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05. März 2012 |

Dauerregen in Südafrika

Karte der Meeresoberflächentemperatur [°C] und der Isobaren des Bodendruckfeldes [hPa], vom 03.03.2012, 06:00 UTC
Karte der Meeresoberflächentemperatur [°C] und der Isobaren des Bodendruckfeldes [hPa], vom 03.03.2012, 06:00 UTC


Das Klima an der Südostküste Südafrikas ist feucht und subtropisch.
Es wird wesentlich vom Agulhasstrom beeinflusst, einer warmen
Meeresströmung, die entlang der Küste südwärts fließt und enorme
Mengen an Energie befördert. Seine Transportleistung beträgt bis zu
70 Millionen m³/s, seine Fließgeschwindigkeit bis zu 3,5 m/s. In den
vergangenen Tagen betrugen die Meeresoberflächentemperaturen im
Bereich des nördlichen Eingangs der Straße von Mosambik 29 bis 30 °C,
am südlichen Ausgang um die 26 °C.

Es ist also kein Wunder, das sich die Luft in dieser Region mit
Feuchtigkeit anreichern und - nunmehr spezifisch leichter -
aufsteigen kann. Auf diese Art und Weise bildete sich bereits Ende
Februar am Nordeingang der Straße von Mosambik ein flaches,
tropisches Tiefdruckgebiet, welches langsam südsüdwestwärts zog,
sozusagen "mit dem Strom schwamm", und an den Küsten der Anreiner
z.T. sintflutartige Regenmengen verursachte.

Nachdem man bereits in der vergangenen Woche auf Madagaskar örtlich
mehr als 100 L/m² (=mm) registrierte, fielen innerhalb von
vierundzwanzig Stunden bis Sonntag früh 06:00 UTC in Charters Creek
(Südafrika, 28°11'S, 32°26'E, 3 m NN) 245 mm und in Mayiwane
(Swasiland, 25°51'S, 31°30'E, 480 m NN) 202 mm. Bis heute früh
regnete es weiter, so dass am King Shaka International Airport in
Durban (29°29'S, 31°07'E, 105 m NN) nochmals 118 mm gemessen wurden.


Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale
Offenbach, den 05.03.2012

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