Am morgigen Dienstag ist es bei uns in Deutschland wieder einmal soweit: Zur Mittagszeit wird sich der Mond zumindest teilweise zwischen Erde und Sonne schieben. Zuletzt war dieses Phänomen in Deutschland am 10.06.2021 zu beobachten
(siehe auch Thema des Tages vom 10.06.2021).
Während man sich als Himmelsbeobachter bei einer totalen Sonnenfinsternis im Kernschatten des Mondes befindet, also genau auf einer Linie mit Mond und Sonne, liegt man bei der partiellen Variante etwas abseits davon im sogenannten Halbschatten. Bei der morgigen Sonnenfinsternis handelt es sich tatsächlich um ein rein partielles Ereignis, das heißt der Kernschatten des Mondes verfehlt die Erde komplett. Sein Halbschatten trifft gegen 11 Uhr (MESZ) bei Island das erste Mal auf die Erde und verlagert sich dann über Europa bis nach Nordostafrika, Indien und Sibirien. In Deutschland wird der Höhepunkt zur Mittagszeit vonstattengehen.
Während die maximale Bedeckung mit bis zu 82 % in Sibirien auftreten wird, liegt diese in Deutschland bei gerade einmal 35 % auf Rügen. Im Südwesten unseres Landes beträgt sie sogar nur noch rund 20 %. Alles in allem sind die Bedeckungsgrade bei uns also allenfalls moderat, sodass man von der Verdunklung wohl kaum etwas mitbekommt, wenn man das Ereignis nicht in den Medien verfolgt, beziehungsweise selbst einen Blick zum Beispiel durch eine Sonnenfinsternis-Schutzbrille wagt.
[
]
Entscheidend für die Beobachtung der Sonnenfinsternis ist aber noch ein weiterer Bedeckungsgrad, nämlich der der Wolken. Und in dieser Beziehung sieht es gerade da, wo die höchste Sonnenbedeckung auftreten wird - nämlich auf Rügen - eher schlecht aus. Ein Tiefdruckkomplex, der vom Nordostatlantik bis nach Skandinavien reicht, transportiert mit einer südwestlichen Strömung feuchte und damit auch wolkenreiche Luft nach Deutschland. Generell ist gerade im Nordosten am Vormittag, aber auch wohl noch zur Mittagszeit, mit viel Gewölk zu rechnen. Aber auch ansonsten werden die Wolken das Himmelsbild im großen Rest des Nordens und über der Mitte dominieren, wenngleich sich dort hin und wieder auch mal die Sonne zeigen dürfte. Recht gute Chancen, die Sonnenfinsternis beobachten zu können, hat man dagegen in Süddeutschland, wo die Wolken eher nur als schmückendes Beiwerk fungieren sollten.
Aber wie dem auch sei: Wer das Ereignis mit eigenen Augen sehen möchte, sollte unbedingt Schutzvorkehrungen treffen, sei es das Aufsetzen einer Sonnenfinsternis-Schutzbrille oder beim Blick durchs Teleskop das Anbringen entsprechender Schutzfilter! Denn auch wenn die Sonne verdunkelt wird, strahlt der große Rest davon immer noch so stark, dass die Augen stark geschädigt werden können.