Es hat lange gedauert. Wirklich in Fahrt wollte der Sommer in diesem Jahr nicht kommen. Aber jetzt macht sich Hoch FREDERIK auf den Weg zu uns und hat Hochsommer vom Feinsten im Gepäck.
Am heutigen Mittwochabend ist der Schwerpunkt von Hoch FREDERIK dabei über dem Norden Frankreichs sowie von Benelux auszumachen. Allerdings wartet FREDERIK auch mit einer teils diffusen Druckverteilung auf, so dass seine Verlagerungsrichtung nur grob angegeben werden kann. Insgesamt soll der Weg nach Polen führen, wobei je nach Modell am Freitagabend auch ein kleinräumiges Hoch über Dänemark als Residuum zurückbleibt.
In Abbildung 1 ist die DWD-Frontenvorhersagekarte für den morgigen Donnerstag um 12 UTC (14 Uhr MESZ) zu sehen, wobei FREDERIK zu diesem Zeitpunkt genau über uns liegen soll. (und die beiden schwarzen "H"s deuten an, dass unser DWD-Modell ICON für diesen Zeitpunkt mindestens zwei Schwerpunkte des Hochs errechnet hat). Wer in der Karte genau hinschaut, erkennt innerhalb des Hochs und damit über Deutschland durchaus auch ein paar Wolken, die als gräuliche Flächen dargestellt sind. Dabei muss man sich aber keine allzu großen Sorgen machen, dass die Sonne sich längere Zeit nicht blicken lässt. Die hellgrauen Töne, die in der Legende mit "FEW", also "wenig" bezeichnet werden, stehen für sonniges oder heiteres Wetter. Dem gegenüber bedeutet "SCT" scattered und dient als Begriff für zumeist leichte Bewölkung. Und damit sind die Bewölkungsverhältnisse über Deutschland schon erschöpfend beschrieben, denn (stark) bewölkt ("BKN" für broken) oder gar bedeckt (OVC für overcast) wird es nicht werden.
Unabhängig davon, welche Begrifflichkeiten zur Beschreibung der Wolken gewählt werden, gilt es aber auf jeden Fall für adäquaten Sonnenschutz zu sorgen. Denn die UV-Belastung ist nicht nur am morgigen Donnerstag, sondern auch bis ins kommende Wochenende hinein hoch.
Stichwort "hoch": Die Temperaturen werden von FREDERIK mal so richtig nach oben getrieben. Während es am morgigen Donnerstag nur lokal im Süden für 30 Grad reicht und ansonsten 24 bis 29 Grad angepeilt werden, sind es am Freitag schon sehr verbreitet 30 Grad, am Samstag arbeitet sich die 30-Grad-Isotherme dann sogar bis an Nord- und Ostsee vor (Abbildung 2). Damit kann man auch nicht mehr - zumindest nicht mehr allgemeingültig - sagen, dass es an den Küsten kühler ist, was für den Donnerstag und Freitag noch eine durchaus zutreffende Beschreibung darstellt. Und spätestens dann muss auch wieder darauf geachtet werden, dass der Flüssigkeitshaushalt nicht aus dem Gleichgewicht gerät. Was nichts anderes heißt, als dass ausreichend getrunken werden muss.
Bleibt noch die Frage nach den Niederschlägen, die der Entertainer Helge Schneider wahrscheinlich mit den Worten "Sommer, Sonne, Kaktus" zusammenfassen würde. Oder, um es mehr botanisch auszudrücken: Trockenheitsliebende Pflanzen wie Kakteengewächse fühlen sich bis zum kommenden Wochenende bei uns in Deutschland pudelwohl.
Aber eben nur bis zum Wochenende. Denn schon am Samstagnachmittag ziehen in den Westen vermehrt Wolken, am Abend beginnt es westlich des Rheins zu regnen. Bis zum Sonntagabend soll der Regen dann den Osten erreichen - aber da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen, denn diesbezüglich sind sich die Modelle noch nicht einig.