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02. November 2024 |

Deutschlandwetter im Oktober 2024

Deutschlandwetter im Oktober 2024

Datum 02.11.2024

Der Oktober 2024 zeigte sich erst wechselhaft und kühl, dann beständiger und deutlich zu warm

Der Oktober startete verbreitet sehr wechselhaft, denn Tiefdruckeinfluss bestimmte das Wettergeschehen. Immer wieder zogen Tiefausläufer über das Land hinweg und brachten feuchte Atlantikluft mit sich, so dass es häufig regnete. Die Temperaturen schwankten dabei deutlich und es war im Mittel zunächst etwas zu kühl. Von Altweibersommer war also keine Spur. Erst in der zweiten Monatshälfte änderte sich die Witterung maßgeblich. Über dem östlichen Mitteleuropa und Osteuropa manifestierte sich ein Hochdruckgebiet, wodurch es landesweit zu einer deutlichen Wetterberuhigung kam. Vor allem die Nordosthälfte profitierte davon mit überdurchschnittlich viel Sonnenschein, während sich in der Südwesthälfte, durch die Nähe zu Tiefdruckgebieten über West- und Südwesteuropa, feuchtere Luft halten konnte und Wolken sowie Hochnebel es der Sonne teilweise schwer machten. Durch eine südliche Höhenströmung kletterten die Temperaturen allerdings bemerkenswert in die Höhe, wodurch es im Mittel am Monatsende zu einem deutlichen Überschuss kam. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen.

Herbst in Hamburg
Herbst in Hamburg


Viel zu milde zweite Monatshälfte sorgt für zu warmen Oktober

Das Temperaturmittel lag im Oktober 2024 bei 11,0 Grad Celsius (°C) und somit wurde der Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis1990 (9,0 °C) um 2,0 Grad überschritten. Im Vergleich mit der aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 (9,4 °C) betrug der Überschuss immer noch 1,6 Grad. Am wärmsten war es mit Föhnunterstützung am 17. mit 25,6 °C in Kiefersfelden-Gach (Bayern). Auffällig waren auch die vielen Nächte mit zweistelligen Tiefstwerten. Dafür waren sowohl Wolken verantwortlich, die eine nächtliche Auskühlung verhinderten, als auch in der zweiten Monatshälfte eine südliche Anströmung, die warme Luftmassen aus dem Mittelmeerraum herantransportierte. Lediglich um die Monatsmitte herum kam es vorrangig im Osten, Südosten und Teilen der Mitte zu leichtem nächtlichen Luftfrost. Daraus resultierte auch der deutschlandweite Tiefstwert, den in der Nacht zum 15. Oberharz am Brocken-Stiege (Sachsen-Anhalt) mit -3,3 °C für sich verbuchen konnte.

In der ersten Monatshälfte oft nass, dann zunehmend trockener

Am Monatsende standen 61 Liter pro Quadratmeter (l/m²) in den Büchern und damit war es etwas nasser in Bezug auf die Referenzperiode 1961 bis 1990 (56 l/m²). Im Vergleich mit der Periode 1991 bis 2020 (63 l/m²) fiel der Oktober leicht zu trocken aus. Insbesondere die erste Monatshälfte trug maßgeblich zur flächengemittelten Gesamtniederschlagsmenge bei, denn allein 50 l/m² fielen in diesem Zeitraum. Anschließend sorgte Hochdruckeinfluss für deutlich trockenere Verhältnisse. Den höchsten Tagesniederschlag, der in Zusammenhang mit der Passage des Frontensystems von Ex-Hurrikan Kirk stand, erreichte Börfink-Thranenweier (Rheinland-Pfalz) am 9. mit knapp 65 l/m². Insgesamt ergab sich auch ein deutliches West-Ost-Gefälle, denn im Westen und Südwesten regnete es in etwa doppelt so viel wie im Osten.

Im Nordosten viel mehr Sonne als im Südwesten

100 Sonnenstunden im Mittel gab es im vergangenen Oktober. Dies waren circa 8 Prozent (%) weniger als im Vergleich zur Periode 1961 bis 1990 (109 Stunden). Verglichen mit der aktuelleren Vergleichsperiode (1991-2020) ergibt sich ebenfalls ein kleines Defizit (108 Stunden). Wie im Herbst üblich haben bei Nebel und Hochnebel oftmals Flusstäler das Nachsehen, da es die Sonne schwerer hat die Nebelfelder dort aufzulösen. Vor allem im Südwesten des Landes blieb es im vergangenen Oktober oftmals trüb, teils durch dichte Wolkenfelder, teils durch Hochnebel. Von der Sonne verwöhnt wurde hingegen der Nordosten Deutschlands.

Die wärmsten, trockensten und sonnigsten Orte in Deutschland

Erste Auswertungen der Ergebnisse der rund 2000 Messstationen des DWD in Deutschland.

Besonders warme Orte im Oktober 2024*

Platz

StationBundeslanddurchschnittliche TemperaturAbweichung
1HelgolandSchleswig-Holstein13,3 °C+1,6 Grad
2OhlsbachBaden-Württemberg13,0 °C+2,8 Grad
3RheinfeldenBaden-Württemberg12,9 °C+2,3 Grad

Besonders kalte Orte im Oktober 2024*

Platz

StationBundeslanddurchschnittliche TemperaturAbweichung
1Zinnwald-GeorgenfeldSachsen6,8 °C+1,3 Grad
2CarlsfeldSachsen7,7 °C+2,0 Grad
3Kahler AstenNordrhein-Westfalen8,0 °C+1,7 Grad

Besonders niederschlagsreiche Orte im Oktober 2024**

PlatzStationBundeslandNiederschlagsmenge Anteil
1Baiersbronn-RuhesteinBaden-Württemberg177,4 l/m²109 %
2MarktschellenbergBayern149,1 l/m²141 %
3Oberammergau Bayern138,5 l/m²153 %

Besonders trockene Orte im Oktober 2024**

PlatzStationBundeslandNiederschlagsmengeAnteil
1Hirschstein-HeydaSachsen15,5 l/m²38 %
2Halle-DöllnitzSachsen-Anhalt18,8 l/m²56 %
3Bertsdorf-HörnitzSachsen19,3 l/m²41 %

Besonders sonnenscheinreiche Orte im Oktober 2024**

PlatzStationBundeslandSonnenscheinAnteil
1Reit im Winkl Bayern165 Stunden105 %
2ZwieselBayern145 Stunden104 %
3OschatzSachsen139 Stunden109 %

Besonders sonnenscheinarme Orte im Oktober 2024**

PlatzStationBundeslandSonnenscheindauerAnteil
1WolfachBaden-Württemberg39 Stunden34 %
2Möhrendorf-KleinseebachBayern41 Stunden37 %
3Singen Baden-Württemberg51 Stunden51 %

Oberhalb 920 m NHN sind Bergstationen hierbei nicht berücksichtigt.

Die Sonnenscheindauer wird seit August 2024 teilweise aus Satellitendaten abgeleitet.

* Monatsmittel sowie deren Abweichung vom vieljährigen Durchschnitt
(int. Referenzperiode 1961-1990).

** Prozentangaben bezeichnen das Verhältnis des gemessenen
Monatsmittelwertes zum vieljährigen Monatsmittelwert der
jeweiligen Station (int. Referenzperiode, normal = 100 Prozent).

Hinweis:
Einen ausführlichen Monatsrückblick für ganz Deutschland und
alle Bundesländer finden Sie im Internet unter http://www.dwd.de/presse

Diplom-Meteorologe Marcel Schmid
Deutscher Wetterdienst
Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach
Offenbach, 02.11.2024
Copyright (c) Deutscher Wetterdienst



© Deutscher Wetterdienst

Bild: © Thomas Möller/DWD