Das Jahr nähert sich dem kalendarischen Sommeranfang, an dem die Mittagssonne auf der Nordhalbkugel in ihrem höchsten Punkt am Himmel steht (nördlicher Wendekreis). Auf der Nordhalbkugel strahlt die Sonne auf dem nördlichen Wendekreis am 21. Juni demnach über der Sahara, der arabischen Halbinsel und dem Arabischen Meer, sowie Ländern wie Indien, dem Süden Chinas, Taiwan und Mexiko senkrecht zu Boden.
Zwar steht die Sonne über Deutschland nicht im Zenit, erreicht aber am Tag der Sommersonnenwende auch hierzulande ihren höchsten Punkt am Himmel. Demnach haben die Sonnenstrahlen im Zeitraum um den kalendarischen Sommeranfang herum auch in Mitteleuropa den kürzesten Weg zum Boden und können somit mit der größten Intensität einfallen. Bei entsprechenden Wetterbedingungen und luftchemischer Zusammensetzung muss besonders von Mitte Juni bis Anfang Juli mit erhöhter UV-Strahlung gerechnet werden.
Da das Wetter in Deutschland derzeit von Hoch "Tale" mit Zentrum im Bereich der deutschen bzw. polnischen Ostseeküste bestimmt wird, liegen weite Teile des Landes unter aus der Höhe absinkender Luft, die schließlich dafür sorgt, dass sich die Wolken verbreitet auflösen und die kräftige Sonne freie Bahn hat. Insbesondere in der Südhälfte Süddeutschlands soll der UV-Index am heutigen Montag, am morgigen Dienstag sowie am Mittwoch sehr hohe Werte zwischen 8 und 10 von maximal 12 erreichen (vgl. Link Erklärungen UV-Index sowie Graphik).
Die UV-Strahlung ist eine elektromagnetische Strahlung, die an der Erdoberfläche nur wenige Prozent der gesamten solaren Strahlung ausmacht. Sie umfasst dabei den Wellenlängenbereich, der kürzer als der des sichtbaren Lichtes ist. Da die einzelnen Elementarteilchen der UV-Strahlung (Photonen) über eine sehr hohe Energie verfügen, können sie teilweise tief in biologische Systeme eindringen, Molekülverbindungen irreversibel zerstören und somit wesentlichen Einfluss auf Lebewesen nehmen. Beispielsweise wird die UV-Strahlung als Auslöser für verschiedene Hautkrebsarten angesehen.
Die Haut unterliegt als Grenz- und Kontaktorgan in besonderem Maße dem Einfluss von Umweltfaktoren und somit auch der UV-Strahlung. Zahlreiche Hautkrankheiten finden ihren Ursprung in dieser Strahlungsart oder werden von ihr verstärkt. Am bekanntesten ist in diesem Sinne wohl der Sonnenbrand, der einer Verbrennung ähnelt und nach einer vom Hauttyp abhängigen Bestrahlungszeit mit einer scharf begrenzten Rötung, Hitzegefühl, Juckreiz sowie gelegentlicher Blasenbildung und Ödemen einhergeht.
Die UV-Strahlung hat also eine bedeutende Wirkung auf den menschlichen Organismus. Wer seine Haut beim Sonnenbaden nicht ausreichend schützt, schädigt diese nachhaltig. Die UV-A Strahlung (lange Wellen) führt zu einer kurzfristigen Bräune, die jedoch kaum Lichtschutz bringt. Dagegen verliert die Haut an Spannkraft und altert bei langfristiger Bestrahlung frühzeitig. Auch das Hautkrebsrisiko ist bei häufiger ungeschützter Einstrahlung deutlich erhöht. Die UV-B Strahlung sorgt hingegen eher für eine langfristige Bräune, die auch einen echten Lichtschutz mit sich bringt. Gleichzeitig dringen diese Strahlen nicht so tief in die Haut ein und schädigen sie daher nicht nachhaltig. Generell kann UV-Strahlung zu einer Immunsubpression, also einer Verringerung der Körperabwehr z.B. gegenüber Infektionskrankheiten führen.
Als positiver Effekt der UV-Strahlung kann die Unterstützung bei der Vitamin D-Produktion in der Haut festgehalten werden. Dieses Vitamin ist im Körper für den Calcium- und Phosphatstoffwechsel essentiell. Allerdings wird die notwendige Vitamin-D Dosis in Deutschland im Sommer bei wolkenlosen Bedingungen gegen Mittag bereits innerhalb von etwa 15 Minuten durch die Sonnenexposition von Händen, Armen und Gesicht erreicht. Dafür bräuchte man also nicht stundenlang in der Sonne zu "braten".
In möglichen UV-Warnungen oder auch in den entsprechenden UV-Gefahrenkarten des DWD wird besonders darauf hingewiesen, dass Schutzmaßnahmen unbedingt erforderlich sind. Dabei sollte zwischen 11 und 15 Uhr ein längerer Aufenthalt im Freien grundsätzlich vermieden werden. Auch im Schatten gehören ein sonnendichtes Hemd, lange Hosen, Sonnencreme (SPF (Licht-Schutz-Faktor) 15+), Sonnenbrille und ein breitkrempiger Hut zum sonnenschutzgerechten Verhalten (vgl. Link UV-Schutztipps).