Die Erde bewegt sich auf einer Ellipse um die Sonne. Zwar ist die Abweichung zu einer kreisrunden Bahn mit einer sogenannten Exzentrizität von 0,0167 nur gering, dennoch schwankt der Abstand zwischen Erde und Sonne im Jahr um etwa 5 Millionen km. Dabei ist der Abstand im Nordsommer größer, im Winter kleiner. Das liegt unter anderem daran, dass die Sonne nicht exakt in der Mitte der Ellipse liegt, sondern leicht versetzt.
Am 05. Januar wird die Entfernung vom Erd- zum Sonnenmittelpunkt "nur" 147.091.144 km betragen. Im Sommer liegen etwa 152.100.527 km zwischen diesen beiden Punkten. Es mag zunächst paradox erscheinen, dass Europa der Sonne im Winter am nächsten ist, schließlich ist es im Winter kälter als im Sommer, aber die Sonnennähe hat primär nichts mit den Jahreszeiten zu tun.
Die Jahreszeiten auf der Erde entstehen durch die Neigung der Erdachse und den damit verbundenen, schwankenden Einfallswinkel der Sonne. Der Neigungswinkel der Erde zur Ebene der Umlaufbahn beträgt etwa 23,4°. Da sich die Erde aber auf einer Bahn um die Sonne bewegt, ändert sich der Neigungswinkel der Erde zur Sonne. Dabei ist entweder die Nord- oder die Südhalbkugel der Sonne zugeneigt.
Auf der sonnenzugewandten Erdhalbkugel ist Sommer, auf der abgewandten Seite Winter. Im Moment befinden wir uns in Europa auf der der Sonne abgewandten Seite. Noch bis zum 20. März ist bei uns Winter. Dann gelangt die Nordhemisphäre zunehmend in den sonnenzugewandten Bereich und wir steuern auf den Sommer zu (siehe Grafik https://www.dwd.de/DE/wetter/thema_des_tages/2020/1/1.html).
Auf der Südhalbkugel der Erde passiert das gleiche, nur zu anderen Zeiten. Die Südhalbkugel ist im europäischen Winter der Sonne zugewandt, daher herrscht dort Sommer. Im europäischen Sommer hingegen ist die Südhalbkugel der Sonne abgewandt und es herrscht Winter.