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05. Juni 2019 | Dipl.-Met. Robert Hausen

Über die Herausforderungen der Greenkeeper

Über die Herausforderungen der Greenkeeper

Datum 05.06.2019

Eine Symbiose aus Fußball, Rasen und Wetter stellt das heutige Thema des Tages her.

Nach dem Triumph des Jürgen Klopp mit "seinem" FC Liverpool im Champions League Finale von Madrid gegen den Widersacher aus der Premier League - die Tottenham Hotspurs - bricht nun für viele Fußballfans die lange Zeit des Fastens an. Nun ja, nicht ganz! So wird aktuell in Portugal die Endrunde der Nations League (ohne deutsche Beteiligung *räusper*) ausgespielt. Dafür ist die Deutsche Auswahl noch in zwei EM-Qualifikationspartien (wer braucht die nach Saisonende eigentlich noch?) gegen Weißrussland und Estland gefordert. Nicht zu vergessen natürlich unsere Frauennationalmannschaft, die bei der am kommenden Freitag beginnenden Weltmeisterschaft in Frankreich versuchen wird, den Titel zum insgesamt 3. Mal nach 2003 und 2007 zu holen. Auch unser "Fußball-Nachwuchs" ist noch aktiv. In der zweiten Junihälfte findet in Italien und San Marino die U- 21 Europameisterschaft (Jahrgang 1996 und jünger) statt. Von den innerkontinentalen Turnieren wie dem Afrika Cup, Gold Cup (USA) und der Südamerikameisterschaft ganz zu Schweigen... Selbst dem größten Fußballenthusiasten geht es da "ruck zuck" wie der Luft im Nebel - ziemlich übersättigt. Nicht umsonst ist in der Allgemeinheit die Diskussion darum entbrannt, ob der Fan nicht vor lauter Fußball eher gelangweilt und nicht bereit ist, sein sauer-verdientes Geld in hunderte von Abos zu investieren. Entschuldigung, aber es muss doch in der heutigen Zeit möglich sein, EIN Abo für ALLE Spiele des jeweiligen Lieblingsvereins abschließen zu können! Doch das ist ein anderes Thema...


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Kommen wir doch lieber zum Spieluntergrund des Fußballs und spannen dadurch den Bogen zum Wetter. Nicht nur der Fan benötigt Pausen, um die Vorfreude auf den Beginn der neuen Saison wieder zu steigern, nein - auch das Geläuf. Doch gerade dabei wird in den heutigen Multifunktionsarenen der Bundesligisten kaum Rücksicht genommen, müssen die "Hightech-Paläste" doch durch diverse Veranstaltungen und Konzerte rentabel bleiben. Wohin der von der deutschen Rasengesellschaft verliehene Preis "Pitch of the Year" nach Dortmund 2017 und Leverkusen 2018 in der abgelaufenen Saison geht, stand bei Veröffentlichung des Artikels noch nicht fest. Fakt ist, dass die Expertise der Greenkeeper immer ausgefeilter wird und dabei das Wetter natürlich eine entscheidende Rolle spielt. Gerade das vergangene trockene Jahr hat vielen Plätzen - insbesondere natürlich im Amateurbereich - ordentlich zugesetzt. In Wien berichteten die Verantwortlichen von Wurzelfäule - hervorgerufen durch den rapiden Übergang von Winter zum Sommer (Kälteeinbruch im April, heiße Tage über 30 Grad im Mai 2018) und dem Gray Leaf Spot. Hiermit wird eine gefürchtete Art des Pilzbefalls bezeichnet. In aller Regel kann dies durch ausreichend Sonne, Wind und Regen verhindert oder das Risiko dafür zumindest minimiert werden. Doch wie schafft man derartige Wohlfühlverhältnisse in den rundum geschlossenen und größtenteils überdachten Arenen und liefert sowohl einen feuchten und weichen, aber auch robusten Untergrund? Ein Schlüssel dafür ist die Sortenmischung (regional abhängig) und ein Hybridrasen - eine Mischung aus Kunst- und Naturrasen. Zur besseren Beleuchtung werden sogenannte Natriumhochdruckdampf-Lampen oder Neonröhren eingesetzt. Da diese allerdings nicht viel Energie verbrauchen, indem gleichzeitig Wärme abgestrahlt wird (was an kalten Tagen durchaus förderlich sein kann), geht der Trend in der jüngeren Vergangenheit eher zu LED-Schienensystemen, die über das Spielfeld fahren. Ventilatoren sorgen für die notwendige Kühlung. Den täglichen Wasserbedarf, der im Sommer im Mittel bei rund 4 Litern pro Quadratmetern liegt, stellen hochmoderne Bewässerungsanlagen sicher. Sollte ein Rasen dennoch "kaputt" gehen und ausgetauscht werden müssen, werden dafür heutzutage knapp 150 000 Euro fällig.

Sie sehen schon, es ist wahrlich eine Wissenschaft für sich. Die hohen Anforderungen und der enorme Druck rechtfertigen offensichtlich die Mittel. Nur, mit "Natur pur" haben die Fußballplätze in den Arenen wie auch die Golfplätze nur noch wenig zu tun.



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