Ein Blick auf die Wetterkarte zeigt zu Wochenbeginn ein kräftiges Hochdruckgebiet mit dem Namen BEATE über Mitteleuropa. Das Hochdruckzentrum liegt direkt über Deutschland. Dadurch gestaltet sich das Wetter nach einem turbulenten Jahresauftakt ruhig und abgesehen von vereinzeltem strengem Frost, vorerst auch ohne markante Wetterwarnungen. Das Hochdruckwetter sorgt aber bei Weitem nicht überall für reichlich Sonnenschein. Vor allem in der Nordhälfte und in einigen Niederungen ist am Montag häufig teils dichter Nebel oder hochnebelartige Bewölkung anzutreffen. Im Südwesten weht dagegen ein frischer Nordostwind, sodass die eingeflossene Luftmasse besser durchmischt wird und sich der Nebel, abgesehen von einzelnen windgeschützten Muldenlagen, größtenteils auflösen wird.
Warum bildet sich im Winter in den Niederungen häufig Nebel oder Hochnebel aus?
Vor allem von November bis Februar ist der Einfallswinkel der Sonne tagsüber zu gering um die bodennahe Luftschicht nennenswert zu erwärmen. Diese kühlt sich aber in den langen Nächten sehr stark aus, sodass sich die Luftmasse bis zur Sättigung abkühlen kann. Dann kondensiert der Wasserdampf in der Luft zu winzigen Wassertröpfchen. Es bildet sich Nebel aus! Befinden wir uns nun direkt unter einem Hochdruckgebiet in einem windschwachen Bereich, kann sich der Nebel manchmal sogar über Tage halten. Dann bildet sich an der Wolkenobergrenze eine markante Temperaturinversion aus. Der Nebel löst sich erst auf, wenn mehr Dynamik ins Wettergeschehen kommt und dann vornehmlich zuerst im Lee der Mittelgebirge. Die Nebelobergrenze ist wiederum abhängig von der Lage des Hochs. Befinden wir uns eher am Rande eines Hochs, können leichte Hebungsimpulse dafür sorgen, dass aus Nebel Hochnebel wird. Dies kann dazu führen, dass sonnige Bergkuppen nach einiger Zeit mit der Verlagerung eines Hochs in dichten Nebel gehüllt werden, während sich die Sichtbedingungen in den Niederungen etwas verbessern.
Am Dienstag befindet sich vor allem der Nordosten im Randbereich einer ausgeprägten Hochdruckzone vom Ostatlantik ausgehend bis nach Zentraleuropa. Gleichzeitig verlagert sich ein kleiner Randtrog von Skandinavien in Richtung Polen und die Warmfront eines Tiefs mit Zentrum über Nordfinnland greift auf den Nordosten über. Dies führt auf der einen Seite zu einer Anhebung der Wolkenobergrenze, auf der anderen Seite aber auch zu leichten Niederschlägen. Bodennah kann sich dagegen voraussichtlich noch die Frostluft halten. Damit ist am Dienstag vor allem im Bereich der östlichen Mittelgebirge stellenweise mit erhöhter Glättegefahr durch gefrierenden Regen zu rechnen. Eine ähnliche Wetterlage gab es heute vor gut einem Jahr. Damals trat vor allem in der nördlichen Mitte des Landes verbreitetes Glatteis durch länger anhaltenden gefrierenden Sprühregen auf.
In der zweiten Wochenhälfte gelangt vor allem der Süden und die Mitte des Landes wieder vermehrt unter direktem Hochdruckeinfluss. Dadurch stehen die Chancen auf längeren Sonnenschein auf den Bergen am besten. In den Niederungen breitet sich dagegen der Nebel erneut aus. Damit liegen dort die Höchstwerte bei Dauergrau nur um den Gefrierpunkt, während auf den Bergen bei reichlich Sonnenschein deutliche Plusgrade erwartet werden. In den Alpen herrscht Kaiserwetter!