Facebook Twitter
Drucken
03. August 2024 | M.Sc. (Meteorologin) Tanja Egerer

Augustnächte mit Sternschnuppen

Augustnächte mit Sternschnuppen

Datum 03.08.2024

Mit dem August hat bereits der letzte meteorologische Sommermonat begonnen. Zudem erreicht der Meteorstrom der Perseiden langsam, aber stetig sein Maximum und sorgt für den ein oder anderen Lichtschimmer am Himmel. Was es mit dem achten Monat des Jahres sowie den Perseiden auf sich hat, wird im heutigen Thema des Tages verraten.

Der August ist im gregorianischen und damit unserem Kalender der achte Monat des Jahres und hat 31 Tage. Im alten Rom begann das Jahr noch mit dem Monat, der bei uns heutzutage der März ist. Somit war der August der sechste Monat und hieß "Sextilis". Mit der julianischen Kalenderreform wurde der Beginn des Kalenderjahrs auf den 01. Januar vorverlegt und seither ist der August der achte Monat. Seinen neuen Namen erhielt der "Sextilis" durch Kaiser Augustus, da er in diesem Monat sein erstes Konsulat antrat. Ursprünglich hatte der August noch 29 Tage, aber mit der Kalenderreform durch Caesar verlängerte sich der Monat um zwei Tage. Andere Bezeichnungen für diesen Monat sind Erntemonat, Ährenmonat oder Sichelmonat.


Wie eingangs erwähnt, ist der August der letzte meteorologische Sommermonat. Die Nächte werden wieder spürbar länger und auch anhand der Tageslänge wird erkennbar, dass der Herbst allmählich vor der Tür steht. Beträgt die Tageslichtdauer in Frankfurt am Main am 01. August noch rund 15 Stunden und 14 Minuten, so liegt diese am 31. August nur noch bei 13 Stunden und 32 Minuten. Der Sonnenaufgang verschiebt sich im Laufe des Monats um rund 45 Minuten nach hinten, der Sonnenuntergang ist am Ende des Monats rund eine Stunde früher als noch zu Beginn des Monats.
Dass es abends früher dunkel wird, hat zwangsläufig nicht nur Nachteile. Vielmehr hat man dann bereits früher am Abend die Chance, ein alljährliches Himmelsspektakel zu beobachten - die Perseiden.

Die Perseiden zählen zu den stärksten Meteorströmen. Meteorströme sind als eine Art Teilchenwolke zu verstehen und werden auch als Meteorschauer oder Sternschnuppenschwärme bezeichnet. Bei diesen Teilchen handelt es sich meist um Staub oder auch um eishaltige Gesteinsreste eines Kometen. Im Fall der Perseiden handelt es sich um den Kometen 109P/Swift-Tuttle. Durchquert die Erde auf ihrer Umlaufbahn einen solchen Meteorstrom/Kometenschweif, so können diese Teilchen in die Erdatmosphäre eindringen. Aufgrund der hohen Reibung fangen diese an zu glühen. Dieses Glühen nehmen wir dann als Sternschnuppen wahr.


Die Perseiden haben ihren Anfangspunkt (Radiant) im Sternbild Perseus, welches namensgebend für diesen Meteorstrom ist. Perseus befindet sich unweit vom Sternbild Kassiopeia, das aufgrund seiner Ähnlichkeit zum Buchstaben W als "Himmels-W" bezeichnet wird. Die ersten Sternschnuppen der Perseiden kann man bereits seit dem 17. Juli beobachten. Die Aktivität nahm dann von Tag zu Tag zu. Die Perseiden erreichen ihr Maximum in der Nacht vom 12. auf den 13. August. Dann können bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet werden, wenn die Sichtbedingungen es zulassen. In lichtverschmutzten Gebieten sind es wesentlich weniger. Meist liegt die maximale Rate nur bei 20 bis 40 Sternschnuppen pro Stunde. Nachfolgend nimmt die Aktivität allmählich wieder ab und am 24. August endet dann die Zeit der Perseiden.
Die Perseiden werden auch als "Tränen des Laurentius" bezeichnet. Dessen Gedenktag ist am 10. August, vereinzelt auch am 11. August, also kurz vor dem Perseiden-Maximum und somit namensgebend.


Doch wie sieht es in den kommenden Nächten hinsichtlich der Sichtbedingungen aus, auch wenn es noch ein paar Tage bis zum Perseiden-Maximum dauert? Vom Mond ist zumindest aktuell keinerlei Helligkeit zu erwarten, denn am morgigen Sonntag ist Neumond. Für alle Sternschnuppenfans ist dies nicht die schlechteste Nachricht. Dies ändert sich natürlich in Richtung Monatsmitte, also auch in den Nächten rund um das Perseiden-Maximum, denn am 19. August ist bereits wieder Vollmond. In besagter Nacht geht der Mond aber gegen 23:20 Uhr MESZ unter. Für alle Nachteulen stellt der Mond also kein Hinderungsgrund für die Sternschnuppenjagd dar.

Dieses Wochenende tut sich zwar die ein oder andere Wolkenlücke am Nachthimmel auf, aber vor allem zu Beginn der neuen Woche ist dann verbreitet mit gering bewölktem oder klarem Himmel zu rechnen. Bei 16 bis 11 Grad, örtlich allerdings auch nur 10 bis 8 Grad, lässt sich das Sternegucken dann ausgiebig genießen.



© Deutscher Wetterdienst