Landläufig wird Hochdruckeinfluss mit "schönem" Wetter, also in erster Linie viel Sonnenschein verbunden. Das ist insbesondere im Sommer auch der Fall. Im Winter sowie in den Übergangsjahreszeiten, besonders aber im Herbst kann das so nicht verallgemeinert werden.
Im Bereich von Hochdruckgebieten herrschen meist schwache Luftdruckgegensätze und damit nur schwache Luftbewegungen. Außerdem kühlt die untere Atmosphäre in langen Herbst -und Winternächten unter wolkenlosen Verhältnissen stark aus. Es entsteht dann auch aufgrund der schwachen Winde und der damit fehlenden Durchmischung der unteren Luftschichten eine Inversion: Im Normalfall nimmt die Temperatur mit zunehmender Höhe ab. Bei einer Inversion ist es am Boden kühler als in Inversionshöhe, die Temperatur nimmt vom Boden her also zunächst mit der Höhe zu. Erst oberhalb der Inversion nimmt dann die Temperatur mit der Höhe ab. Solch eine Inversionsschicht kann recht flach sein oder aber einige hundert Höhenmeter umfassen. Sie stellt eine Art Sperrschicht dar, die die Durchmischung der unteren Luftschichten mit den über der Inversion liegenden unterbindet. Somit können sich unterhalb der Inversion neben Feuchte auch Staubpartikel und andere feste oder flüssige Schwebepartikel (Aerosole) "ansammeln". Dadurch kommt es zu einer Eintrübung der unteren Atmosphäre, da die Vielzahl an Aerosolen auch je nach Feuchtegehalt der Luft in Verbindung mit Wassertröpfchen viel mehr Sonnenlicht streuen als unter trockenen bzw. "sauberen" Verhältnissen und damit ein sichtbarer Schleier zu Stande kommt. Schlechte Sichtverhältnisse sind die Folge. Bei Sichtweiten zwischen 1 und 8 km spricht man dann von Dunst.
Aber: Dunst ist nicht gleich Dunst! Es wird zwischen trockenem und feuchtem Dunst unterschieden. Beiden gemein ist, wie erwähnt, eine Sichtweite im Bereich von 1 bis 8 km, unterschieden wird jedoch anhand der am Boden herrschenden Luftfeuchte. Liegt die relative Luftfeuchte unter 80 %, wird von trockenem Dunst gesprochen, sonst handelt es sich um feuchten Dunst. Während Nebel, also Sichtweiten unter 1 km, insbesondere auch im Straßenverkehr relevant sind (siehe Thema des Tages vom 01.10.2018), kann sich Dunst vor allem in der "Fliegerei" unter Sichtflugbedingungen (VFR - Visual Flight Rules) störend bemerkbar machen. Beim Fliegen unter Sichtflugbedingungen ist es essenziell, sich anhand der Umgebung in Form von Ortschaften, Straßenführungen oder Landmarken zu orientieren und danach zu navigieren, auch wenn die GPS-gestützte Navigation mehr und mehr genutzt wird. Dunst kann die Orientierung stark reduzieren oder nahezu unmöglich machen, da die Schrägsicht, also die Sicht vom (Klein-) Flugzeug zum Erdboden, meist sogar noch schlechter ist als die Horizontalsicht, also die Sicht, die am Boden herrscht. Hoher Luftdruck am Boden ist also nicht unbedingt gleichzusetzen mit gutem Flugwetter. Gerade im Herbst können nicht selten Nebel und eben auch Dunst einen Flugtag zunichte machen.