Stürmisch startete der Weihnachtsmonat vor allem im Norden des Landes. Anschließend verwandelten zum Teil kräftige Schneefälle den Süden und den Osten des Landes in eine Winterlandschaft. In der zweiten Monatsdekade blieb es im Einflussbereich wolkenreicher und relativ milder Luftmassen oftmals trüb, doch zeigte sich dann die Sonne paradoxer Weise an den kürzesten Tagen des Jahres besonders oft. Der Weihnachtsmann bescherte der Republik eine markante Grenzwetterlage. Dauerfrost im Norden stand dabei mildere Luft im Süden gegenüber. Bis zum Jahresende aber entschied die milde Luft die Begegnung für sich. Der letzte Monat des Jahres war damit zu warm, etwas zu trocken und ausgewogen sonnig. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.
Große Temperaturgegensätze an Weihnachten und frühlingshaftes Jahresfinale
Die Durchschnittstemperatur lag im Dezember 2021 mit 2,6 Grad Celsius (°C) um 1,8 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 0,8 Grad. Die tiefste Temperatur wurde dabei am 22. in Oberstdorf, mit -19,2 °C gemessen. An Weihnachten duellierten sich zwei markante Luftmassen über Deutschland. Während an den Feiertagen im Nordosten tagsüber -5 °C gemessen wurde, gab es am Oberrhein schon fast frühlingshafte 12 °C. Letztendlich setzte sich aber nach und nach die mildere Luftmasse durch, in der die Temperaturen am 30. im Südwesten sogar auf über 15 °C stiegen. Es waren die höchsten Werte des Monats.
Zeit- und gebietsweise Schneefall und gefrierender Regen, nasser Jahresausklang
Im Dezember fielen rund 60 Liter pro Quadratmeter (l/m²) und damit knapp 15 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (70 l/m²). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus ebenfalls bei fast 15 Prozent. Mit gebietsweisem Schneefall und Glatteisregen schlug der Weihnachtsmonat zunächst einen frühwinterlichen Kurs ein. Um den 11. herum meldeten die Wetterstationen zwischen Lausitz und Ostsee sogar eine geschlossene Schneedecke. Aus den Alpen, wie im Allgäu, wurden über 50 cm Schnee gemeldet. Im weiteren Verlauf zog sich der Schnee aber ins höhere Bergland zurück, bevor er sich an den Feiertagen noch einmal stellenweise in der Mitte und im Norden zeigte. Den höchsten Tagesniederschlag meldete Baiersbronn-Mitteltal im Schwarzwald am 28. mit 58,9 l/m². Im Schwarzwald wurden mit über 200 l/m² auch die höchsten Monatssummen beobachtet. In Teilen der Mitte blieb es dagegen mit 20 l/m² deutlich zu trocken.
Wintersonnenwende mit viel Sonnenschein und sonnige Weihnachten im Norden
Mit rund 40 Stunden erreichte die Sonnenscheindauer in etwa ihr Dezember-Soll von 38 Stunden (Periode 1961 bis 1990). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 betrug die negative Abweichung etwa 15 Prozent. Die sonnigsten Tage gab es um die Wintersonnenwende (21.), sowie im Norden an den Weihnachtsfeiertagen. Die höchsten Monatssummen wurden aber mit teils über 60 Stunden an den Alpen gemessen. Trüb dagegen blieb es mit weniger als 20 Stunden in den östlichen Mittelgebirgen.
Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.