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09. Oktober 2020 | Dipl.-Met. Tobias Reinartz

Goldener Oktober? Vorerst Fehlanzeige!

Goldener Oktober? Vorerst Fehlanzeige!

Datum 09.10.2020

Manch einer sehnt ihn sich ja vielleicht herbei, den goldenen Oktober. Doch dieser lässt auf sich warten - bis auf Weiteres.

Bei einem Spaziergang ohne Regenschirm und Jacke das bunte Farbenspiel der Blätter im strahlenden Sonnenlicht genießen: So oder so ähnlich stellen sich sicherlich einige einen goldenen Oktober vor. Das Wetter verfolgt in den kommenden Tagen allerdings einen anderen Plan.


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Okay, im Nordosten und im Alpenvorland kann man am heutigen Freitag nochmal einige Sonnenstunden verzeichnen. Dazu wird es im Süden mit bis zu 21 Grad auch sehr mild. Man könnte in diesen Regionen also tatsächlich von einem goldenen Oktobertag sprechen, für mehr wird es aber kaum reichen.

Denn die Vertreter(innen) des tiefen Luftdrucks arbeiten derzeit ziemlich gut zusammen. Namentlich zu nennen sind dabei aktuell DORIS über dem mittleren Schweden und ESTHER über der Nordsee. Während DORIS mit ihrem Ausläufer heute über der Mitte und morgen im Süden und Südosten Deutschlands für Regen bzw. in den Alpen oberhalb von rund 1000 m für Schnee sorgt, "versorgt" ESTHER den Westen und Norden ab kommender Nacht zum Samstag mit Schauern. Dazwischen, also etwa von Rheinland-Pfalz und dem Saarland bis nach Brandenburg, bekommt man morgen dagegen die Sonne etwas häufiger zu Gesicht. Den Regenschirm kann man dort in den meisten Fällen zuhause lassen.

Die Hochdruckgebiete sind momentan hauptsächlich im Außendienst unterwegs und befinden sich über dem Westen Kasachstans sowie knapp nördlich der Azoren. Somit setzt sich der insgesamt eher unbeständige Wettercharakter mit oftmals mehr Wolken als Sonne auch in den folgenden Tagen durch, allerdings auf einem spürbar niedrigeren Temperaturniveau als noch am heutigen Freitag. DORIS und ESTHER bringen nämlich deutlich kühlere Luft mit sich.

Werden heute vielfach noch über 15 Grad erreicht, ist dies morgen nur noch ganz vereinzelt und ab Sonntag wohl bis auf Weiteres überhaupt nicht mehr der Fall. Höchstwerte zwischen 8 und 14 Grad sind dann das "Maß der Dinge". Dazu sinkt die Temperatur in den nächsten Nächten mit Ausnahme des Nordwestens verbreitet in den niedrigen einstelligen Bereich. Im Süden und im Mittelgebirgsraum könnte bei längerem Aufklaren lokal sogar ein Minus-Zeichen vor dem Tiefstwert stehen.

Alles in allem stehen die Zeichen also in den kommenden Tagen nicht wirklich auf "golden", sondern eher auf herbstlich. Vielleicht tut sich ja was in der zweiten Monatshälfte.



© Deutscher Wetterdienst