Nach der großen Hitze Ende Juli verliefen die ersten beiden Augustdekaden wesentlich angenehmer: Trockene, sehr warme und feuchte, kühlere Abschnitte wechselten einander häufig ab. Das letzte Monatsdrittel zeigte sich dagegen verbreitet nochmals sommerlich heiß. Damit lagen, wie schon im Juni und Juli, auch im dritten Sommermonat Temperatur und Sonnenschein deutlich über dem vieljährigen Mittel, bei erheblich zu wenig Niederschlag. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Im letzten Drittel nochmals hochsommerliche Hitze
Mit 19,0 Grad Celsius (°C) lag im August der Temperaturdurchschnitt um 2,5 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung nach oben 1,5 Grad. Den August 2019 kennzeichnete zunächst ein häufiges Auf und Ab zwischen sehr warmen oder heißen und kühleren Tagen. So kletterte das Quecksilber am 9. in Rheinfelden am Hochrhein auf 35 °C, am 12. in Kaufbeuren nur auf 16 °C. Teils herrschten auch große Unterschiede zwischen dem Norden und Süden: Am 18. meldete Diepholz in Niedersachsen ein Maximum von 17 °C, Elsendorf-Horneck in Niederbayern dagegen 34 °C. Die kälteste Nacht gab es am 14. in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb mit 3,1 °C. Im letzten Monatsdrittel trumpfte der August nochmals mit hochsommerlicher Hitze auf. Dabei konnte man in Bernburg an der Saale, südlich von Magdeburg, acht Tage mit mehr als 30 °C und sogar drei Tage mit über 35 °C zählen. Dort wurde am 28. mit 35,6 °C auch die bundesweit höchste Temperatur des Monats gemessen.
Trotz teils kräftiger Gewitter weitere Verschärfung der Dürre
Mit rund 65 Litern pro Quadratmeter (l/m²) erreichte der August nur 84 Prozent seines Klimawertes von 77 l/m². In den ersten beiden Augustdekaden brachten die Ausläufer von Tiefdruckgebieten vor allem im Süden mehrmals Niederschläge, oft begleitet von kräftigen Gewittern. Eine „Superzelle“, das sind sehr große und langlebige Gewitterwolken, zog am 18. vom Saarland bis nach Polen. Auf ihrem Weg richtete sie besonders in dem Gebiet südlich von Offenbach und nördlich von Aschaffenburg riesige Schäden durch Hagel und Orkanböen an. Der meiste Regen im August fiel im Alpenvorland mit bis zu 270 l/m². Die größte Niederschlagstagessumme meldete Rettenberg-Kranzegg im Allgäu am 2. mit 87,5 l/m². Doch auch im Süden blieben die meisten Stationen zu trocken. Im Nordosten erreichte die Regenmenge oft nicht einmal die Hälfte des Solls. Von der Ostseeküste über Brandenburg und Sachsen-Anhalt bis nach Sachsen kamen dabei örtlich nur um 10 l/m² zustande. Damit setzte sich auch im August die Dürre in Deutschland weiter fort.
Ein sonnenscheinreicher August
Der Sonnenschein lag im August mit rund 220 Stunden rund zehn Prozent über dem Soll von 200 Stunden. Am meisten schien die Sonne im äußersten Nordosten mit bis zu 270 Stunden, am wenigsten am Alpenrand mit teils nur 180 Stunden.