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10. Juli 2012 | Dipl.-Met. Dorothea Paetzold

Hitzewellen anderswo

Das Satellitenbild vom 6. Juli zeigt das Tief über dem Schwarzen Meer, das am Wochenende verheerende Überflutungen in Südrussland verursacht hat
Das Satellitenbild vom 6. Juli zeigt das Tief über dem Schwarzen Meer, das am Wochenende verheerende Überflutungen in Südrussland verursacht hat


Bei uns tut sich derzeit nicht viel in der Wetterküche - deswegen
eine gute Gelegenheit, mal wieder über den Tellerrand zu schauen.
Schließlich hören wir hier immer wieder Klagen, dass die derzeitigen
Temperaturen nichts mit Sommerwetter zu tun hätten (was allerdings
nicht stimmt!).
Wer mindestens 30 Grad benötigt für das richtige Sommergefühl,
braucht nur etwa 1000km in Richtung des Schwarzen Meeres zu fahren
oder natürlich zu den Mittelmeer-Anrainern. Diese Temperaturen sind
dort zu dieser Zeit nicht ungewöhnlich. Am Schwarzen Meer entluden
sich jedoch in den letzten Tagen heftige Gewitter. Die extremen
Regenmengen führten dabei in einigen Regionen zu Überflutungen. In
den Fluten kamen bedauerlicherweise viele Menschen ums Leben.
Unter einer andauernden Hitzewelle stöhnen derzeit auch die
Amerikaner. Mehr als 30 Grad sind natürlich in den USA für den Sommer
normal. Nachdenklich stimmt aber die Anhäufung von Rekordwerten. So
war dort die Periode von Januar bis Juni die wärmste seit Beginn der
Messungen. Abgesehen davon waren die Temperaturen in jedem einzelnen
der vergangenen 12 Monate bereits in den oberen Bereichen der
Hitliste!

Da sieht man doch unsere "mittelmäßigen" Temperaturen bei einer
wechselhaften Witterung gleich unter einem anderen Blickwinkel! Und
wer weiß...die Hitze-Liebenden unter uns werden vielleicht auch noch zu
ihrem Recht kommen, denn der Sommer ist ja noch längst nicht vorbei!




© Deutscher Wetterdienst

Bild: NOAA