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02. Februar 2023 |

Deutschlandwetter im Januar 2023

Deutschlandwetter im Januar 2023

Datum 02.02.2023

2023 beginnt mit deutlich zu mildem und oft trübem Januar

Die Häufung viel zu milder Januarmonate hält unterunterbrochen an, wie auch das Jahr 2023 bestätigt. Der ursprüngliche Eismonat hat seinen Ruf als solcher verloren und erreichte auch in diesem Jahr wieder einen Platz auf der Liste der zehn wärmsten Januarmonate seit 1881. Den dafür entscheidenden Anstoß lieferten die frühlingshaften Rekordtemperaturen am Neujahrstag sowie die teils rekordmilde und auch niederschlagsreiche erste Monatshälfte. Eine Temperaturanpassung auf das typische Januarniveau sowie damit einhergehende regionale Schneefälle sorgten in den letzten beiden Wochen für ein wenig Winterfeeling, das schwerpunktmäßig im Bergland verspürt werden konnte. Der Winter legte im Januar 2023 somit nur ein kraftloses Gastspiel an den Tag, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen konstatierte.

15.01.2023 - Überflutungen an der Kinzig (Hessen)
15.01.2023 - Überflutungen an der Kinzig (Hessen)


Temperatur im Januar 2023 so hoch wie in einem typischen März

Der Temperaturdurchschnitt lag im Januar deutschlandweit bei 3,5 Grad Celsius (°C) und damit 4,0 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Hinblick auf die aktuelle und wärmere Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 2,6 Grad. Entsprechend lag das diesjährige Januar-Temperaturmittel auf dem Niveau eines typischen Monats März (Periode 1961 bis 1990). Außergewöhnlich waren auch die landesweiten frühlingshaften Rekordtemperaturen am Neujahrstag. Den Spitzenwert präsentierte dabei Freiburg am Oberrhein mit 19,5 °C. Am 19. wurde in Meßstetten auf der Schwäbischen Alb mit -16,8 °C die kälteste Temperatur im Januar erreicht.

Nasse Westhälfte mit hohen Niederschlägen in den Staulagen der Mittelgebirge

Die milden und feuchten atlantischen Winde bescherten vor allem dem Westen eine regenreiche erste Monatshälfte. Am 12. registrierte Wipperfürth-Gardeweg im westlichen Sauerland mit 71,9 Litern pro Quadratmeter (l/m²) die bundesweit höchste Tagessumme. Insbesondere im Stau der Mittelgebirge erreichten die Januarmengen lokal über 200 l/m². Erst in der zweiten Januarhälfte verwandelten sich die Niederschläge gebietsweise in Schnee, der dem Bergland auch bis Monatsende erhalten blieb. In der Fläche brachte der Januar mit rund 67 l/m² knapp zehn Prozent mehr Niederschlag (Referenzperiode 1961 bis 1990: 61 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 war die Niederschlagsmenge in etwa ausgeglichen (65 l/m²).

Sonniges Nordseeumfeld und Bergland, in der breiten Mitte oftmals trüb

Mit etwa 35 Stunden verfehlte die Sonnenscheindauer im Januar ihr Soll von 44 Stunden (Periode 1961 bis 1990) um fast 20 Prozent. Im Vergleich zu 1991 bis 2020 (52 Stunden) betrug die negative Abweichung rund 35 Prozent. Mit dem Nordseeumfeld und dem Bergland waren es die exponierten Lagen der Republik, die mit örtlich teils über 60 Stunden den meisten Sonnenschein verbuchen konnten.

Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.

Besonders warme Orte im Januar 2023*

PlatzStationBundeslanddurchschnittliche TemperaturAbweichung
1HelgolandSchleswig-Holstein6,0 °C+3,5 Grad
2Köln-StammheimNordrhein-Westfalen5,8 °C+3,0 Grad
3Borkum-FlugplatzNiedersachsen5,7 °C+4,0 Grad

Besonders kalte Orte im Januar 2023*

PlatzStationBundeslanddurchschnittliche TemperaturAbweichung
1CarlsfeldSachsen-0,8 °C+2,8 Grad
2Zinnwald-GeorgenfeldSachsen-0,7 °C+3,9 Grad
3Neuhaus am RennwegThüringen-0,6 °C+3,1 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im Januar 2023**

PlatzStationBundeslandNiederschlagsmenge Anteil
1Meinerzhagen-RedlendorfNordrhein-Westfalen266,6 l/m²175 %
2Wipperfürth-GardewegNordrhein-Westfalen253,1 l/m²192 %
3SchierkeSachsen-Anhalt249,6 l/m²192 %

Besonders trockene Orte im Januar 2023**

PlatzStationBundeslandNiederschlagsmengeAnteil
1GottfriedingBayern7,2 l/m²17 %
2Mamming-SchneiderbergBayern10,4 l/m²26 %
3München-FlughafenBayern10,5 l/m²23 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Januar 2023**

PlatzStationBundeslandSonnenscheindauerAnteil
1WielenbachBayern65 Stunden115 %
2ChiemingBayern64 Stunden95 %
3RosenheimBayern62 Stunden110 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im Januar 2023**

PlatzStationBundeslandSonnenscheindauerAnteil
1Reichshof-EckenhagenNordrhein-Westfalen10 Stunden22 %
2Lennestadt-ThetenNordrhein-Westfalen12 Stunden41 %
3LüdenscheidNordrhein-Westfalen12 Stunden31 %

Oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.
* Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int. Referenzperiode 1961-1990)
** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Monatswertes zum vieljährigen Monatsmittelwert der jeweiligen Station (int. Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:
Einen ausführlichen Monatsüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter http://www.dwd.de/presse

Meteorologe Denny Karran
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
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Bild: © Susanne Schorlemmer