Aktuell ist es sehr mild. Bei einer Frühtemperatur von 11 bis 16 Grad muss der Schal nicht dabei sein. Auch tagsüber denkt man bei Höchstwerten von um oder über 20 Grad nicht an Winterkleidung. Aber der Herbst schreitet voran, die ersten Blätter fallen von den Bäumen, es ist zunehmend neblig und die Tage werden merklich kürzer. Der Winter kommt also, wenn auch noch mit kleinen Schritten.
In dieser Woche ist der Bedarf an Winterkleidung gering. Zwar werden die Nächte allmählich frischer, aber Frost ist noch keiner in Sicht. Lediglich in Bodennähe kann sich in der Nacht zum Freitag über der Südosthälfte des Landes leichter Frost mit Werten bis -1 Grad einstellen. Grund dafür sind die westlichen bis südwestlichen Winde, die milde Atlantikluft zu uns wehen.
An der eher westlich geprägten Strömung ändert sich auch zu Beginn der nächsten Woche nicht viel. Die Temperatur bleibt also auf einem milden Niveau. In der zweiten Wochenhälfte kann sich (allerdings je nach Modell unterschiedlich) in der Höhe etwas kühlere Luft aus Nordeuropa zu uns schieben. Bei bis zu -2 Grad in 850 hPa (ca. 1500 m) könnte es einen deutlichen Rückgang der Temperatur geben, allerdings wäre Frost immernoch kein Thema.
Der Blick auf die langfristigen Trends bis zum Ende des Monats Oktober lässt eine eher milde Witterung erkennen. Die Anomalie der Temperatur sowohl am Boden als auch in 850 hPa (Abweichung der Modelle zum Klimamittel) liegt fast ausschließlich im positiven Bereich. Für Süddeutschland gibt es in der letzten Oktoberwoche einen schwachen Trend hin zu etwas kühlerer Witterung, ein Wintereinbruch ist aber auch da nicht zu erkennen.
Die Langfristtrends des EZMW (Europäisches Zentrum für Mittelfristige Wettervorhersage) deuten für den November einen Schwung zu normal temperiertem Wetter an. Dezember und Januar sind nach den Trends aber schon wieder milder als im langjährigen Klimamittel. Aus diesen groben Trends lässt sich der Einsatz eines Schals freilich schwer ableiten. Sicher ist aber: Insgesamt wird es kühler. Man könnte also die mit der Zeitumstellung am 31.10. wieder gewonnene Stunde nutzen, um die Wintersachen aus den hintersten Ecken zu holen, es eilt aber aller Voraussicht nach nicht.