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21. März 2012 | Dipl.-Met. Robert Scholz

Nasse Füße in Texas

Satellitenbild: Mittlerer Westen der USA
Satellitenbild: Mittlerer Westen der USA


Der diesjährige März gestaltet sich bei uns in Mitteleuropa dank
ausgeprägter Hochdrucklagen wettertechnisch gesehen nicht besonders
aufregend. Wirft man dagegen einen Blick über den großen Teich auf
die andere Seite des Atlantiks, dann bietet sich derzeit ein etwas
anderes Bild.

In Texas und Oklahoma, aber auch in den Staaten entlang des südlichen
Mississippi geht es ordentlich zur Sache. Vorderseitig eines
Höhentiefs über dem Südosten der USA werden dabei feucht-warme Luft
aus tropischen Breiten nach Norden transportiert und großräumig
gehoben. So entstehen ausgedehnte Niederschlagsgebiete, die sich zum
Teil nur sehr langsam verlagern und ergiebige Regenfälle bringen. In
Waco, Texas (31° 33' N, 97° 9'W) fielen in den vergangenen 48 Stunden
157 Liter auf den Quadratmeter, aber auch in Oklahoma (z.B. Tulsa)
sowie in Louisiana (Shreveport) wurde mehrfach die 100 Liter Marke
geknackt. Dementsprechend warnt die NOAA (National Oceanic and
Atmospheric Administration), das amerikanischen Pendant zum
Wetterdienst und Hochwasserdienst, vor Überflutungen. Heute verlagert
sich das Niederschlagsgebiet weiter nach Osten und trifft nun
Louisiana, Mississippi, Arkansas und Teile von Missouri und Alabama.


Weitgehend ruhig präsentiert sich das Wetter dagegen entlang der
Ostküste, von einigen Wärmegewittern abgesehen darf man hier bei
sommerlichen Temperaturen von 20 bis 30 Grad der Sonne frönen.
Das andere Extrem findet man dagegen im äußersten Nordwesten, in
Washington und Oregon. Hier schaufelt ein Tief vor der Küste British
Columbias polare Kaltluft ins Landesinnere und sorgt stellenweise für
hochwinterliche Verhältnisse und ergiebige Schneefälle.

Wetterwarnungen für die Vereinigten Staaten findet man im Internet
unter http://www.weather.gov.


© Deutscher Wetterdienst