"Morgenrot, Schlechtwetter droht" ist zusammen mit "Abendrot, Gutwetterbot" eine der bekanntesten Bauernregeln. Häufig stimmt die Regel auch, denn in unseren Breiten wird das Wettergeschehen meist durch Westwinde bestimmt.
Ein schönes Morgenrot kann eintreten, wenn der Himmel im Osten noch wolkenarm ist und im Westen bereits neue Bewölkung aufzieht. Im Tagesverlauf bedecken die Wolken dann den gesamten Himmel und es beginnt vielleicht sogar zu regnen. Daher beginnt der Tag teils sonnig und endet regnerisch.
Beim Abendrot ist es umgekehrt: Dann haben wir im Osten die dichten Wolken, z. B. von einem abziehenden Niederschlagsgebiet und im Westen lockern die Wolken bereits auf. Im Laufe der Nacht ziehen die Wolken weiter nach Osten ab und darauf folgt oft ein heiterer Tag.
Ein Morgen- oder Abendrot entsteht durch die intensive Beleuchtung der Wolken beim Sonnenaufgang und -untergang. Die rote Farbe der Wolken beruht darauf, dass das Sonnenlicht an den verschiedenen Bestandteilen der Atmosphäre gestreut wird. Zum einen streuen die Luftmoleküle das blaue Licht stärker als rotes. Damit bleibt das rote Licht am längsten erhalten und der Himmel färbt sich bei Sonnenuntergang und -aufgang in orange bis rot. Um ein intensives Himmelsrot hervorzurufen, müssen sich darüber hinaus aber viele Wassertröpfchen in der Atmosphäre befinden.
Am Morgen des heutigen Donnerstags konnte man in viele Regionen einen besonders schönen Sonnenaufgang bestaunen. Die dünnen Schleierwolken wurden von der aufstehenden Sonne intensiv beleuchtet, siehe Bild. Die Schleierwolken sind der Vorbote eines Wetterwechsels. Denn im Laufe des Tages verdichten sich von Westen die Wolken und bringen am Nachmittag und Abend in der Westhälfte gebietsweise Regen.
Am heutigen Tag hat die Bauernregel ihre Berechtigung, aber es klappt nicht immer.