10. Juni 2012 | Dipl.-Met. Christoph Hartmann
"Urlaubswettervorhersage" weltweit. Do it Yourself
"Da bin ich doch im Sommer nach Indien gefahren. Und dann war dort
absolut unerträgliches Wetter".
Derlei Klagen bekommt man öfter zu hören, doch wie sich vor solch
unliebsamen Überraschungen schützen?
In unserer "Umgebung" kennt fast jeder das Klima, doch in ferneren
Gestaden ist es mit unserer Kenntnis nicht so weit her. Die üblichen
Wetterseiten im Netz helfen da auch nicht immer weiter und bei
professioneller Reiseberatung geht bisweilen auch ein gewisses
Eigeninteresse in die Informationen ein.
Nun kann man sich ohne Kenntnis der jeweiligen Sprache und des
jeweiligen Namens des nationalen Wetterdienstes (z.B. in Amerika
NOAA, in Australien BOM) oft nur schwer zielgerichtet durchs Netz
klicken.
Aber zum Glück gibt es ja die Seite
http://www.worldweather.org.
Nicht umsonst finden wir in der Adresse das Wort worldweather
(Weltwetter).
Die Seite gibt es auch in "Deutsch".
Das weitere Vorgehen ergibt sich auch für den weniger versierten
Surfer wie von selbst, denn bereits auf der ersten Seite findet sich
die "Weiche", ob man an einer Wettervorhersage oder an Klimadaten
(Mittelwerten) Interesse hat.
Wenden wir uns zur Reisevorbereitung den Klimadaten zu, bei
längerfristig geplanten Reisen ist schließlich die aktuelle
Wettervorhersage eher weniger von Belang.
Werfen wir zum Beispiel einen Blick auf die Klimadaten der indischen
Stadt Mangalore.
Dort finden wir im Sommer (Dank des Monsuns) in jedem Monat das
Zehnfache unserer Niederschlagsmenge mit Regen an fast jedem Tag und
permanent sehr warmes bis heißes Wetter vor. Es ist also im Sommer
schwül und heiß, eher nix für den normal wetterfühligen
Mitteleuropäer.
(Im Süden von Indien (Coimbatore) sieht es im Sommer ganz anders
aus.)
Wählen wir Saudi Arabien und dort Jeddah aus, finden wir
erwartungsgemäß ganzjährig heißes und - von den Wintermonaten
abgesehen - staubtrockenes Wetter vor.
Schauen wir abschließend noch nach Queenstown in Neuseeland, wo ein
ähnliches Klima wie in Mitteleuropa herrscht.
Dort ist es logischerweise während unserer Wintermonate am wärmsten,
schließlich ist dann auf der Südhalbkugel Sommer.
Dass man bei vielen Klimastationen auch noch eine mehr oder weniger
aktuelle Wettervorhersage dazu geliefert bekommt, ist eine schöne
Zugabe.
Scrollt man auf der Seite noch weiter nach unten, findet sich in der
linken Spalte (in schönstem Deutsch) der Link "severe weather", also
schlimmes Wetter.
Dort kann man sich auf die kurzfristig zu erwartenden Regenfluten und
Sturmwinde vorbereiten, aber das nur in englischer Sprache.
Sie sehen also, mit etwas Vorbereitung kann man sich einige
Wetterfrustrationen am Urlaubsort vom Leibe halten.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: Naumann82 - Fotolia.com
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