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03. Dezember 2021 |

Deutschlandwetter im Herbst 2021

Deutschlandwetter im Herbst 2021

Datum 03.12.2021

Ein warmer und zu trockener Herbst mit reichlich Sonnenschein

Einem sehr warmen Spätsommer im September folgte ein ausgeprägter Altweibersommer und ein meist goldener Oktober. Das Randtief „Hendrik II“ sorgte am 21. Oktober für schweren Sturm, der in der Mitte und im Süden erhebliche Schäden verursachte. Einzig der November präsentierte sich zumeist im Einheitsgrau und zum Ende sogar mit Flockenwirbel bis in mittlere Lagen. Kältere Abschnitte sowie Niederschlagsperioden blieben selten und kurz. Insgesamt ergab dies einen etwas zu warmen, zu trockenen und einen sonnenscheinreichen Herbst. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Goldener Herbst im Thüringer Wald
Goldener Herbst im Thüringer Wald


Zu Beginn teils noch sommerlich warm, zum Ende herbstlich kühl

Mit 9,8 Grad Celsius (°C) lag im Herbst der Temperaturdurchschnitt um 1,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung +0,5 Grad. Der erste Herbstmonat präsentierte sich meist spätsommerlich. So trat der bundesweit heißeste Tag im Herbst, am 9. September mit 30,0 °C in Huy-Pabstorf, westlich von Magdeburg auf. Zum Tag der deutschen Einheit wurde mit Föhnunterstützung im Alpenvorland sogar nochmals ein Sommertag verzeichnet. Auch der November verlief meist mild, brachte aber auch besonders zum Ende Vorstöße kälterer Meeresluft aus Nordwesten. Am tiefsten sank das Quecksilber dabei in Zwiesel im Bayrischen Wald am 25. November mit -7,7 °C.

Wie bereits im Vorjahr ein deutlich zu trockener Herbst

Der Herbst 2021 fiel wie 2020 insgesamt deutlich zu trocken aus. Bundesweit summierten sich im Mittel rund 130 Liter pro Quadratmeter (l/m²) und damit knapp 30 Prozent weniger Niederschlag als im Durchschnitt der Referenzperiode 1961 bis 1990 (183 l/m²). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 (190 l/m²) lag die negative Abweichung bei 31 Prozent. Regionaler Starkregen führte am 26. September zwischen Bayern und Sachsen-Anhalt zu hohen Niederschlagsmengen. Das in den Voralpen gelegene Kreuth-Glashütte meldete hierbei mit 74,9 l/m² die höchste Tagessumme. Den insgesamt meisten Niederschlag erhielt der Nordschwarzwald, die bayerischen Voralpen und der äußerste Norden mit teils bis zu 300 l/m², am wenigsten Nordhessen und das Lee der Schwäbischen Alb mit örtlich kaum 50 l/m². Schnee beschränkte sich meist auf das Bergland, doch zum ersten Adventswochenende sorgte der Zustrom polarer Luftmassen teilweise für Flocken bis in tiefe Lagen: Am 29. lagen in Freudenstadt-Kniebis im Nordschwarzwald 27 cm und in Oberstdorf-Birgsau sowie in Ruhpolding-Seehaus jeweils 25 cm.

Positive Sonnenscheinbilanz

Die Sonnenscheindauer blieb im Herbst mit rund 350 Stunden um 13 Prozent über ihrem Soll von 311 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (319 Stunden) lag die positive Abweichung bei gut 10 Prozent. Am längsten zeigte sich die Sonne im Lee des Schwarzwaldes und im Alpenvorland mit teils über 580 Stunden, am wenigsten dagegen im äußersten Norden und der Lüneburger Heide mit örtlich weniger als 240 Stunden.

Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.


Besonders warme Orte im Herbst 2021*

1. Platz: Helgoland (Schleswig-Holstein) 13,2 °C -- Abweich. 1,8 Grad

2. Platz: Norderney (Niedersachsen) 12,4 °C -- Abweich. 1,9 Grad

3. Platz: Cuxhaven (Niedersachsen) 12,2 °C -- Abweich. 2,1 Grad

Besonders kalte Orte im Herbst 2021*

1. Platz: Zinnwald-Georgenfeld (Sachsen) 6,3 °C -- Abweich. 1,3 Grad

2. Platz: Carlsfeld (Sachsen) 6,4 °C -- Abweich. 1,2 Grad

3. Platz: Neuhaus am Rennweg (Thüringen) 6,7 °C -- Abweich. 1,1 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im Herbst 2021**

1. Platz: Baiersbronn-Ruhestein (Baden-Württemberg) 407,5 l/m² -- 84 Prozent

2. Platz: Kreuth-Glashütte (Bayern) 393,2 l/m² -- 98 Prozent

3. Platz: Ruhpolding-Seehaus (Bayern) 335,7 l/m² -- 75 Prozent

Besonders trockene Orte im Herbst 2021**

1. Platz: Kümmersbruck (Bayern) 52,5 l/m² -- 35 Prozent 2. Platz: Wolfhagen-Wenigenhasungen (Hessen) 52,8 l/m² -- 34 Prozent 3. Platz: Sömmerda (Thüringen) 52,9 l/m² -- 50 Prozent

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Herbst 2021**

1. Platz: Kaufbeuren (Bayern) 490 Stunden -- 120 Prozent

2. Platz: Stuttgart-Echterdingen (Baden-Württemberg) 488 Stunden -- 130 Prozent

3. Platz: Balingen-Bronnhaupten (Baden-Württemberg) 487 Stunden -- 128 Prozent

Besonders sonnenscheinarme Orte im Herbst 2021**

1. Platz: Treuen (Sachsen) 228 Stunden -- 75 Prozent

2. Platz: Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) 237 Stunden -- 78 Prozent

3. Platz: Fassberg (Niedersachsen) 239 Stunden -- 84 Prozent

oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.

* Jahreszeitmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int. Referenzperiode 1961-1990).

** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Jahreszeitwertes zum vieljährigen Jahreszeitmittelwert der jeweiligen Station (int. Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:

Einen ausführlichen Monatsüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter http://www.dwd.de/presse.

Meteorologe Christian Throm

Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 03.12.2021

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Bild: © Rüdiger Manig