27. September 2012 | Dipl.-Met. Thomas Ruppert
Niederschläge in aller Welt
Korrespondierend mit der atlantischen Hurrikansaison herrscht in den
äußeren Tropen Zentralamerikas, so auch an der mexikanischen
Atlantikküste, etwa von Juni bis Oktober Regenzeit. Unabhängig von
den in diesem Zeitraum relativ häufigen Wirbelstürmen kommt es, auch
im Landesinneren, wiederholt zu kräftigen Regengüssen. So fielen
innerhalb von vierundzwanzig Stunden bis gestern 00:00 UTC in
Veracruz (19°10'N, 096°07'W, 16 m NN) 179 mm. Der tropische Sturm
MIRIAM (Kerndruck z.Z. 999 hPa, Position heute früh etwa 22°N, 116°W)
wandert weit vor der mexikanischen Pazifikküste langsam
nordnordwestwärts, während man den atlantischen ex-Hurrikan NADINE
immer noch auf den Wetterkarten findet (Kerndruck 993 hPa, Position
heute früh etwa 29°N, 32°W).
Der Malaiische Archipel zählt zu den inneren Tropen mit feucht-heißem
Klima und ganzjährigen Niederschlägen. Derzeit befindet sich der
Super-Taifun JELAWAT (Kerndruck 999 hPa, Position heute früh etwa
22°N, 116°W, mittlere Windgeschwindigkeiten bis zu 240 km/h, Böen bis
zu 300 km/h) nordöstlich der Philippinen. Bislang bedrohte er noch
keine bewohnten Gebiete, zieht aber langsam in Richtung Taiwan und
später nach Japan. An den Ostküsten der Philippinen verursachten
seine Ausläufer zu Wochenbeginn sintflutartige Regenfälle. So
registrierte man innerhalb von vierundzwanzig Stunden bis Montag
00:00 UTC in Catbalogan (11°50'N, 124°57'E, 3 m NN) 149 mm und in
Catarman (12°39'N, 124°40'E, 6 m NN) 135 mm. Vom Taifun unbeeinflusst
fielen innerhalb von vierundzwanzig Stunden bis Mittwoch 00:00 UTC in
Sibolga an der Südwestküste Sumatras (Indonesien, 01°41'N, 098°54'E,
3 m NN) 229 mm.
Nicht zuletzt können auch außertropische Zyklonen eindrucksvolle
Niederschlagsmengen hervorrufen. Seit gestern überquerte das
Frontensystem eines kräftigen Tiefdruckgebietes über Skandinavien,
Mitteleuropa von West nach Ost, z.T. von Blitz und Donner begleitet.
Ein weiterer, derzeit über der Nordsee und der Kanalküste liegender
Tiefausläufer folgt. Insbesondere im Alpenraum fiel ergiebiger Regen,
in Hochlagen Schnee, der auf der Alpensüdseite durch erzwungene
Hebung der Luft noch verstärkt wurde. Im Kanton Tessin (Schweiz) und
in den Julischen Alpen (Slowenien) wurden bis heute früh 06:00 UTC
gebietsweise mehr als 100 mm registriert, beispielsweise auf dem Berg
Vogel (Julische Alpen, 46°18'N, 013°51'E, 2514 m NN) 128 mm oder am
Lago di Robei im Tessin (46°27'N, 008°34'E, 1895 m NN) 123 mm.
© Deutscher Wetterdienst
Bild: NASA
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