Eigentlich sollte man sich ja freuen. Wenn wir bei uns in der Offenbacher Vorhersagezentrale im operationellen Dienst mal nicht so viel zu tun haben, dann bedeutet das, dass es Ihnen da draußen gerade ziemlich gut geht. Also, in Bezug auf das Wetter natürlich. Für alle, die sich zur Fraktion der Sonnenanbeter zählen, herrschen in dieser Woche ja geradezu traumhafte Zustände. Nicht ganz so glücklich dürften dagegen Gärtner und Landwirte sein. Es fehlt bereits eine ganze Menge an Regen. Im Mittel sind es alleine seit Jahresbeginn bis heute bereits etwa 60 mm Niederschlag, die nicht gefallen sind (Bezugszeitraum 1961-90). Dazu passt auch die gerade frisch erschienene April-Bilanz des DWD, lt. derer es mit 31 mm im Mittel nur etwa 53 % des üblichen Niederschlages gab (verglichen mit 1961-90), dafür aber ein Plus von 56 % bei den Sonnenstunden aufweist (im Mittel 240 Stunden, Soll 154 Stunden). Dass es bis jetzt viel zu trocken ist, wurde bereits im gestrigen Thema des Tages ausführlich behandelt.
DWD-Bilanz April 2025: Siebtwärmster #April in #Deutschland seit 1881 mit 10,5°C. Es fielen nur 53 Prozent des üblichen Niederschlags. Die Sonne schien 56 Prozent mehr als im Mittel der Referenzperiode 1961-1990. Weitere Details auch zu den Ländern: https://t.co/b7tXhqkgxW pic.twitter.com/oaUt5B9JGQ
— DWD (@DWD_presse) April 29, 2025
Aber zurück zum Anfang: Noch mindestens bis Freitag kann man sich dank Hoch »Quendolin« die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Ganz im Süden gibt es in den Bergen vielleicht nochmal ein Gewitter (bei solchen Wetterlagen in Fachkreisen gerne auch mal als »Schrottkonvektion« bezeichnet - mit einem Augenzwinkern, versteht sich), aber ansonsten passiert: Nichts. Und so stellt sich manchmal die Frage: Über was schreibe ich eigentlich heute im »Thema des Tages«? Deswegen heute mal ein Vorschlag entgegen der üblichen Ratschläge: Gehen Sie heute einfach vor die Tür statt vor dem Rechner diesen Text zu lesen und genießen sie - falls möglich - die Sonne. Die nächste Schlechtwetterperiode kommt mit Sicherheit. Und dann gibt’s auch wieder mehr zu schreiben bzw. zu lesen.