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02. Oktober 2021 | Meteorologe Denny Karran

Deutschlandwetter im September 2021

Deutschlandwetter im September 2021

Datum 02.10.2021

Sonniger, sehr trockener und phasenweise spätsommerlich warmer September

Nach den tiefdruckgeprägten Wetterlagen des Sommers übernahmen im September vor allem Hochdruckgebiete die Wetterregie. Damit ebbte auch das Waschküchenwetter mit Starkregenfällen zunehmend ab. Entsprechend war der Regenschirm nur noch ein seltener Begleiter. Vielmehr wurden bei ruhiger sowie wolkenarmer Witterung Handschuhe und Übergangsjacke im Laufe des Tages da und dort durch T-Shirts und Shorts ersetzt. Turbulenter ging es dagegen im Norden zu, als nach dem astronomischen Herbstbeginn Tief „Tim“ die Sturmsaison einläutete. Im Großen und Ganzen war der September zu warm, sehr trocken und sonnig. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Sonnenuntergang auf Norderney
Sonnenuntergang auf Norderney


Spätsommerliche Wärme und immer wieder Frösteln in den Morgenstunden

Das Temperaturmittel lag im September 2021 mit 15,2 Grad Celsius (°C) um 1,9 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +1,4 Grad. Mehrheitlich spätsommerlich präsentierte sich der erste Herbstmonat. Im Südwesten wurden noch bis zu 13 Sommertage gezählt. Das Wärmemaximum erfolgte am 9.: Im Lee des Harzes gab es den letzten heißen Tag in diesem Jahr. Huy-Pabstorf meldete 30,0 °C. Manchmal lagen Schwitzen und Frösteln im Tagesgang nah beieinander. Denn in klarer und trockener Luft gingen die Frühtemperaturen in der dritten Septemberdekade verbreitet in den niedrigen einstelligen Bereich zurück. In Merklingen, Baden-Württemberg, sowie in Oberstdorf gab es am 23. mit 0,9 °C den bundesweit tiefsten Wert. In den Mittelgebirgen grüßte sogar der Bodenfrost.

Trockenster September seit 15 Jahren

Der September 2021 war mit rund 35 Litern pro Quadratmeter (l/m²) der trockenste erste Herbstmonat seit 15 Jahren - nach 2006 mit nur 30 l/m². Gemessen wurden vom DWD knapp 45 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (61 l/m²). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus bei fast 50 Prozent. Im Zustrom tropischer Luft entluden sich in der zweiten Monatsdekade hier und da noch einmal Gewitter und Starkregen. Auch am 26. kam es zu Wolkenbrüchen zwischen Bayern und Sachsen-Anhalt. Das in den Voralpen gelegene Kreuth-Glashütte meldete dabei mit 74,9 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Das Voralpenland war mit einer Monatssumme von über 160 l/m² auch die niederschlagsreichste Region.

Sonniger Süden, wolkenverhangener Norden

Mit 175 Stunden übertraf die Sonnenscheindauer ihr September-Soll von 150 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um rund 15 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung gut 10 Prozent. Über 230 Stunden zeigte sich die Sonne im Süden und damit doppelt so lange wie im wolkenverhangenen Norden.

Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.


Besonders warme Orte im September 2021*

1. Platz: Waghäusel-Kirrlach (Baden-Württemberg) 17,5 °C -- Abweich. 2,2 Grad

2. Platz: Bad Bergzabern (Rheinland-Pfalz) 17,4 °C -- Abweich. 2,5 Grad

3. Platz: Köln-Stammheim (Nordrhein-Westfalen) 17,2 °C -- Abweich. 1,6 Grad

Besonders kalte Orte im September 2021*

1. Platz: Zinnwald-Georgenfeld (Sachsen) 11,9 °C -- Abweich. 2,2 Grad

2. Platz: Carlsfeld (Sachsen) 11,9 °C -- Abweich. 2,1 Grad

3. Platz: Deutschneudorf-Brüderwiese (Sachsen) 12,3 °C -- Abweich. 1,0 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im September 2021**

1. Platz: Kreuth-Glashütte (Bayern) 176,6 l/m² -- 117 Prozent

2. Platz: Benediktbeuern (Bayern) 149,9 l/m² -- 118 Prozent

3. Platz: Holzkirchen (Bayern) 125,2 l/m² -- 99 Prozent

Besonders trockene Orte im September 2021**

1. Platz: Schlüsselfeld-Hohn am Berg (Bayern) 4,6 l/m² -- 9 Prozent 2. Platz: Weiden (Bayern) 4,6 l/m² -- 8 Prozent 3. Platz Wernberg-Köblitz-Neunaigen (Bayern) 5,8 l/m² -- 12 Prozent

Besonders sonnenscheinreiche Orte im September 2021**

1. Platz: Ulm-Mähringen (Baden-Württemberg) 249 Stunden -- 142 Prozent

2. Platz: Stuttgart-Echterdingen (Baden-Württemberg) 245 Stunden -- 144 Prozent

3. Platz: Münsingen-Apfelstetten (Baden-Württemberg) 242 Stunden -- 151 Prozent

Besonders sonnenscheinarme Orte im September 2021**

1. Platz: Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) 101 Stunden -- 68 Prozent

2. Platz: Leck (Schleswig-Holstein) 111 Stunden -- 80 Prozent

3. Platz: Boizenburg (Mecklenburg-Vorpommern) 111 Stunden -- 74 Prozent

oberhalb 920 m NN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.

* Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int. Referenzperiode 1961-1990).

** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Monatswertes zum vieljährigen Monatsmittelwert der jeweiligen Station (int. Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:

Einen ausführlichen Monatsüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter http://www.dwd.de/presse.



© Deutscher Wetterdienst

Bild: © Frank Kahl