnenfinsternis die sozialen Medien fluten. Mal schau'n, was die Fotografen vor Ort aus den günstigen Rahmenbedingungen "herausgeholt" haben werden.
P.S.: Selbst in Europa ist die (partielle) Sonnenfinsternis sichtbar, und zwar gegen Abend, beispielsweise auf den Britischen Inseln oder auf Island. Genauer gesagt: Sie wäre sichtbar, wenn das Wetter dort nicht wieder einmal "very britisch" wäre...