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03. November 2024 | M.Sc. Meteorologe Nico Bauer

Wie lange hält das Hochdruck-Bollwerk noch durch?

Wie lange hält das Hochdruck-Bollwerk noch durch?

Datum 03.11.2024

Das Barometer zeigt aktuell sehr hohe Luftdruckwerte von teils über 1030 Hektopascal an. Ein kräftiges Hochdruckgebiet hat sich erneut über Mitteleuropa breit gemacht und bringt uns weiterhin ruhiges Herbstwetter. Wie lange hält diese persistente Hochdrucklage noch an?

Etwas Sonnenschein, teils zähe Nebelfelder und größtenteils kein Niederschlag. So lässt sich das Wettergeschehen der letzten Wochen beschreiben. Und auch der kommenden Woche setzt sich das ruhige Herbstwetter fort. Verantwortlich dafür ist ein neues kräftiges Hochdruckgebiet mit dem Namen ZAYYAN, dessen Zentrum sich aktuell über Tschechien und Südpolen befindet. ZAYYAN nimmt dabei einen blockierenden Charakter an, sodass Tiefdruckgebiete um das großräumige Hoch herum nach Norden oder nach Süden abgelenkt werden. Damit gestaltet sich das Wetter im Mittelmeerraum nach den verheerenden Überschwemmungen in Spanien gebietsweise weiterhin wechselhaft.

Analysekarte Sonntag 03.11.2024 um 06 UTC. Ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet befindet sich über Mitteleuropa. (Quelle DWD)
Analysekarte Sonntag 03.11.2024 um 06 UTC. Ein ausgeprägtes Hochdruckgebiet befindet sich über Mitteleuropa. (Quelle DWD)


Am heutigen Sonntag ist auf der Rückseite einer schwachen Kaltfront etwas trockenere Luft in die Nordosthälfte Deutschlands eingeflossen. Damit zeigt sich heute die Sonne in vielen Landesteilen etwas häufiger als noch in den vergangenen Tagen. Nur im Südwesten und Süden -vom Bodensee über die Donau bis zum Oberrhein- kann sich der Nebel länger halten. Dort sind die Temperaturen mit maximal 9 Grad auch eher verhalten, während in den sonnigen Gebieten ungewöhnlich hohe Spitzenwerte von bis zu 15 Grad erreicht werden.

Und auch in der kommenden Woche ändert sich an der Großwetterlage kaum etwas. Der persistente Höhenrücken über Mitteleuropa stützt das Bodenhoch und lässt Tiefdruckgebieten mit ihren Frontensystemen vorerst keine Chance. Am kommenden Wochenende wird der Höhenrücken etwas nach Osten abgedrängt. Gleichzeitig nähert sich von Westen ein Langwellentrog. Dieser wird aber voraussichtlich nicht viel gegen das Hochdruck-Bollwerk über Zentraleuropa anrichten können, sodass nach jetzigem Stand auch am kommenden Wochenende das ruhige hochdruckdominierte Wetter anhält. Ein Blick auf die Ensemble-Vorhersage zeigt dies ebenfalls. Bis zum kommenden Wochenende werden keine nennenswerten Niederschläge erwartet. Erst ab Sonntag tauchen einige zaghafte Signale auf. Doch auch zu Beginn der darauffolgenden Woche ist eine Fortsetzung des ruhigen Hochdruckwetters wahrscheinlicher als eine unbeständige Wetterphase mit nennenswerten Niederschlägen!

Synoptische Übersicht 09.11.2024 um 12 UTC. Der Höhenrücken verlagert sich allmählich nach Osten. Mitteleuropa befindet sich aber immer noch in dessen Einflussbereich. (Quelle DWD)
Synoptische Übersicht 09.11.2024 um 12 UTC. Der Höhenrücken verlagert sich allmählich nach Osten. Mitteleuropa befindet sich aber immer noch in dessen Einflussbereich. (Quelle DWD)


Damit gibt es nach jetzigem Stand auch am kommenden Wochenende einen Mix aus etwas Sonnenschein und teils zähen Nebelfeldern. In einigen Flussniederungen im Süden wird sich der Nebel tagsüber auch gar nicht mehr auflösen. Dort könnte aufgrund eines Sonnenmangels ernsthaft über die Anschaffung von Vitamin D Tabletten nachgedacht werden. Ansonsten erwartet uns bis auf Weiteres vor allem auf den Bergen der Alpen und der Mittelgebirge nahezu durchgehend sonniges Herbstwetter. In den Nächten gibt es bei längerem Aufklaren leichten, örtlich auch mäßigen Frost.

Ensemble-Vorhersage des ECMWF. Ab Sonntag zeigen sich erste schwache Niederschlagssignale. (Quelle ECMWF)
Ensemble-Vorhersage des ECMWF. Ab Sonntag zeigen sich erste schwache Niederschlagssignale. (Quelle ECMWF)




© Deutscher Wetterdienst

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