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03. Januar 2024 |

Deutschlandwetter im Jahr 2023

Deutschlandwetter im Jahr 2023

Datum 03.01.2024

Erwärmungstrend hält an: 2023 mit neuem Rekord und reichlich Niederschlag

Das Jahr 2023 war in Deutschland das wärmste seit Messbeginn 1881. "2023 war weltweit ein neues Rekordjahr der Temperatur. Der Klimawandel geht ungebremst weiter. Wir müssen intensiv in Klimaschutz einsteigen und uns an Schäden durch Wetterextreme anpassen", so Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Im Gegensatz zu den früheren warmen Jahren, die oft von Trockenheit und Hitzewellen geprägt waren, dominierten 2023 eher feucht-warme Bedingungen mit hohen Niederschlagsmengen, was das letzte Jahr zum Sechstnassesten werden lassen könnte. Leicht positiv war auch die Sonnenscheinbilanz 2023, wie der DWD nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen meldete. Auch global wird 2023 nach Angaben des EU Klimadienstes Copernicus das bisher wärmste Jahr.

Kleine Fatra, Slowakei © Rüdiger Manig
Kleine Fatra, Slowakei © Rüdiger Manig


Alle Monate durchweg zu warm mit neuem Temperaturrekord im September
Das Temperaturmittel erreichte im Jahr 2023 erstmals 10,6 Grad Celsius (°C) und lag damit um 2,4 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 (8,2 °C). Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 (9,3 °C) betrug das Plus 1,3 Grad. Ein rekordmilder Jahresbeginn und der anschließende Winterausfall ließen erahnen, was für ein warmes Jahr bevorstehen würde. Im Sommer erreichten nach dem fünftwärmsten Juni in der ersten Julihälfte die Höchsttemperaturen dann ihre Spitzenwerte: das mittelfränkische Möhrendorf-Kleinseebach manifestierte am 15.7. mit stolzen 38,8 °C den bundesweiten Höchstwert 2023. Der September wurde dank Sommernachschlag folglich zum wärmsten September seit Beginn systematischer Wetteraufzeichnungen in Deutschland im Jahr 1881. Die spätesten heißen Tage (≥ 30 °C) seit Messbeginn folgten dann im Oktober im Oberrheingraben an. Anfang Dezember gab es strenge Fröste. Am 3.12. erreichte Gottfrieding in Niederbayern mit -18,9 °C den Tiefpunkt des Jahres.

Mit über 20 Prozent mehr Niederschlag sechstnassestes Jahr seit Aufzeichnungsbeginn
Im Jahr fielen mit rund 958 Litern pro Quadratmeter (l/m²) über 20 Prozent mehr Niederschlag als in der Referenzperiode 1961 bis 1990 (789 l/m²). Im Vergleich zu 1991 bis 2020 erreichte die Menge ebenfalls ein Plus von rund 20 Prozent des Solls (791 l/m²). Einen Niederschlagsüberschuss gab es bis auf Februar, Mai, Juni und September in allen anderen Monaten des Jahres. Der November erwies sich sogar als Zweitnassester seit 1881. Entlang der Alpen, im Schwarzwald und sogar im Bergischen Land fielen mehr als 2 000 l/m². Hingegen blieb der Nordosten der Republik mit weit verbreiteten Mengen um 600 l/m² vergleichsweise „trocken“. Bad Berneck im Fichtelgebirge verkündete während eines Unwetters am 22.6. mit 120,7 l/m² den höchsten Tagesniederschlag. Mit größeren Hochwassern, v. a. in Teilen des Nordens, endete 2023.

2023 mit sehr sonnigem Juni und September sowie sehr trüben November
Mit rund 1 764 Stunden überragte die Sonnen

Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.

Besonders warme Orte im Jahr 2023*

Platz

StationBundeslanddurchschnittliche TemperaturAbweichung
1Waghäusel-KirrlachBaden-Württemberg13,1 °C+2,8 Grad
2Freiburg Baden-Württemberg12,9 °C+3,2 Grad
3Ohlsbach Baden-Württemberg12,8 °C+3,2 Grad

Besonders kalte Orte im Jahr 2023*

Platz

StationBundeslanddurchschnittliche TemperaturAbweichung
1CarlsfeldSachsen6,8 °C+2,4 Grad
2Zinnwald-Georgenfeld Sachsen6,9 °C+2,5 Grad
3Kahler AstenNordrhein-Westfalen7,1 °C+2,3 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im Jahr 2023**

PlatzStationBundeslandNiederschlagsmenge Anteil
1Baiersbronn-Ruhestein Baden-Württemberg2399,8 l/m²120 %
2Ruhpolding-SeehausBayern2302,6 l/m²103 %
3Oberstdorf Bayern2258,7 l/m²123 %

Besonders trockene Orte im Jahr 2023**

PlatzStationBundeslandNiederschlagsmengeAnteil
1Zülpich-Enzen Nordrhein-Westfalen533,4 l/m²92 %
2Grünstadt Rheinland-Pfalz541,6 l/m²102 %
3Prenzlau Brandenburg545,2 l/m²108 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Jahr 2023**

PlatzStationBundeslandSonnenscheinAnteil
1München-Flughafen Bayern2062 Stunden124 %
2Arkona Mecklenburg-Vorpommern2044 Stunden113 %
3Weihenstephan Bayern2030 Stunden121 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im Jahr 2023**

PlatzStationBundeslandSonnenscheindauerAnteil
1Kahler Asten Nordrhein-Westfalen1474 Stunden109 %
2Lüdenscheid Nordrhein-Westfalen1498 Stunden111 %
3Alfeld Niedersachsen1540 Stunden117 %

Oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.
* Jahresmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt (int Referenzperiode 1961-1990)
** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen Jahreswertes zum vieljährigen Jahresmittelwert der jeweiligen Station (int Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:
Einen ausführlichen Jahresüberblick für ganz Deutschland und alle Bundesländer finden Sie im Internet unter http://www.dwd.de/presse

Meteorologe Denny Karran
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
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