Uns allen ist der Januar bekannt als der erste Monat des Jahres. Das war aber nicht immer so. Bei den alten Römern stand der Januar erst an elfter Stelle im Kalender. Das neue Jahr begann damals am 1. März. In einer Kalenderreform im Jahre 153 v. Chr. wurde das geändert. Der Jahresanfang wurde auf den 1. Januar verlegt. Es wäre unmenschlich, wenn etwas lange Bestand hätte, und so wurde der Jahresbeginn bis weit ins 16. Jahrhundert immer wieder geändert. Seitdem haben wir aber den gregorianischen Kalender und der 1. Januar ist unser Neujahrstag.
Benannt ist der Januar nach dem römischen Gott Janus. Er wird in den meisten Büchern und Abschriften mit zwei Gesichtern dargestellt und gilt als der Gott des Anfangs und des Endes, als Gott der Türen und Tore. Im süddeutschen Raum sowie in Österreich und Südtirol heißt der Januar Jänner. Weitere Namen sind: Hartung, Eismond und Wintermond, welche sich alle auf die Kälte des Januars beziehen.
In Südosteuropa wurde der Januar früher als Wolfsmond bezeichnet. Heute gibt es diese Bezeichnung meist nur noch für den ersten Vollmond des neuen Jahres. Seinen Ursprung hat der Wolfsmond vermutlich darin, dass im (früher häufiger auftretenden) strengen Winter die Wölfe zur Nahrungssuche näher an die Siedlungen kamen und so das Heulen eher gehört wurde. Eine weitere Erklärung findet sich im Beginn der Paarungszeit der Wölfe im Januar. Männliche Tiere legen bei der Partnersuche bis zu 70 Kilometer zurück. Zur Kontaktaufnahme und auch zur Markierung ihres Reviers heulen Sie.
Zurück zu unserem Januar. Es ist der Monat, in dem die kurzen Tage endlich wieder "länger" werden. Vom 1. bis zum 31. verlängert sich die Tageshelligkeit um mehr als eine Stunde. Doch mehr Helligkeit, also mehr Sonnenschein, heißt nicht automatisch auch mehr Wärme. Da wir uns aufgrund der geneigten Erdachse weiterhin auf der sonnenabgewandten Seite befinden, hat die Sonne keine Kraft unseren Teil der Erde zu erwärmen. Die Strahlungsbilanz ist weiterhin negativ. Durch die langen Nächte und die kurzen Tage die wir bereits hinter uns haben, sind die Landmassen ausgekühlt und so kommt es, dass in Mitteleuropa der Januar im Schnitt der kälteste Monat des Jahres ist. In Deutschland hat der Januar eine mittlere Temperatur von +2,7 Grad.
Ob nun dieser Januar der kälteste Monat dieses Jahres wird, bleibt abzuwarten. Im Moment hat sich eine Westwetterlage eingestellt, die sehr milde und zumindest in die Nordhälfte des Landes auch feuchte Luft führt. Mit einer deutschlandweit gemittelten Abweichung von etwa +4 Kelvin zum langjährigen Mittel (1961 bis 1990), ist dieser Monat bisher deutlich zu warm. Den größten Temperaturüberschuss mit rund +5 Kelvin gibt es derzeit im Nordosten und Osten des Landes. Im Süden liegt die Abweichung bei etwa 3 Kelvin.