Entgegen des Märzes mach der April derzeit seinem Namen alle Ehre. In den der ersten Monatshälfte zeigt er schon sein ganzes Repertoire. Zu Beginn die Wintergrüße, nun der Kurztrip Richtung Sommer. Wie häufig üblich scheint der April dieses Jahr nicht zu wissen, was er will.
Am heutigen Dienstag dominiert vor allem in der Südhälfte sowie Teilen des Ostens noch vielfach die Sonne. Vor allem nach Südosten zu kann die maximal derzeit mögliche Sonnendosis nahezu abgerufen werden. Im Nordwesten ziehen dagegen häufiger Wolkenfelder durch. Am morgigen Mittwoch ist es dann bevorzugt die Südosthälfte des Landes, in der die Sonne noch länger scheinen kann. Allerdings hat sie auch dort im Tagesverlauf teilweise mit Quellbewölkung zu kämpfen. Im Westen und Südwesten kommt zudem ein weiterer Gegenspieler der Sonne auf die Karte. Dort trübt Saharastaub den Himmel und dämpft die Sonnenstrahlung (vgl. Grafik 1).
Doch gerade der Sonnenschein kann in der Frühlingsluft für den menschlichen Körper nicht nur förderlich, sondern durchaus auch schon gefährlich werden. Denn die Sonne hat im April schon richtig Kraft. Die biologisch wirksamen Spektren des Lichts reichen dabei vom infraroten über den sichtbaren bis zum ultravioletten Bereich (UV-Bereich). Dabei fördert die beispielsweise Infrarotstrahlung die Durchblutung der Haut. Das sichtbare Licht beeinflusst den Hormonhaushalt und die Psyche und stützt die sogenannten Frühlingsgefühle. Das größte Wirkungsspektrum besitzt jedoch die UV-Strahlung.
Die UV-Strahlung ist eine elektromagnetische Strahlung, die an der Erdoberfläche nur wenige Prozent der gesamten solaren Strahlung ausmacht. Sie umfasst dabei den Wellenlängenbereich, der kürzer als der des sichtbaren Lichtes ist. Da die einzelnen Elementarteilchen der UV-Strahlung (Photonen) über eine sehr hohe Energie verfügen, können sie teilweise tief in biologische Systeme eindringen, Molekülverbindungen irreversibel zerstören und somit wesentlichen Einfluss auf Lebewesen nehmen. Beispielsweise wird die UV-Strahlung als Auslöser für verschiedene Hautkrebsarten angesehen.
Die Haut unterliegt als Grenz- und Kontaktorgan in besonderem Maße dem Einfluss von Umweltfaktoren und somit auch der UV-Strahlung. Zahlreiche Hautkrankheiten finden ihren Ursprung in dieser Strahlungsart oder werden von ihr verstärkt. Am bekanntesten ist in diesem Sinne wohl der Sonnenbrand, der einer Verbrennung ähnelt und nach einer vom Hauttyp abhängigen Bestrahlungszeit mit einer scharf begrenzten Rötung, Hitzegefühl, Juckreiz sowie gelegentlicher Blasenbildung und Ödemen einhergeht. Schwerwiegende Folgen für die menschliche Gesundheit haben Hautreaktionen, die nach einem jahre- oder jahrzehntelangen Zeitraum der UV-Bestrahlung auftreten. In diese Gruppe sind beispielsweise die Hautalterung oder bösartige Hauttumore einzuordnen.
Als Maß für die UV-Strahlung dient der sogenannte UV-Index, der üblicherweise als Bestrahlungsstärke (Watt pro Quadratmeter) auf einem horizontal orientierten Empfänger angegeben wird. Neben dem Ozon beeinflussen auch weitere Bestandteile der Atmosphäre, wie beispielsweise Aerosole (Schwebeteilchen in der Atmosphäre) und Wolken (Wassertröpfchen), astronomische Bedingungen wie der Sonnenstand, der orographische Standort oder auch die Bodenbeschaffenheit in Form der Albedo (Rückstrahlvermögen der solaren Strahlung, z.B. 0,95 also 95% bei Neuschnee) die Menge an UV-Strahlung am Boden.
Am heutigen Dienstag ist es noch Hoch REINER, der im Süden und Osten für viel Sonne sorgt. Entsprechend steigt dort auch der UV-Index an. In der Südhälfte erreicht er verbreitet Werte von 5, die mit einer mittleren gesundheitlichen Gefährdung einhergehen. Schon bei diesen Werten sind Schutzmaßnahmen in Form von Sonnencreme und Sonnenbrille empfehlenswert. Im Süden von Baden-Württemberg und Bayern kann der UV-Wert teilweise sogar die Stufe 6 überschreiten, was gleichzeitig eine hohe gesundheitliche Gefährdung bedeuten würde. Entsprechend sollte sich im Schatten aufgehalten werden und Sonnencreme, Kopfbedeckung sowie Sonnenbrille sollten der ständige Begleiter werden. In der Nordhälfte wird, wie schon erwähnt, die Sonnenstrahlung durch aufziehende Wolken gedämpft, sodass der UV-Index nur Werte von 3 bis 4 aufweist. Aber auch diese Werte beschreiben noch eine moderate gesundheitliche Gefährdung, die durchaus schon Schutzmaßnahmen für die Haut nötig macht (vgl. Graphik 2).
Am morgigen Mittwoch nimmt die Gefährdung der UV-Strahlung durch zunehmende Gegenspieler etwas ab. Vor allem im Nordwesten und im Küstenumfeld wird durch die dichten Wolken vielerorts nur noch eine geringe UV-Gefährdung gezeigt. Ansonsten bleiben die UV-Werte bei einer mittleren gesundheitlichen Gefährdung, wobei die größte Gefahr bei einem Indexwert von 5 weiter im Süden zu finden ist.
Wer seine Haut schon beim Baden in der Frühlingssonne nicht ausreichend schützt, kann diese schädigen.
Die UV-A Strahlung (lange Wellen) führt zwar zu einer kurzfristigen Bräune, die jedoch kaum Lichtschutz bringt. Dagegen verliert die Haut an Spannkraft und altert bei langfristiger Bestrahlung frühzeitig. Auch das Hautkrebsrisiko ist bei häufiger ungeschützter Einstrahlung deutlich erhöht. Die UV-B Strahlung sorgt hingegen eher für eine langfristigere Bräune, die auch einen echten Lichtschutz (Lichtschwiele) mit sich bringt. Gleichzeitig dringen diese Strahlen nicht so tief in die Haut ein und schädigen sie daher nicht nachhaltig.
In möglichen UV-Warnungen oder auch in den entsprechenden UV-Gefahrenkarten des DWD (siehe erster Link) wird gesondert auch auf Schutzmaßnahmen und UV-Schutztipps (zweiter Link) hingewiesen.